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Historical Saison Band 20

Historical Saison Band 20

Titel: Historical Saison Band 20
Autoren: Marguerite Kaye , Joanna Fulford
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Mylady.“
    „Danke“, sagte Claudia, runzelte aber dann die Stirn. „Wo sind denn die anderen Mädchen geblieben?“
    „Davongelaufen, Mylady, weil sie das Gerücht gehört haben, die Franzosen seien auf dem Vormarsch. Sie besitzen nicht mehr Verstand als ein Huhn, alle miteinander. Nur die Köchin und der Butler sind geblieben, und ein Lakai.“
    „Wir werden schon irgendwie zurechtkommen.“
    „So ist es, Mylady. Ich bringe Ihnen gleich noch einige Kerzen.“ Damit knickste Lucy knapp und ging.
    Nachdem Anthony ein Feuer gemacht hatte, saßen sie bei sanftem Kerzenlicht zusammen. Er zog sein feuchtes Hemd aus und trocknete sich das Haar mit einem Handtuch. Dann stürzte er sich hungrig auf das kalte Fleisch und Brot, und Claudia schenkte ihm ein Glas Wein ein.
    Er betrachtete sie über den Rand des Glases hinweg. „Ich hatte ganz vergessen, wie schön du bist.“
    Sein intensiver Blick erfüllte sie mit einer süßen Hitze, aber sie sah mit einem bedauernden Lächeln an sich herab. „Wenn ich gewusst hätte, dass du kommst, hätte ich mir etwas Verführerischeres angezogen.
    „Du besitzt einige sehr verlockende Kleider, das stimmt, aber ohne sie siehst du sogar noch besser aus.“
    „Wirklich?“
    „Ja, wirklich, wie du sehr wohl weißt.“
    Claudia erhob sich und stellte sich vor ihn hin. Ganz ohne Eile fing sie an, ihr Kleid aufzuknöpfen. Und tatsächlich betrachtete Anthony sie mit steigendem Interesse. Gemächlich lehnte er sich in seinem Sessel zurück, streckte die langen Beine aus und sah zu. Das Kleid glitt von ihren Schultern, dann zog sie die Arme aus den Ärmeln heraus und ließ es endgültig zu Boden fallen. Anmutig stieg sie heraus und bückte sich, um den Stoff aufzuheben, wobei sie Anthony freien Blick auf ihre Brüste gewährte. Unwillkürlich schnappte er nach Luft.
    „Du spielst mit dem Feuer, Claudia.“
    Ungerührt warf sie das Kleid über einen Sessel. „Ist das gefährlich?“
    „Und wie.“
    Ihr Unterrock folgte dem Kleid, einen Augenblick später ihr Mieder. Einen Fuß auf den Sessel neben ihm aufgestützt, hob sie den Saum ihrer Chemise und löste ihr Strumpfband. Anthonys Blick wurde noch feuriger. Ganz langsam streifte sie den Strumpf herunter.
    „Jetzt befindest du dich in größter Gefahr, mein Mädchen.“
    „Ach?“ Immer noch völlig gelassen, entledigte sie sich auf gleiche Weise auch des anderen Strumpfs. Ohne den Blick von Anthony zu nehmen, löste sie das Haar aus seinem Knoten, sodass es ihr frei auf die Schultern fiel, und öffnete schließlich ihre Chemise. Das fast durchsichtige Material glitt langsam an ihr herab. Anthony stockte der Atem, sein Blick wanderte hungrig über ihren nackten Leib, während sie zum Bett schlenderte und sich auf der Decke ausstreckte, den Kopf auf eine Hand stützte und ihm einen herausfordernden Blick zuwarf.
    Er ließ sich nicht lange bitten, sondern erhob sich und schlüpfte hastig aus seiner Hose. „Du weißt sicher, dass diese Art von Provokation ernste Vergeltungsmaßnamen nach sich ziehen wird?“
    Lächelnd hob sie die Augenbrauen. „Vergeltungsmaßnamen? Welcher Natur, Mylord?“
    In den folgenden zwei Stunden gab Anthony sich alle Mühe, es ihr ganz genau zu zeigen.
    Es war zehn Uhr, als er sich von ihr verabschiedete. Sie sprach kaum, denn Worte waren nicht nötig. Anthony hatte sehr deutlich gemacht, was er für sie empfand, indem er nach Hause gekommen war, um einige wenige Stunden mit ihr zu verbringen, und das im Wissen, dass es für sie beide das letzte Mal sein könnte. Er war zärtlich und aufmerksam gewesen, hatte seine Liebe und Leidenschaft mit ihr geteilt und alles gegeben. Und jetzt war er in der Dunkelheit verschwunden – vor sich einen langen, schweren Ritt.
    Claudia kehrte in dieser Nacht nicht in ihr eigenes Zimmer zurück. Stattdessen schlief sie in dem Bett, das sie gerade eben mit Anthony geteilt hatte – wo sie seinen Duft noch wahrnehmen konnte, den Duft ihres Liebesspiels und eine Spur von seiner Wärme. Ihr ganzer Körper pochte noch von der Erinnerung an seine Zärtlichkeiten, ihre Lippen waren leicht geschwollen von seinen Küssen. Einen Moment lang legte sie die Hand auf ihren Bauch. Mehr als alles andere auf der Welt wünschte sie sich, er möge bald gesund und unverletzt wieder durch diese Tür kommen. Aber sollte, was Gott verhüten mochte, das Schlimmste geschehen, würde etwas von ihm zurückbleiben. Ein Teil von ihm würde weiterlebten. Sie schluckte mühsam und verdrängte den
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