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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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entschieden. Sie wollte frei von ihm sein. Bennett sah der harten Wirklichkeit entschlossen ins Angesicht, als er mit Wyn einige Stunden später zum Haus zurückkehrte. Sehr viel Zeit hatte er sich nicht gelassen, um das Boot nach St Mary’s zu erreichen, aber vielleicht war das auch besser so. Ein schnelles Abschiednehmen war weniger schmerzhaft.
    Wyn und er hatten einen so angenehmen Morgen verbracht, dass beide ihre Schatzsuche nur ungern zu einem Ende kommen sahen. Und sollte es für lange Zeit ihr letzter Tag zusammen gewesen sein, wollte Bennett, dass sein Sohn später mit Freude daran zurückdachte. Vorhin hatte er immer wieder nach Caroline Ausschau gehalten, doch als sie nicht erschien, war er zu dem Schluss gekommen, dass es keine Hoffnung für ihn gab.
    „Was wird Mama wohl davon halten, was meinst du, Papa?“ Wyn drückte eine kleine, abgenutzte Holzschatulle an die Brust.
    Bennett zerzauste ihm liebevoll das Haar. „Ich bin sicher, sie wird äußerst beeindruckt sein von deinem Schatz.“
    Es war die Schatulle mit den alten Münzen und Schmuckteilen, die Caroline auf dem Dachboden entdeckt hatte, und Bennett wusste, dass sie ihrem Sohn zuliebe die größte Begeisterung zeigen würde.
    Als sie sich dem Haus näherten, kam Caroline plötzlich heraus und lief ihnen entgegen. Nach dem Entzücken zu schließen, mit dem sie sie begrüßte, hätte man meinen können, sie hätten sich Monate nicht gesehen. „Da seid ihr ja! Ich hatte schon Angst, ihr wärt mit eurer Beute geflohen, um sie auf einem anderen Kontinent zu verprassen.“
    Dann brach sie in ein süßes, ansteckendes Gelächter aus, das ihrem Sohn zeigte, dass sie nur scherzte. Bennetts Blick ruhte sehnsuchtsvoll auf ihr, als sie Wyn umarmte. Mit ihrem golden in der Sonne schimmernden Haar und den vor Freude leuchtenden Augen kam sie ihm so frisch und lebendig vor wie bei ihrer ersten Begegnung. Es war fast, als wäre sie wiedergeboren worden, nur besonnener und so viel bezaubernder. Hatte vielleicht auch Sir Gawains Dame so ausgesehen, als der Fluch endlich von ihr genommen war? Bennett wünschte nur, Caroline hätte sich nicht von ihm befreien müssen, um diese Wandlung durchzumachen.
    Doch plötzlich wandte sie sich ihm halb zu und legte einen Arm um ihn, ohne Wyn loszulassen. Ein winziger Hoffnungsschimmer glomm in Bennett auf. Er war hin und her gerissen zwischen freudiger Erregung und Furcht. War es nur eine Geste der Dankbarkeit oder mehr?
    Ihr Sohn war zu aufgeregt, um sehr lange stillhalten zu können. Viel zu früh für Bennetts Geschmack, löste er sich aus der Umarmung seiner Eltern. „Guck mal, was wir gefunden haben, Mama! Es war genau da, wo es auf der Karte vermerkt war. In der Nähe von Oliver’s Battery.“
    Er hielt ihr eifrig die Schatulle hin. „Glaubst du, es ist von Piraten hier versteckt worden? Oder vielleicht von den Rittern der Tafelrunde?“
    Wie Bennett erwartet hatte, betrachtete sie den Schatz mit der gebührenden Bewunderung. „Ich vermute, das ist der Schatz eines edlen Ritters.“
    Während sie sprach, schenkte sie Bennett ein verspieltes Lächeln. Sein Herz machte einen Sprung. Das musste doch sicher mehr als Dankbarkeit sein. Sein Blick ging schnell zu ihrer linken Hand in der Hoffnung, ihren Ehering zu entdecken.
    Doch sie trug ihn nicht. Die Enttäuschung war so heftig, dass Bennett sie empfand wie einen Schlag in die Magengrube. Was hatte er auch erwartet? Er hatte ihr so viele Gründe gegeben, ihn zu verlassen, und keinen einzigen, der sie dazu bringen könnte zu bleiben.
    „Es ist ein wunderbarer Schatz.“ Caroline legte eine alte Kette ohne Verschluss so behutsam in die Schatulle zurück, als würde es sich um die Kronjuwelen handeln. „Du und dein Papa wart sehr klug, sie zu finden. Ich glaube, Parker möchte den Schatz auch gerne sehen. Warum zeigst du ihn ihr nicht? Mrs Jenkins hat schon dein Abendessen fertig. Nach einem so anstrengenden Tag musst du ja hungrig sein wie ein Bär.“
    Die Aussicht auf Essen und ein neues beeindruckbares Publikum ließ Wyn ohne ein weiteres Wort auf das Haus zu jagen. Seine Eltern sahen ihm mit einer Mischung aus Zuneigung und Stolz nach. Erst dann schien beiden allmählich zu dämmern, dass sie allein waren.
    Caroline brach als Erste das Schweigen. „Du hast auf meine Hand gesehen. Ich möchte dir das mit dem Ring erklären.“
    „Das ist nicht nötig.“ Heftig schüttelte er den Kopf. Er konnte sie nicht sprechen lassen, bevor er selbst zu Wort gekommen
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