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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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werfen. Die einzige Lichtquelle war eine Fackelflamme. Wasser tropfte an einigen Stellen von der Decke, und der Fußboden war mit Schlamm bedeckt. Kathryn heftete den Blick auf Wolf, der zusammengesunken auf einem Stuhl in der Ecke saß. Die Hände waren ihm hinter den Rücken gebunden.
    Blanche Hanchaw stand ganz auf der linken Seite und rang die Hände, während Philip zu Wolf hinüberging, ihn an den Haaren packte und seinen Kopf hochzog.
    „Sieh mich an!“, krächzte er, als er Wolf einen Schöpflöffel voll Wasser ins Gesicht spritzte. Blut sickerte gleichmäßig aus der Schnittwunde an Wolfs Wange. Sein linkes Auge war blutunterlaufen und stark angeschwollen. „Ich will, dass du mich ansiehst! Ich will, dass du … genau weißt, was hier geschieht. Du sollst nicht schlafen …“
    „Mylord“, sagte Blanche ängstlich, „was mag die Narren denn so lange aufhalten?“
    „Sie nehmen sich vermutlich einer nach dem anderen dieses Mädchen vor.“ Er lachte höhnisch. „Diese unbesonnenen Toren.“
    „Ich halte nichts davon“, sagte Blanche. „Jemand könnte sie sehen.“
    „Keine Sorge. Du weißt doch selbst, dass mir dieses kleine Versteck immer wieder gute Dienste geleistet hat.“ Philip biss die Zähne aufeinander und riss Wolf brutal an den Haaren. „Und wenn ich hier fertig bin, dann geht es nach Irland.“ Er nahm eine lange Eisenstange zur Hand, die an einem Ende in einer scharfen Spitze endete, und betrachtete Wolf. „Zu schade, dass wir hier drinnen kein Feuer machen können …“
    Kathryn erkannte, dass Philip wahnsinnig war. Er war nicht nur ein krankhafter Geist, wie Wolf ihn genannt hatte, er war tatsächlich von Sinnen. Sie musste an Hugh denken und wusste, dass niemand, der noch bei Verstand war, sich daranmachen konnte, solche Schreckenstaten zu begehen. Kathryn biss sich auf die Hand, um nicht laut aufzuschreien. Smith wandte sich um und flüsterte ihr fast tonlos ins Ohr: „Wir müssen sehr schnell sein. Besonders Ihr, Mylady.“
    Sie fasste ihr Messer fester und nickte.
    „Ich werde mich um den Earl kümmern, während Ihr die Frau beschäftigt. Sie wird Euch vermutlich sehen, bevor der Earl ahnt, dass etwas im Argen ist. Gilbert und die anderen werden dann in wenigen Augenblicken bei uns sein“, sagte William. „Schafft Ihr das?“
    Ein schnelles Nicken, und der wilde Blick in Kathryns Augen waren Antwort genug. Gemeinsam stürmten sie in den Raum. Kathryn lief mit erhobenem Dolch auf Mistress Hanchaw zu, und William schwang einen Knüppel, den er aus seinem Laden mitgebracht hatte.
    Wolf war bei vollem Bewusstsein, obwohl er brutal geschlagen worden war, hatte aber von Anfang an gewusst, dass es nur von Vorteil für ihn sein konnte, ohnmächtig zu erscheinen. Philip könnte nachlässig werden – ihm vielleicht sogar die Hände losbinden. Und jetzt, da er sicher war, dass sein Cousin ein waches Opfer bevorzugte, sah er keine Veranlassung, seinen abartigen Wünschen zu entsprechen.
    Es war jedoch höchste Zeit, etwas zu unternehmen. Philips Helfershelfer, darunter auch dieser Halunke Hartfort, der ihn in Philips Falle gelockt hatte, waren fort. Wolf war sich wohl bewusst, dass sie jeden Augenblick zurückkommen konnten. Als Philip also zu ihm hinunterschaute und darüber nachdachte, wie er den eisernen Spieß bei Wolf zum Einsatz bringen sollte, neigte sich Wolf zur Seite und ließ sich vom Stuhl fallen.
    Dies war genau die Ablenkung, die William und Kathryn brauchten, als sie in den Raum stürmten. Während sich Philip über seinen gestürzten Cousin beugte, trat Wolf ihn so heftig mit der Ferse in die Brust, dass er hintenüber fiel. Schnell zog William dem bösen Earl den Knüppel über den Kopf und schlug ihn bewusstlos.
    Blanche kreischte, als sie bemerkte, was vor sich ging, und versuchte zu entkommen. Aber Kathryn stellte ihr ein Bein, sodass sie mit dem Gesicht nach unten in den Schlamm fiel, und setzte sich rittlings auf Blanche. Die wehrte sich zwar, um wieder auf die Füße zu kommen, doch Kathryn hielt sie unter sich gefangen.
    „William!“
    „Ja, Mylady?“
    „Ist Philip …?
    „Ruhig gestellt!“
    „Dann kommt, und kümmert Euch um diese Frau, während ich nach meinem Mann sehe!“
    Wolf war immer noch gefesselt und lag mit blauen Flecken und Verletzungen in einer sehr unbequemen Haltung auf dem matschigen Boden. „Kathryn!“ Seine Stimme war nur noch ein leises Keuchen.
    „Ja, mein Gemahl“, antwortete Kathryn unter Tränen, indem sie die Stricke an
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