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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08
Autoren: A Ashley
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Suzanne gewesen.
    Suzanne war nach wie vor ein Thema, über das er nur schwer reden konnte. Es war eine Kinderfreundschaft gewesen, die schließlich in eine Ehe gemündet hatte. Er war glücklich mit ihr gewesen und hatte gedacht, dass er sie liebte. Dann war sie bei der Geburt seines Erben gestorben, und auch das Baby hatte nicht überlebt. Erst in den letzten Jahren war er allmählich mit seinen Schuldgefühlen zurechtgekommen. Wenn er sie nicht geschwängert hätte, würde sie noch leben. Aber so war nun einmal der Lauf der Welt.
    Erneut füllte er sein Glas, ohne Dominic etwas anzubieten. Rasch leerte er es und schenkte sich wieder nach.
    „Es ist sinnlos, sich zu betrinken, bis man alles vergisst“, bemerkte Annabell und nippte an ihrem Tee. „Magst du Miss Duckworth denn wenigstens?“
    Guy lächelte. „Du warst schon immer eine Meisterin darin, das Thema zu wechseln. Was Miss Duckworth anbelangt, kenne ich sie nicht gut genug, um sie zu mögen oder nicht zu mögen.“ Für ihn war das so in Ordnung. Sie sollte ihm einen Sohn gebären, nichts weiter.
    „Du gehst ein bisschen zu weit“, tadelte ihn Dominic. Er blieb endlich stehen und stellte sich neben seine Geschwister. „Ich würde auf keinen Fall eine Frau heiraten, die ich nicht wenigstens gernhabe.“
    „Einen Punkt für ihn, Guy“, pflichtete Annabell ihm leise bei.
    „Für ihn mag das gelten“, erwiderte Guy. „Aber er ist ja auch nicht gezwungen zu heiraten. Er kann tun und lassen, was er will.“
    Mit spöttischem Tonfall sagte Dominic: „Es ist wirklich hart, der Älteste zu sein. All der Reichtum, ganz zu schweigen vom Titel.“ Er hob eine Hand, um weitere Kommentare zu unterbinden, weil Annabell bereits den Mund öffnete. „Nicht dass ich den Titel haben möchte. Nein, wahrhaftig nicht. Ich habe genug Spaß an meiner Rolle als schwarzes Schaf der Familie.“
    „Ist das der Grund, weshalb du nicht verheiratet bist?“, wollte Annabell wissen.
    Dominics gebräuntes Gesicht verfinsterte sich. „Spotte nur, Bella. Ich habe nicht vor zu heiraten. Überdies würde mich auch keine anständige Frau haben wollen.“
    Dominic war als Junge wild und ungestüm gewesen. Als Mann verhielt er sich lasterhaft und galt als überzeugter Freigeist.
    „Ich denke, wir haben über alles gesprochen“, unterbrach Guy seine Geschwister. „Sollen wir uns jetzt nach Covent Garden aufmachen? Der Prinzregent lädt zu einem rauschenden Fest ein.“
    Annabell schüttelte vehement den Kopf. „Nein, danke, ich komme ganz sicher nicht mit. Ich muss noch ein paar Dinge recherchieren, bevor wir die vollständige Ausgrabung der römischen Villa in Angriff nehmen können, die wir auf Sir Hugo Fitzsimmons Anwesen in Kent entdeckt haben.“
    „Fitzsimmon?“, fragte Guy nach, und Besorgnis schwang in seiner Stimme mit. „Er ist ein noch schlimmerer Lebemann als Dominic. Gegen den bin ich ein Waisenknabe.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Er ist gerade mit Wellington in Paris. Ich werde ihn gar nicht zu Gesicht bekommen.“
    „Das ist zu hoffen, Bella“, sagte Dominic. „Vor dem kann sich eine Frau nicht gut genug in Acht nehmen.“
    „Ich werde ihm ja gar nicht begegnen“, erwiderte sie spitz. „Außerdem habe ich durch Fenwick-Clyde mehr als jede andere Frau über Ausschweifungen gelernt.“
    Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Ihre Ehe war arrangiert und unglücklich gewesen.
    Guy bedauerte, was Bella widerfahren war. Doch zu diesem Zeitpunkt war er noch nicht Viscount gewesen, und ihre Eltern hatten an den Sinn von Vernunftehen geglaubt. Die ihre war ebenso zustande gekommen und ausgesprochen glücklich verlaufen. Beide waren kurz nach Annabells Hochzeit bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen, weshalb sie das Unglück ihrer Tochter nicht mehr miterlebt hatten.
    „Nun, ich habe jedenfalls vor, die Festivität zu besuchen“, erklärte Guy. „Euch beiden steht natürlich frei zu tun, was euch beliebt.“
    „Versuchst du, das Leben noch so gut wie möglich auszukosten, bevor du vor den Traualtar trittst?“, zog Dominic ihn auf.
    „Lass ihn in Ruhe“, sagte Annabell.
    „Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss, Dominic“, erwiderte Guy. „Eines Tages wirst auch du das lernen.“ Er drehte sich wieder zu seinen Geschwistern um und lächelte grimmig. „Wünscht mir Glück.“

1. KAPITEL
    Sechs Monate später …
    Guy spornte seinen Wallach an. Der Wind blähte seinen Wintermantel auf, und eine Frostschicht legte sich auf seinen Bart,
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