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Historical Weihnachtsband 2010

Historical Weihnachtsband 2010

Titel: Historical Weihnachtsband 2010
Autoren: Suzanne Barclay , Terri Brisbin , Merline Lovelace
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Sollte es so sein, werden wir bald genug noch andere Segel entdecken und dann so rasch wie möglich zurücksegeln, um die Nachricht zu überbringen. Wenn nicht, stellt es eine schöne Beute dar, die reif ist, dass wir sie uns nehmen.“
    „Beute?“ Margaret machte große Augen. „Heißt das, du willst das Schiff angreifen?“
    „Ich muss es tun. Ich muss wissen, warum es sich in diesen Gewässern aufhält.“
    Beim Gedanken an das Geschenk, das ihm da so unerwartet in den Schoß fiel, wurde sein Lächeln etwas ungezwungener.
    „Die Gull ist jedem Schiff überlegen und kann jedes Schiff ausmanövrieren, das die Spanier zu Wasser lassen“, erklärte er mit dem Selbstvertrauen eines Mannes, der seine Behauptungen auch immer wieder bewiesen hatte. „Außerdem besitzt sie eine Bleischicht zwischen ihrem doppelten Rumpf. Bis jetzt hat noch keine spanische Kugel ihre innere Haut durchdrungen, und das wird auch in Zukunft nicht geschehen.“
    „Das hoffe ich auch“, erwiderte seine Frau matt.
    Neben ihr rang Violet die Hände. „Hoffnung ist ein gutes Frühstück, würde mein Huthburt sagen, aber ein karges Mittagessen!“
    „In diesem Fall hätte Euer Huthburt unrecht“, erwiderte Kit mit einem Grinsen. „Geht jetzt nach unten, Mistress, und macht es Euch dort bequem.“
    Sein Blick kehrte zurück zu seiner Frau. Kaum merklich wurde sein Lächeln weicher.
    „Du auch, Mädchen. Ich werde John Smallwood schicken, um euch wissen zu lassen, was hier oben vor sich geht.“
    Als sie jetzt zu ihm aufblickte, schienen ihre großen, grünen Augen riesig zu sein. Zu Kits Überraschung stellte sie sich plötzlich auf die Zehenspitzen, legte ihm die Arme um den Hals, und unter den kräftigen Hochrufen der zuschauenden Mannschaft küsste sie ihn herzlich auf den Mund.
    Kit legte den Arm um sie und zahlte ihr mit gleicher Münze zurück. Als er sie endlich losließ, hatte sie wieder ganz rote Wangen.
    „Wenn du John Smallwood schickst, um uns von dem Geschehen an Deck zu berichten, dann schicke ihn in die Krankenkammer. Violet und ich werden deinem Schiffsdoktor jede Hilfe anbieten, die wir leisten können.“
    In Kits Augen leuchtete Anerkennung auf. „Hier spricht eine tapfere Kapitänsfrau.“
    Von wegen tapfere Kapitänsfrau! Was wusste er schon!
    Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte Margaret mit einem so feigen Entsetzen kämpfen müssen wie in den folgenden drei Stunden. Noch nicht einmal der lange Todeskampf ihres Vaters und ihre Heirat mit einem ihr riesig erscheinenden Fremden hatten sie auf eine solche Angst vorbereitet. Sie drehte ihr den Magen um und bereitete ihr Herzklopfen.
    John Smallwood war der Erste, der ihnen mitteilte, was auf sie zukam.
    „Ein großes Kriegsschiff wälzt sich heran“, schrie der Junge. Er schlingerte durch die Luke zur Krankenkammer hinunter und kam kurz vor Margaret zum Stehen. „Der glänzenden Vergoldung und den Segeln nach, die keine Flicken tragen, ist es neu gebaut.“
    „Ein Kriegsschiff!“ Margaret spürte, dass alles Blut aus ihrem Gesicht wich. „Dann ist es tatsächlich die Armada!“
    „Nein, nein! Der Nebel hat sich geklärt, und wir können kein anderes Segel am Horizont entdecken. Aber wenn wir es gekapert haben, werden wir es ja bald wissen.“
    Margaret schluckte. „Dann verfolgen wir sie?“
    „Genau das tun wir“, erwiderte der Junge mit strahlendem Gesicht.
    Ein ächzender Schrei, der an Allerheiligen Tote hätte erwecken können, unterbrach Margarets sich überschlagende Gedanken. Langsam sorgte das massive Steuerrad dafür, dass sich das Schiff drehte.
    „Wir wenden!“, rief John Smallwood begeistert. „Ich gehe besser wieder nach oben, sonst versäume ich noch die erste Breitseite!“
    Der aufgeregte Bursche wirbelte auf dem Absatz herum und stürzte hinauf. Margaret hob den Blick und sah in Violets runde, schwarze Augen. Ihre Freundin versuchte ein schwaches Lächeln.
    „Kommt, Kind, wir müssen darauf vertrauen, dass Sir Christopher weiß, was er tut. Euer Gatte ist ein guter Mann und vermutlich ein noch besserer Kapitän. Einer, der die Wertschätzung der Königin verdient … und Eure.“
    „Ja“, flüsterte sie. „Das ist er. Er wird uns nach Hause bringen.“
    In einem entschlossenen Versuch, sich von ihrer Angst zu befreien, wandte sich Margaret der Truhe zu, die der Schiffsarzt für sie geöffnet hatte, damit sie sie inspizieren konnten.
    „Komm, Violet, lass uns an die Arbeit gehen. Wir sollten wissen, was an Verbandsmaterial
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