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Historical Saison Band 20

Historical Saison Band 20

Titel: Historical Saison Band 20
Autoren: Marguerite Kaye , Joanna Fulford
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Häuser für die Verwundeten geöffnet hatten. Die beiden Frauen blieben kurz stehen, um einen alten Veteranen nach Neuigkeiten zu befragen. Er hatte einen Arm in der Schlinge und einen blutgetränkten Verband um den Kopf. Seine schmutzige, zerrissene Uniform wies darauf hin, dass er mitten im schlimmsten Geschehen gewesen sein musste.
    „Es war die grausamste Schlacht, die ich je mitgemacht habe, und das waren nicht wenige.“ Er schüttelte den Kopf. „Die Gefallenen türmen sich geradezu in der Nähe von La Haye Sainte und Hougoumont.“
    Die beiden Frauen erblassten.
    „Gewinnen die Alliierten?“, fragte Claudia.
    „Das weiß ich nicht, Ma’am.“
    „Wissen Sie etwas über Major Brudenell oder Colonel Falconbridge?“
    „Ich kenne den ersten Gentleman nicht, aber Colonel Falconbridge ist ein großartiger Offizier. Wie es ihm heute ergangen ist, kann ich allerdings nicht sagen.“
    Sie dankten ihm und setzten wortlos und gedankenversunken ihren Weg fort. Nicht zu wissen, wie es ihren Männern ging, wurde allmählich unerträglich. So sehr Claudia es auch versuchte, sie konnte das Bild von den sich auftürmenden Toten nicht vergessen. War Anthony unter ihnen? Oder Robert?
    Kaum hatten sie Sabrinas Haus erreicht, fuhr dort eine Kutsche vor. Der Butler öffnete die Tür und ließ Matthew ein.
    „Es ist Major Falconbridge“, verkündete dieser, ohne sich Zeit für eine Begrüßung zu nehmen. „Er ist verwundet.“
    Sofort brachten Matthew und der Butler ihn herein und trugen ihn hinauf in sein Bett. Er war bewusstlos und leichenblass. Seine Jacke und das Hemd waren ihm ausgezogen worden. Blutige Verbände bedeckten jetzt seine Brust.
    „Er hat eine Kugel in der linken Schulter, Ma’am“, erklärte Matthew der vor Angst erstarrten Sabrina. „Der Feldarzt hat sie ihm herausgeschnitten, aber der Colonel hat viel Blut verloren. Es gab keinen Platz mehr in den Zelten für die Verwundeten, und ich wollte nicht, dass er sonst wo hingebracht wird, wo er unter Fremden aufwachen würde. Also habe ich beschlossen, ihn hierher zu bringen.“
    Auch Sabrina war sehr blass, aber sie lächelte ihn dankbar an. „Gott segne Sie, Matthew. Können Sie mir helfen, ihm die Stiefel auszuziehen?“
    Zu dritt gelang es ihnen, den verwundeten Mann zu versorgen und es ihm im Bett bequemer zu machen. Dann wandte Claudia sich ängstlich an Matthew.
    „Haben Sie keine Neuigkeiten von meinem Mann?“
    „Doch, Mylady. Es ging ihm gut, habe ich mir sagen lassen.“
    Sie atmete erleichtert auf. „Wann war das?“
    „Am frühen Nachmittag, Mylady.“ Matthew lächelte schwach. „Die Männer, die Colonel Falconbridge ins Feldlazarett brachten, erzählten es mir. Als der Colonel angeschossen wurde, kehrte der Earl seinetwegen zurück, obwohl die Truppe jeden Moment von der feindlichen Kavallerie hätte angegriffen werden können. Er brachte ihn in den Schutz des Karrees zurück, während die Männer ihm Feuerschutz gaben. Danach wurde die Truppe heftig unter Beschuss genommen, aber sie schlugen die Franzosen am Ende doch zurück. Ich half gerade im Lazarett aus, als ich den Namen Falconbridge hörte, und dachte, ich behalte besser ein Auge auf ihn.“
    „Dem Himmel sei Dank“, flüsterte Sabrina. „Ich stehe tief in Ihrer Schuld, Matthew, und in Major Brudenells.“ Sie setzte sich an den Bettrand und nahm eine Hand ihres Mannes in ihre.
    Claudia und Matthew zogen sich in den Flur zurück. „Wie verläuft die Schlacht?“, fragte sie.
    „Ein Sieg für die Alliierten, Mylady. Die Franzosen sind vollständig besiegt.“
    „Was!“
    „Es ist wahr. Eine Weile stand es allen Berichten zufolge auf Messers Schneide, aber dann erschien General Blücher mit den Preußen und wendete das Blatt zu unseren Gunsten. Napoleon wurde gezwungen, sich zurückzuziehen.“
    „Dann ist es also vorüber?“, sagte Claudia unendlich erleichtert.
    „Nicht ganz, Mylady. Sie müssen Bonaparte erst noch aufspüren.“
    „Ich bete, dass sie es bald tun und ihn dieses Mal irgendwo einsperren, wo er niemals wieder entfliehen kann.“
    „Darauf können Sie sich verlassen“, meinte Matthew grimmig.
    „Sie müssen müde und hungrig sein, Matthew. Warum gehen Sie nicht in die Küche und lassen sich von der Köchin etwas zu essen geben?“
    „Vielen Dank, Mylady, aber ich muss zurück. Ich werde erst rasten können, wenn ich Seine Lordschaft sicher und gesund wiedersehe.“
    Sie bedachte ihn mit einem gequälten Lächeln. „Dafür bete ich.“
    Nachdem
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