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Historical Collection Band 02

Historical Collection Band 02

Titel: Historical Collection Band 02
Autoren: Christine Merrill Louise Allen Terri Brisbin Diane Gaston
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Stehende tun, um dir nachts Wonne zu spenden und tagsüber Behagen. Bitte lass dir von mir helfen.“
    Der Mann, den sie übertölpeln wollte, bettelte nachgerade darum, sie nah genug an sich herankommen zu lassen, dass sie ihn hintergehen konnte? Aber falls sie sich irrte, wie würde sie ihm das je erklären können? Schließlich wich sie aus. „Das alles ist für meinen armen Verstand zu viel. Darf ich morgen entscheiden? Ich bin jetzt sehr müde …“ Vielleicht fiel ihr bis zum Morgen eine Antwort ein. Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, ließ sie den Satz bewusst in der Luft hängen und schaute zum Schlafzimmer hinüber.
    „Natürlich, es ist spät. Willst du bis dahin mein Gast sein?“
    Sie nickte schwach, und er führte sie in den Nebenraum, wo er die Bettdecke zurückschlug und ihr seinen Schlafplatz anbot. Er selbst setzte sich auf eine schmale Chaiselongue in einer Ecke des Zimmers. „Bis du dich entschieden hast, halte ich es für besser, wenn ich hier schlafe.“ Lächelnd fügte er hinzu: „Um nicht in Versuchung zu kommen.“ Dann zog er Stiefel und Gehrock aus, legte sich hin und drehte sich zur Wand.
    Während sie sich zum Schlafen zurechtmachte, sah Victoria immer wieder hinüber zu ihm. Ihren Zweifeln zum Trotz sehnte sich ihr Körper nach ihm. Sie konnte sich nicht einreden, dass sie so stürmisch auf ihn reagierte, weil sie einsam war oder vergessen hatte, wie wunderbar es war, mit einem Mann zusammen zu sein.
    Mit Charles war es nie so gewesen. Nie. Ihr Vater hatte ihr versichert, er sei eine gute Partie, und es gebe für sie keinen Grund zur Klage. Und er hatte recht gehabt. Charles Paget war ihr ein guter Ehemann, sie hatte ihn gern gehabt und respektiert und sich gewünscht, ihn glücklich zu machen.
    Doch nie hatte er sie mit solch verzehrenden, eindringlichen Blicken angeschaut wie Tom Godfrey. Und ganz sicher hatte er ihr nie mehrmals hintereinander Erfüllung geschenkt. Und er hätte ihr sofort befohlen, den Unfug einzustellen, wenn sie sich je geweigert hätte, ihn zu küssen. Vom Tag ihrer Eheschließung an war ihr bewusst gewesen, dass man seinen Gatten lieben sollte, es aber noch wichtiger war, ihn zu respektieren. Und noch mehr als das beides – ihm vollkommen zu gehorchen.
    Tom jedoch hatte ihre Weigerung, ihn zu küssen, als Herausforderung betrachtet. Bei der Erinnerung daran glühte ihr Körper. Er war ein großzügiger Liebhaber, mehr auf ihre Wonnen bedacht als auf seine eigenen.
    Wann zuletzt waren jemandem ihre Lust, ihre Wünsche, ihr Begehren wichtig gewesen? Nicht einmal ihr selbst, denn sie hatte gelernt, das alles zu ignorieren, aufzuschieben, ohne das auszukommen. Vielleicht erklärte das, warum sie sich so überraschend und so außerordentlich von Tom Godfrey angezogen fühlte.
    Und plötzlich empfand sie Schuld. Sie hatte sein Vertrauen erschlichen, um ihn auszuspionieren. Möglicherweise handelte sie richtig, da sie es für England und das Angedenken ihres Gemahls tat und nicht für französisches Gold.
    Aber wenn sie einen Unschuldigen verdächtigte?
    Und da war der Haken. Sein Verhalten ihr gegenüber war … sie kämpfte um ein Wort. Er war ritterlich. Sie fühlte sich bei ihm sicher. Er hatte sie vor dem Bordell bewahren wollen, und nun die alberne Geste, auf einem unbequemen Sofa zu schlafen und ihr sein Bett zu überlassen. Würde ihn seine Verletzung nicht quälen, wenn er so verkrampft liegen musste?
    Der Tom Godfrey, wie sie ihn sich vorgestellt hatte, war ein Feigling, der seine Kompanie aus Habgier geopfert hatte. Aber vom ersten Augenblick an hatte dieser Fremde sie angerührt, hatte sie ihm vertraut. Sie hatte sich ihm ergeben, und das auf eine Art, die ihr völlig neu war, in der Gewissheit, dass er ihr nicht wehtun werde, was immer sie tat. Dieses Vertrauen war der Mittelpunkt ihres Liebesspiels, und ihre eigene körperliche Reaktion gründete darauf.
    Auf der anderen Seite des Zimmers seufzte Tom auf und drehte sich ihr zu. Kaum hörbar flüsterte er: „Du bist wach, ja?“
    „Ja.“ Sie setzte sich im Bett auf und versuchte im Dämmerlicht sein Gesicht zu erkennen.
    Auch er richtete sich auf. „Es hat keinen Zweck. Eigentlich wollte ich, dass du mitkommst, weil ich für dich sorgen möchte, hoffte jedoch, verschweigen zu können, was mir auf der Zunge brennt. Aber ich werde keinen Moment Ruhe haben, ehe ich dir nicht die Wahrheit sage.“
    Sie biss sich auf die Lippe, in der schrecklichen Vorahnung, nun genau das zu hören, was sie die
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