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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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auf eine Weise in seiner Hand, dass sie nicht sehen konnte, was es war. „Die Geschichte, die du Wyn gestern erzählt hast, hat mir sehr zu denken gegeben.“
    Atemlos lauschte sie seinen Worten.
    „Vor sieben Jahren“, fuhr er leise fort, „habe ich dir kaum eine Wahl gelassen, ob du mich heiraten willst oder nicht. Jetzt möchte ich die Entscheidung über deine Zukunft – über unsere Zukunft – dir überlassen.“ Er beugte sich vor und streckte die Hand aus.
    Unwillkürlich öffnete sie die Hand, um zu empfangen, was er ihr geben wollte. Gerade als der kleine, runde Gegenstand auf ihre Handfläche fiel, hörte Caroline das leise Geräusch von Wyns kleinen Füßen auf dem Holzboden in seinem Zimmer. Ohne zu überlegen, schloss sie die Finger um den Ehering – den Ring, den sie vor wenigen Wochen vom Finger genommen und Bennett entgegengeschleudert hatte.
    Ihr Gatte zuckte sichtbar zusammen, als er Wyn im Nebenzimmer herumhuschen hörte. So eilig wie er es haben musste, mit der Schatzsuche zu beginnen, würde er seine Eltern wohl nicht mehr sehr lange ungestört lassen.
    „Wenn du mir nicht vergeben kannst für all die unglücklichen Jahre, die du als meine Frau erleiden musstest, und mir nicht die Gelegenheit geben willst, dir der Ehemann zu sein, den du verdienst“, fuhr Bennett hastig fort, „dann werde ich dir helfen, eine rechtsgültige Aufhebung der ehelichen Gemeinschaft zu erwirken, damit du Wyn behalten kannst. Du wirst nicht auf Tresco bleiben müssen, obwohl ich hoffe, dass du dich an einem Ort niederlässt, wo ich meinen Sohn recht oft besuchen kann.“
    „Aufhebung der ehelichen Gemeinschaft?“, wiederholte Caroline wie betäubt. Einen winzigen Moment lang, als sie den Ring von ihm erhielt, hatte sie gehofft, dass Bennett ihr seine Liebe erklären wollte. Doch diese Hoffnung hatte er so brutal zerschlagen, dass sie kaum darauf achtete, was er als Nächstes sagte.
    „Stimmt.“ Bennett erhob sich von der Truhe. „Trennung von Tisch und Bett wird es auch genannt. Es würde dir erlauben, frei von mir zu sein und dennoch unseren Sohn behalten zu können. Ich weiß, wenn du zustimmen würdest, zu mir zurückzukommen, dann nur, weil du es nicht ertragen könntest, dich von ihm zu trennen. Und das will ich nicht.“
    Aber was wollte er dann? Caroline runzelte verwirrt die Stirn. „Ich verstehe nicht.“ Sie fragte sich auch, warum Bennett den Ehering behalten hatte und warum er diesen Augenblick gewählt hatte, um ihn ihr zurückzugeben? War er als Symbol gedacht, das sie an das Leid erinnern sollte, das sie einander zugefügt hatten?
    Bennetts Miene wurde noch finsterer. Vielleicht ärgerte ihn ihre Verwirrung. „Ich werde dir meine Aufmerksamkeiten nicht aufdrängen, wenn sie nicht willkommen sind. Aber solltest du deine Meinung ändern, brauchst du nur den Ring wieder an den Finger zu stecken … und ich werde …“
    Draußen im Flur hörte man Wyns Tür aufgehen, gleich darauf leise Schritte.
    Bennett ballte die Hände zu Fäusten und öffnete sie wieder. „Das heißt … du würdest mich zum …“
    „Papa?“ Wyn klopfte an die Tür seines Vaters. „Können wir jetzt auf Schatzsuche gehen, bevor jemand schneller ist als wir?“
    „Ich würde dich … was?“, ermutigte Caroline ihren Mann sehnsüchtig.
    Selten hatte sie ihn so aufgeregt erlebt. Er schien Mühe zu haben zu schlucken. „Du würdest mich zum …“
    „Papa?“, rief ihr Sohn wieder, diesmal noch drängender.
    „Was nützt es?“, murmelte Bennett und wandte sich ab. „Ich kann nicht, selbst wenn es einen Unterschied machen würde.“
    Dann hob er die Stimme und rief seinem Sohn zu: „Ich komme schon, Wyn.“
    Ohne einen weiteren Blick schritt er aus dem Zimmer und ließ Caroline verwirrter denn je zurück. Einen Moment später hörte sie ihn mit Wyn reden.
    „Kommt Mama mit?“, fragte der Junge.
    „Deine Mutter liegt noch im Bett. Wir sollten sie ruhen lassen. Wenn wir einen Schatz finden, werden wir ihn ihr zeigen.“
    Als Nächstes hörte sie die beiden die Treppe heruntergehen. Der Ring in ihrer Hand fühlte sich schwerer an, als er sein konnte, als würde er das Gewicht ihrer bitteren Vergangenheit in sich tragen. Hastig stand sie auf, eilte zur Fensterbank und legte den Ring darauf. Dann wich sie zurück, als wäre er gefährlich und könnte ihr folgen, wenn sie nicht achtgab.
    Was hatte Bennett vorgehabt, als er sie gestern Abend bedrängt hatte, mit ihm nach London zurückzukehren und ihrer Ehe eine
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