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historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc

historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc

Titel: historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc
Autoren: kram
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Alan de Vere und stellte sich kampfbereit neben ihn.
    „Haltet ein!" rief unversehens eine Frau, und überrascht sahen die Männer zur Ringwehr hoch.
    Einen Augenblick später kam eine Dame auf den Kampfplatz, und Meriel erkannte Cecily des Chastain.
    „Aus dem Weg!" herrschte sie die Soldaten an, und unsicher machten sie ihr Raum. „Es ist vorbei!" sagte sie gebie terisch. „Mein Gemahl ist tot. Nun bin ich die Herrin! Ihr alle, nein, die meisten von euch haben noch unter meinem Vater gedient. Dann wisst ihr auch, dass er niemals Rache an einem Manne geduldet hätte, der als Sieger aus gerechtem Kampf hervorgegangen ist. Gerecht?" wiederholte sie und schüttelte den Kopf. „Nein, nicht einmal das trifft zu! Mein Gatte wollte Adrian de Lancey vernichten, seit vielen Jahren! Aber er hat den Tod verdient, für jedes der von ihm verübten Verbrechen. Er war es, der Warfield Keep niedergebrannt und jeden einzelnen hingemetzelt hat. Der Sieur of Warfield hatte das Recht, ihn zu töten, denn es waren seine Anverwandten, die von Burgoignes Hand starben, und es ist seine Gemahlin, die entführt und fast geschändet wurde! Es war Gottes Wille, dass Adrian de Lancey überlebte."
    Das selbstbewusste Auftreten der Burgherrin schien die Schildwächter zu beeindrucken, denn niemand wagte, sich gegen sie aufzulehnen.
    Ihr Blick schweifte durch die Runde und blieb an einem der Soldaten hängen. „Du, Ranulf", fuhr sie eindringlich fort, „hör mir gut zu. Und ihr auch, Edric und Odo! Ihr standet im Dienste meines Vaters und wisst, was Ritterlichkeit bedeutet. Und ihr dort, Hugo, Jehane, Edward, ihr zählt auch zu den Chevaliers, die einst die Ehre von Wenlock Castle hochgehalten haben!"
    Die Stille der Verlegenheit legte sich über den Hof. Langsam senkten die Genannten die Waffen, gefolgt von anderen, und schließlich gab es keinen, der noch angriffslüstern schien.
    Nun wandte sich Cecily de Chastain an Leonce de Marigny. „Du hast, trotz der schwierigen Umstände, immer Anstand bewiesen. Ich wünsche, dass du auch weiterhin der Kastellan dieser Veste bist. Für dich, Humbert, gilt das gleiche", richtete sie das Wort an einen älteren grauhaarigen Krieger. „Sei auch fürderhin der Hauptmann der Wache. Und nun geh und teile den Torhütern mit, dass der Seigneur nicht mehr unter uns ist. Sie sollen das Fallgitter hochzie hen und jedem Einlass gewähren, der in friedlicher Absicht kommt!"
    Humbert de Froidment nickte und eilte zum Torhaus.
    „Und nun zu dir, Vincent de Gembloux", sagte Cecily mit eisiger Miene. „Du wirst Wenlock Castle auf der Stelle verlassen! Ich gebe dir nur so viel Zeit, wie du brauchst, um deine Sachen zu packen. Komm nicht auf den Gedanken, mich um Sold zu bitten. Ich weiß zu gut, wieviel du veruntreut hast! Ihr werdet ihn abführen", fügte sie hinzu und wies auf zwei Lanzenträger, „und sicherstellen, dass er nichts entwendet! Im Zweifelsfalle kommt zu mir und holt euch Rat."
    „Mylady, ich flehe dich an..." begann der Marschall, doch eine herrische Geste der Burgherrin ließ ihn verstummen. Die beiden Geharnischten ergriffen ihn und drängten ihn zum Palas.
    „Du heißt Hubert, nicht wahr?" fragte sie den Soldaten, der Adrian of Warfield zu Fall gebracht hatte. „Geh und lass deine Wunde verbinden, und dann zieh deines Weges! Ein ehrloser, böswilliger Mann wie du ist mir hier nicht willkommen. Ihr anderen könnt euch entfernen. Jehane, hole Bruder Adelard! Er soll sich um den Toten kümmern."
    Schweigend zerstreute sich die Menge und suchte das Quartier auf.
    „Mylady", sagte der Earl of Shropshire erleichtert, trat auf sie zu und neigte leicht das Haupt. „Ich danke dir und hoffe, wir werden Freunde sein. Dich möchte ich nicht zur Feindin haben."
    Ohne die Leiche des Gatten noch eines Blickes zu würdigen, wandte Cecily de Chastain sich um, lächelte schwach und erwiderte leise: „Ich bitte dich, die Vergehen dieses verderbten, durch und durch sittenlosen Menschen nicht mir anzulasten. Habe die Güte, mir dabei behilflich zu sein, seine Ungerechtigten gutzumachen und wieder Ruhe und Ordnung zu schaffen."
    „Wie es dir beliebt", willigte Mylord Warfield ein. „Meine Unterstützung ist dir gewiss.
    Sofern du es wünschst, kann mein Bruder mit einer Schwadron seiner Getreuen in der Burg bleiben, bis deine Stellung gefestigt ist."
    „Das ist ein vernünftiger Vorschlag", stimmte Cecily zu. „Ich habe viel Gutes über Richard de Lancey vernommen."
    Im selben Moment preschte der
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