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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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stellte die Frage, die Kathryn nicht fähig war zu stellen.
    Tuck brummte verächtlich. „Philip hat vor, ihn am Leben zu halten, wie er es mit Dryden getan hat. Er weiß, wie. Er wird vorsichtig sein.“
    „In was für einem Zustand ist der Duke jetzt?“
    „Er ist … er ist …“
    Kenneth setzte die Klinge an Tucks anderes Ohr. „Ich habe einige Schwierigkeiten, Euch zu glauben, Master Tuck“, sagte er. „Es erscheint mir ein wenig … unvorsichtig … von Lord Philip, dort unten in seinem Loch nur zwei von euch zu haben.“
    „Nein! Nein! Das sind alle!“
    Das Messer bewegte sich.
    „Halt! Ich flehe Euch an!“, schrie Tuck. „Ihr habt recht! Jack Hartfort ist auch dort unten!“
    „Hartfort!“, rief Kathryn erschrocken. Jack Hartfort war einer von Windermeres Stallknechten. Er musste Wolf in die Falle gelockt haben.
    „Wir wollten den Earl nach seinem Belieben gewähren lassen … man kann ihn sowieso nicht von etwas abbringen, das er sich in den Kopf gesetzt hat … Au!“ Kenneth hatte das Messer nur ein wenig näher an Tucks Ohr platziert, um es ihm in Erinnerung zu bringen, während er sprach. „Sei doch vorsichtig mit der Klinge!“
    „Erzähl weiter.“
    „Wir hatten vor, ein Schiff zu besteigen, das nach Irland segelt – alle von uns – Seine Lordschaft eingeschlossen“, sagte Tuck. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn, und er kniff oft die Augen zusammen, um die Leute, die ihn gefangen genommen hatten, nicht sehen zu müssen. „Er wollte nur … wollte nur … Es geht nur um den Duke! Er hasst den Duke!“
    „Fesselt seine Hände“, sagte Juvet. „Schnell, Männer.“
    „Lady Kathryn.“ Er nahm sie beiseite. „Wollt Ihr das wirklich tun?“
    „Ja … Ich werde weitermachen, Gilbert“, sagte sie. „Ich werde dort hineingehen, wo mein Mann ist.“
    „Das dachte ich mir“, murmelte er. „Kommt, wir gehen!“
    Tuck arbeitete mit ihnen zusammen. Gilbert dachte verächtlich, dass er eine Vorliebe für ganze Ohren haben musste. Kathryn dachte gar nichts. Sie war nur dankbar, dass bis jetzt alles so gut gegangen war. Man musste erst sehen, ob es ihnen gelingen würde, Wolf sicher aus Philips Klauen zu befreien.
    Kathryn kämpfte gegen Bilder von Hugh Dryden vor ihrem geistigen Auge und stieg weiter die Uferböschung hinunter. Der Regen war in ein leichtes Nieseln übergegangen, doch niemand bemerkte es. Je zwei Männer stellten sich zu beiden Seiten des unterirdischen Ganges auf und warteten.
    „Ruf sie“, sagte Kenneth leise. „Tu so, als ob du etwas gefunden hättest … als ob du ihre Hilfe bräuchtest.“
    „Was wollt …?
    „Tu’s einfach!“ Kenneth Gamel hielt Tuck die scharfe Messerspitze unter das Kinn.
    „Saladin! Hartfort!“
    „Das war schon sehr schön“, sagte Gamel. „Jetzt locke sie hier heraus.“
    „Kommt und helft mir!“, rief Tuck. „Der Kerl ist zu schwer für mich!“
    Zwei Männer krochen aus dem Loch. „Du sollst verdammt sein, Tuck“, sagte einer, „wirst du endlich dein Maul halten? Der Earl möchte nicht …“
    Ihm wurde das Wort abgeschnitten, als er von zwei Männern zu seiner Linken angegriffen und mühelos überwältigt wurde. Die zwei Städter auf der Rechten zerrten den zweiten Mann aus dem Loch. Saladin und Hartfort wurden zum Schweigen gebracht.
    William Smith bedeutete Kathryn, ihm zu folgen. Er war der größte der Stadtleute und vermutlich auch der stärkste. Es machte Sinn, dass er vorausging. Kathryn hatte zwar zunächst darauf bestanden, die Erste zu sein, die in Philips Versteck eindrang, doch war überzeugt worden, dies dem stämmigen William zu überlassen. Mit ein bisschen Glück wäre Philip dort unten allein mit dem Duke, und es bestände keine Gefahr für Lady Kathryn. William rechnete allerdings nicht damit.
    Kathryn zückte ihr Messer und folgte dem großen Mann auf dem Fuß.
    Als Smith sich ein paar Schritte in den Gang hineingeschlichen hatte, hielt er plötzlich inne und streckte einen Arm nach hinten aus, um Kathryn davor zu bewahren, über ihn zu stolpern. Sie spähte an seiner Seite vorbei und sah, dass der Tunnel hier eine scharfe Rechtsbiegung machte. Sie konnten also auf unbestimmte Zeit im Eingangsbereich bleiben, ohne entdeckt zu werden. Da von rechts ein schwaches Licht kam, vermuteten sie, dass sich dort eine Art Raum befände.
    William Smith kniete sich nieder und spähte vorsichtig um die Ecke. Dann kroch er zurück, um Kathryn die Möglichkeit zu geben, selbst einen kurzen Blick in den Raum zu
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