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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08
Autoren: A Ashley
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sagte Annabell. „Sie passt überhaupt nicht zu dir.“
    „Niemals!“, ereiferte sich Dominic und begann aufgebracht im Zimmer herumzulaufen. „Mit ihr wirst du ganz sicher keine Freude haben.“
    „Ihr irrt euch beide“, erwiderte Guy langsam. „Die Dame ist sich des Geschäfts, das wir eingehen, vollkommen bewusst und mehr als gewillt, ihre Pflicht zu erfüllen. Ich benötige einen Erben, und sie will einen Ehemann.“
    „Das klingt kalt, Guy“, bemerkte Annabell. „Du bist eiskalt wie ein … wie ein …“
    „Lass mich dir helfen“, fiel Dominic ihr ins Wort. „Kalt wie ein Fisch, der …“
    „Herzlichen Dank“, unterbrach ihn Annabell, bevor er seinen Vergleich beenden konnte.
    „Ihr seid beide im Irrtum“, erklärte Guy und schwenkte die bernsteinfarbene Flüssigkeit in seinem Kristallglas. „Ich handele pragmatisch. Ich brauche einen Erben. Miss Duckworth wird ihn mir geben. Sie benötigt einen Ehemann, der sie beschützt und der ihr den nötigen Wohlstand und Pomp bietet, um in der Gesellschaft Furore zu machen. Sie kann zwar auf einen tadellosen Stammbaum zurückblicken, aber ihr Bruder setzt das Werk seines Vater fleißig fort und verspielt das verbliebene Vermögen der Familie am Kartentisch.“ Er trank sein Glas aus. „Ich möchte nicht geschmacklos erscheinen, aber ich bin reich wie Krösus. Kurz und gut, wir passen hervorragend zueinander.“
    Annabell murmelte etwas Undamenhaftes. „Kalt wie Sibirien.“
    Dominic lachte auf, aber es klang eher bitter als belustigt. „Da sind wir wieder beim Thema. Frauen heiraten nur, wenn es zu ihrem Vorteil ist. Ich bevorzuge die Damen der Nacht. Die sind wenigstens ehrlich bei ihren Geschäften.“
    „Du hörst dich abgestumpft an, Dominic“, sagte Guy und stellte sein leeres Glas ab.
    „Und was bist du?“, wollte Annabell wissen. „Frohgemut und strahlend blickst du deiner Hochzeit entgegen?“
    „Weder noch“, erwiderte Guy, dem das Gespräch allmählich auf die Nerven ging. „Wie ich bereits erwähnte, handelt es sich um ein pragmatisches Abkommen und um nichts mehr.“
    „Es könnte schlimmer sein“, bemerkte Dominic. „Wenn es eine Liebesheirat wäre wie deine erste Ehe.“ Er ging quer durch das Zimmer zum Tisch mit dem Whisky und füllte erneut sein Glas, wodurch ihm der finstere Blick entging, den sein Bruder ihm zuwarf. „Möchtest du auch noch etwas?“, erkundigte er sich.
    „Bring einfach die Karaffe her“, antwortete Guy.
    „Aha“, sagte Annabell leise, der nicht entgangen war, dass Dominics Bemerkung ihrem Zwillingsbruder zusetzte. „Du tust es also, weil Suzanne bei der Geburt gestorben ist und mit ihr das Baby. Du willst nicht noch einmal riskieren, Gefühle mit ins Spiel zu bringen.“
    „Das ist zehn Jahre her“, erwiderte Guy mit ausdrucksloser Stimme. „Darüber bin ich hinweg. Aber mittlerweile bin ich dreiunddreißig Jahre alt. Ich benötige einen Erben.“ Er sah seine Geschwister mit leicht zusammengekniffenen Augen an. „Außer einer von euch beiden beabsichtigt, mich mit einem Erben auszustatten, da der Titel auch auf Dominic und dann auf dich übergehen kann, Bella.“
    „Mich brauchst du nicht anzuschauen“, sagte Dominic. „Ich benötige keinen Erben, also muss ich auch nicht heiraten – weder aus Zweckmäßigkeit noch aus Liebe.“
    „Und ich kann nicht einspringen, solange ein männlicher Erbe existiert, also mach dich nicht lächerlich“, erklärte Annabell in scharfem Tonfall.
    „Ich dachte mir schon, dass ihr so reagiert. Und eben deshalb bleibt mir nichts anderes übrig, als bald zu heiraten“, murmelte Guy.
    „Auf deine Hochzeit!“ Dominic hob sein Glas und begann wieder, auf und ab zu schreiten.
    Genervt schaute Guy zur Decke. „Könntest du bitte endlich aufhören, herumzurennen und eine solche Unruhe zu verursachen?“
    Annabell lächelte. „Er konnte noch nie gut still sitzen, nicht einmal als kleines Kind, als man ihm Kuchen zur Belohnung versprochen hat. Du kannst nicht von ihm erwarten, dass er sich inzwischen geändert hat, Guy.“ Und sie fügte hinzu: „Insbesondere, wenn man in Betracht zieht, was du uns gerade erzählt hast.“
    Dominic blieb für einen Moment stehen und lächelte. „Ausnahmsweise hat sie recht.“
    Guy zuckte mit den Schultern und wandte seine Aufmerksamkeit dem Gemälde zu, das über dem Kamin hing und die drei Geschwister zeigte. Es war gemalt worden, als er und Bella zwanzig Jahre alt waren und Dominic sechzehn. Das war noch vor der Ehe mit
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