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historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc

historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc

Titel: historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc
Autoren: kram
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Kastellan von Montford Castle an der Spitze seiner Lanzenreiter in den Hof. „Der Sieg ist unser!" jubelten die Soldaten, in deren Gefolge sich mehrere reiterlose Pferde befanden.
    „Adrian!" Richard schwang sich vom Ross und umarmte überschwänglich den Bruder.
    Kläglich verzog Adrian das Gesicht, als ein scharfer Schmerz ihn durchzuckte, und murmelte gequält: „Du tust mir weh! Ich fürchte, ich habe mir einige Rippen gebrochen!"
    „Das heilt wieder!" versicherte Richard unbekümmert und bestürmte ihn mit Fragen.
    Adrian berichtete, was sich seit dem Verlassen des Lagers zugetragen hatte. Er achtete nicht auf Meriel, aber unversehens wusste er, dass sie nicht mehr hinter ihm stand. Zu feige, sich umzuschauen, sprach er weiter, bis er plötzlich aus dem Augenwinkel bemerkte, dass Alan ihr auf einen Rotfuchs half. Auch der Schwager saß auf, und dann lösten die beiden sich aus dem Kreis der übrigen Berittenen und kamen auf Adrian an.
    Meriel zügelte die Stute, sah den Earl of Shropshire kalt an und sagte beherrscht:
    „Seigneur, im Kerker sind die Juden, die mir geholfen haben. Burgoigne wollte Lösegeld von ihnen erpressen. Ich bitte dich, dafür zu sorgen, dass Benjamin l'Eveske und die Seinen freigelassen werden."
    „So sei es", stimmte Adrian de Lancey ruhig zu. Am liebsten hätte er die Hand seiner Gemahlin ergriffen, wagte es jedoch nicht. Noch immer drückte ihre Miene nur Abneigung und Verachtung aus.
    „Danke, Sieur", erwiderte Meriel mit kühler Höflichkeit, zögerte und schien etwas hinzufügen zu wollen. Schroff wandte sie sich jedoch ab und schaute Cecily de Chastain an.
    „Mylady, ich danke dir aus tiefstem Herzen für den selbstlosen Beistand. Du bist eine mutige, tapfere Frau, und ich hoffe, du wirst das Glück finden, das dir bis jetzt versagt geblieben ist."
    Sie presste dem Pferd die Fersen in die Flanke und lenkte es zum Tor.
    „Ich habe nie einen Kämpen wie dich erlebt", äußerte Alan de Vere bewundernd, beugte sich überraschenderweise vor und reichte dem Earl of Shropshire die Hand.
    Adrian drückte sie und blickte dem Schwager nach, der Meriel folgte. Ein Ring schien sich ihm um die Brust zu legen, als sie im Torgewölbe verschwand, und er hatte das beklemmende Gefühl, dass ihm etwas entrissen wurde. Be drückt fragte er sich, wie er ohne die Frau leben solle, die der ganze Inhalt seines Daseins war.
    Verwundert sah Cecily den Earl an und schlug dann, angesichts der Fülle von Empfindungen, die sich auf seinen Zügen malten, verlegen die Lider nieder.
    „Adrian!" sagte Richard de Lancey spröde. „So darfst du Meriel nicht ziehen lassen! Sie ist deine Gemahlin! Du hast alles für sie riskiert! Ich werde ihr nachreiten und sie holen, damit ihr euch aussprechen könnt."

    Traurig schüttelte Adrian den Kopf und murmelte kaum hörbar: „Würde sie wissen, dass sie zu mir gehört, dann käme sie aus freiem Willen zu mir zurück."
    Unverzüglich wurden die Türen des Verlieses geöffnet, und ein Knappe geleitete Benjamin l'Eveske in das Wohngemach.
    „Ich entbiete dir meinen Gruß", empfing der Earl of Shropshire den Kaufmann.
    „Hoffentlich ist niemand von euch zu Schaden gekommen."
    „Nein", antwortete der Alte. „Wir sind nicht gefoltert worden. Mylady hat angeordnet, dass unserer Eigentum zurückgegeben wird, auch die eingezogenen Waffen meiner Söldner. Sarah, meine Frau, kümmert sich jetzt darum, dass unser Hab und Gut aufgeladen wird."
    Adrian of Warfield ließ sich in einem Faltsessel nieder, verzog gepeinigt das Gesicht und bedeutete Benjamin l'Eveske, sich ebenfalls zu setzen.
    Der Händler nahm auf einer Truhe Platz und erkundigte sich besorgt: „Du bist verletzt, Seigneur? Ich hörte, du hättest keine Blessuren davongetragen."
    „Ach, ich werde mir einige Rippen gebrochen haben", antwortete der Earl achtlos. „Nicht zum ersten und wohl auch nicht zum letzten Male. Das heilt wieder. Sobald wir das Gespräch beendet haben, werde ich den Wundarzt ho len lassen."
    „Wenn du gestattest, rufe ich den Barbier aus meinem Tross", schlug Benjamin l'Eveske vor, lächelte dann schwach und fügte entschuldigend hinzu: „Verzeih, ich vergaß, dass Christen die Hilfe eines Juden nicht in Anspruch nehmen. Wahrscheinlich fürchten sie um das Heil ihrer unsterblichen Seele."
    „Ich würde sogar den Teufel willkommen heißen, wäre er ein erfahrener Heilkundiger", entgegnete Adrian of Warfield trocken und lehnte sich behutsam zurück. „Vorhin hatte ich eine längere
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