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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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kniff ein Auge zusammen, biss sich auf die Unterlippe und richtete den Lauf der Pistole auf ihn. In dieser Situation blieb ihr nichts anderes übrig, als so zu schießen, dass sie eine ernsthafte Verwundung wenn nicht sogar den Tod des Mannes in Kauf nahm. Da sie zu zweit waren, blieb ihr keine andere Wahl.
    „Jetzt!“, knurrte Grant und stürzte sich auf sie.
    Sie drückte ab.

9. KAPITEL
    Als der Schuss durch den Wald hallte, blieb Anthony beinahe das Herz stehen. Er konnte Stella hören, die heiser bellte, und William, der laut fluchte. Er stürmte auf die Lichtung zu. In ihm herrschte nur noch eine grenzenlose Angst um Georgie, während er auf die Hütte zu rannte, nicht wissend, was dahinter geschah.
    Georgie! Oh, Gott! Nein!
    Nur flüchtig nahm er wahr, dass John, Marcus und Townend hinter ihm herliefen und ihm zuriefen, er solle warten. Er ignorierte ihre Warnungen und umrundete die Hütte. Wie angewurzelt blieb er stehen.
    Er sah Georgie, die von William festgehalten wurde, und stürzte sich in blinder Wut und rasend vor Zorn auf seinen Cousin.
    Er packte William am Hals und schleuderte ihn von Georgie weg, nur um ihm dann mit seiner starken Rechten einen Kinnhaken zu versetzen, der ihn sofort zu Boden warf.
    Dann hastete er zu Georgie und fing sie in seinen Armen auf, bevor sie zusammenbrach. Sie schluchzte und zitterte am ganzen Körper. Er hielt sie ganz fest, drückte sie an sich und flüsterte ihr beruhigende Worte zu. Er konnte sein Glück noch immer nicht fassen, dass sie am Leben und unverletzt war, dass der Pistolenschuss sie nicht getroffen hatte.
    Erst jetzt bemerkte er Grant, der stöhnend auf einem Blätterhaufen lag. Das Blut, das aus einer Wunde in der Brust lief, hatte bereits die Kleidung durchtränkt und breitete sich dunkel und unaufhaltsam auf seinem Oberkörper aus. „Liebling, was ist passiert?“
    „Oh, Anthony …“
    „Was für eine gute Frage, Cousin!“ William richtete sich mit Mühe auf. „Gott weiß, wie man ihre Tat vertuschen könnte, aber …“
    „Vertuschen?“, herrschte ihn Marcus an, der zwischen sie trat. „Wenn du allen Ernstes denkst, irgendeiner von uns will, dass hier etwas vertuscht wird, bist du wirklich nicht mehr bei Trost!“
    William grinste überheblich. „Nun, es wäre doch alles andere als vergnüglich für unseren guten Anthony, seine Frau des Mordes angeklagt vor Gericht zu sehen und anschließend mitzuerleben, wie sie gehängt wird. Und das nach all dem, was vorgefallen ist!“
    „Was?“
    Anthony spürte wie Georgie in sich zusammensank und ihr zarter Körper in seinen Armen bebte.
    „Sie hat auf ihn geschossen“, erklärte William. „Es war natürlich ein Unfall. Sie wollte eigentlich mich töten. Ich habe sie dabei belauscht, als sie Cassies Ring an Grant weitergeben wollte. Wo ist das gute Stück denn jetzt hin? Ah, da haben wir es ja!“
    Sprachlos vor Zorn beobachtete Anthony, wie William sich bückte und den Ring aufhob, den Dreck von ihm abwischte und ihn Townend überreichte.
    „Ich war gerade dabei, ihn ihr wegzunehmen, als ihr aufgetaucht seid.“ Mit gespieltem Bedauern schüttelte er den Kopf. „Traurig. Wirklich zu traurig, Anthony. Ich wusste ja gleich, dass es töricht war, ihr wieder zu vertrauen. Nachdem sie schon die Perlen …“ Er sprach den Satz nicht zu Ende.
    Georgies Körper schien in Anthonys Armen zu erstarren. Er spürte, dass sie vor lauter Angst kaum noch Luft bekam. Eine furchtbare Wut erfasste ihn, weil es William sogar in dieser Situation noch gelang, sie zu bedrohen. Besorgt schaute er sie an und wollte sie gerade beruhigen. Doch er erschrak, und die Worte blieben ihm im Hals stecken, als er ihr schmerzverzerrtes Gesicht sah und erkannte, welche Furcht und Unsicherheit aus ihren Augen sprachen, wie ihre zitternden Lippen ohne zu sprechen um seinen Glauben in sie, um sein Vertrauen, flehten.
    „Anthony …“, begann sie schließlich. „Ich habe auf diesen Mann dort geschossen, aber ich schwöre bei meinem Leben, dass es nicht so war, wie dein Cousin behauptet … Sie waren …“ Sie brach ab und blickte ihm verzweifelt in die Augen.
    Sie dachte, er würde William Glauben schenken, so wie er es in Brüssel getan hatte. Und es klang alles so einleuchtend und vernünftig, was sein Cousin sich zusammenlog. In der letzten Nacht hatte Anthony sich geweigert, mit ihr über das Geschehene zu sprechen. Unverzeihlicherweise hatte er ihr nicht einmal mitgeteilt, dass er längst wusste, dass sie die Perlen nicht
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