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Historical Collection Band 02

Historical Collection Band 02

Titel: Historical Collection Band 02
Autoren: Christine Merrill Louise Allen Terri Brisbin Diane Gaston
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so etwas jemanden interessieren könnte, war ihr fast ganz entfallen, da sie so lange verheiratet gewesen war und solange der Londoner Gesellschaft fern gelebt hatte.
    Ernster fuhr er fort: „Du willst mich doch immer noch heiraten, oder? Denn falls du dich anders entschieden hättest …“ Mit der Hand fuhr er sich durch sein zerzaustes Haar. „Das würde meine heutigen Pläne ändern. Ich will nämlich eine Sondererlaubnis besorgen.“
    Ihn so eifrig der Eheschließung entgegenblicken zu sehen, dass er das normale Aufgebot nicht abwarten mochte, ließ sie vor Freude erschauern. „Nein, ich habe meine Meinung nicht geändert.“
    Und nun strahlte er sie derart an, als ob ihn nie etwas mehr beglückt hätte als diese ihre Versicherung. Er trat ans Bett, zog sie zu sich hoch und drückte ihr einen Kuss aufs Haar. „Ich bin so froh. Und ich werde mich bemühen, es dir bequem zu machen. Und dich glücklich zu machen. Wenn du es zulässt.“
    Glücklich. Was für eine merkwürdige Vorstellung. In ihrem alten Leben war sie zufrieden gewesen, sicher. Aber war sie glücklich gewesen, während sie Charles quer durch Frankreich und Spanien folgte? Eigentlich nicht. Ihr wäre ein Domizil in der Stadt lieber gewesen, mit Freunden in der Nähe, mit einem bequemen Bett und regelmäßigen Mahlzeiten. Und vielleicht auch einem regelmäßigen Eheleben. „Das wäre schön. Danke.“ Sie hoffte, dass er keine Liebeserklärung erwartete, denn das Wort Liebe zu benutzen schien ihr zu früh. Aber einen Mann zu haben, den man lieben konnte, einfach einen ganz gewöhnlichen Mann, keinen Soldaten? Und dann noch dazu einen, der ihr so ergeben war wie Tom Godfrey? Wie ein glitzernder Traum blitzte diese Möglichkeit vor ihrem inneren Auge auf.
    „Dann mache ich mich besser ans Werk. Kommst du auch ganz bestimmt zurecht?“
    Sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. „Ja, bestimmt.“
    „Dann will ich nun gehen, ein paar Dinge arrangieren. Im Handumdrehen wirst du Mrs Godfrey sein.“

6. KAPITEL
    T om lächelte verkniffen. Als er sich daranbegeben hatte, die Sondergenehmigung zu beantragen, hatte sein Bein noch nicht so sehr geschmerzt. Er biss die Zähne zusammen, denn gerade jetzt, hier im Innenministerium, vor dem Earl of Stanton wollte er keine Schwäche zeigen. Deshalb versuchte er, sich nicht zu stark auf seinen Gehstock zu stützen, während er bei dem Schreiber im Vorzimmer höflich, aber bestimmt erklärte, dass er unter dem Earl gedient hatte, als der noch schlicht Captain St John Radwell war. Sicher komme doch der kurze Besuch eines alten Kameraden nicht unpassend.
    Durch die Tür hinter ihm kam eine geblaffte Zustimmung, dann ein Willkommensgruß. Als er sich jedoch seinem ehemaligen Vorgesetzten zuwandte, las er in dessen Augen Vorsicht. Wie es aussah, würde er sich nach dem unglückseligen Ende seines letzten Captains diesem Mann hier erst neu beweisen müssen.
    Stanton kam, schüttelte ihm die Hand und zog ihn in sein Amtszimmer, ohne jedoch die Tür hinter ihnen zu schließen. „Was bringt Sie her, Tom? Wie geht es Ihnen seit Ihrer Heimkehr? Ich hoffe, gut. Was macht das Bein?“
    Bewusst verlagerte Tom sein Gewicht darauf, um zu zeigen, dass es kräftig genug war. „So gut, wie zu erwarten ist. Ganz gesund wird es nicht mehr werden, doch es macht sich langsam. Ansonsten …“ Er konnte ein breites Grinsen nicht unterdrücken. „… zwei Dinge, beide sehr erfreulich – und ziemlich schwierig.“
    „Wie das?“
    „Ich gedenke zu heiraten.“
    Der Earl schaute über Erwarten verblüfft. „Heiraten? Ich hörte nichts …“
    „Weil der Entschluss sehr plötzlich kam. Wie der Blitz, möchte man denken.“
    „Kenne ich die … betreffende Frau?“
    Die Frage ließ Tom innehalten. Vielleicht waren Victorias Befürchtungen gerechtfertigt? „Ich wüsste es nicht. Sie ist die Witwe eines Kameraden, eines alten Freundes. Ich zögere, vor der offiziellen Bekanntmachung den Namen zu nennen. Es kam für uns beide sehr unverhofft. Eventuelle Verwandte sollten es von ihr erfahren, ehe ich es in der Stadt ausposaune, so sehr ich auch versucht bin, damit zu prahlen.“
    Stanton nickte, doch seine Antwort klang seltsam zurückhaltend. „Eine weise Entscheidung. Es bewahrt vor Peinlichkeiten, falls es Grund zur Auflösung des Bundes gäbe.“
    Und wie wenig Vertrauen in ihn verriet dieser Kommentar? „Darum sorge ich mich nicht. Wir sind uns völlig einig“, erwiderte Tom überzeugt.
    „Aber die erwähnten
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