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Historical Collection 04

Historical Collection 04

Titel: Historical Collection 04
Autoren: Bronwyn Scott , Louise Allen , Joanne Rock
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ihr Vorhaben heute Nacht in die Tat umsetzen – aus Gründen, die sie Rowena verheimlicht hatte.
    In der Annahme, Emma sei eine ausgenommen wissbegierige Braut, hatte die Amme ihr verraten, an welchen Tagen die Empfängnis eines Kindes besonders wahrscheinlich war. In Wahrheit hatte Emma andächtig gelauscht, um zu ermitteln, wann eine Empfängnis besonders un wahrscheinlich war. Dieser Abend war der letzte geeignete in der kurzen Zeit, die ihr noch bis zur Hochzeit blieb.
    „Beeil dich“, zischte sie über die Schulter nach hinten, doch jäh verstärkte Rowena ihren Griff, sodass Emma stehen bleiben musste.
    Entschlossen, ihren Plan notfalls ohne ihre Kammerfrau durchzuführen, wirbelte Emma herum, um ihr dies zu bescheiden – nur um zu sehen, dass Rowena von einem stämmigen Krieger umklammert wurde, der ihr eine Klinge an die Kehle hielt.
    Ehe Emma schreien konnte, trat ein riesenhafter, in Schwarz gewandeter Ritter aus einem Seitengang und kam auf sie zu. Vor Furcht brachte sie keinen Ton heraus, obgleich sie verzweifelt die Lippen bewegte. Der Hüne wirkte düster und bedrohlich, und sein Gesicht war von Narben übersät, die so ebenmäßig gezogen waren, dass sie ein vorsätzliches Werk darstellen mussten.
    „Lady Emma?“, fragte der Ritter mit solch gelassener Höflichkeit, als biete er ihr eine gezuckerte Feige an.
    Ihr stockte das Herz, und ihr Puls flatterte. Noch immer unfähig zu sprechen, schüttelte sie den Kopf in der Hoffnung, den Koloss damit zum Gehen zu bewegen.
    Doch der wandte sich stattdessen an Rowena.
    „Dann nehme ich an, dass Ihr die Dame seid, nach der ich suche.“ Er streckte die Hand nach Emmas Vertrauter aus. Überzeugt, dass er bestenfalls unehrenhafte und schlimmstenfalls tödliche Absichten hegte, fand Emma endlich ihre Stimme wieder.
    „Herr, ich flehe Euch an.“ Sie griff nach seiner Tunika, als könne sie ihn dadurch aufhalten. „Lasst meine Kammerfrau gehen, und im Gegenzug biete ich Euch …“ Sie zauderte. Was sie ihm zu bieten hatte, konnte sie unmöglich in Worte fassen. „Ich biete Euch, was immer Ihr wollt.“

2. KAPITEL
    G areth of Domingart sann auf Rache.
    Er war in die Burg seines Feindes eingedrungen und hatte sich erfolgreich dessen Anverwandter bemächtigt. Ihm stand nicht der Sinn danach, seine Vormachtstellung einzubüßen, indem er sich auf einen Handel mit Edward du Bois’ bildhübschem jungem Mündel einließ. Die Frau schien ihm ebenso durchtrieben zu sein wie ihr verschlagener Lehnsherr.
    „Was immer ich will, nehme ich mir ohnehin“, beschied er ihr und hielt ihr den Mund zu. „Aber die Chancen darauf, dass Eure Kammerfrau die Nacht überlebt, steigen beträchtlich, wenn Ihr Euch willfährig gebt.“
    Er zog sie mit dem Rücken voran an seine Brust, um sie bewegungsunfähig zu machen, und spürte, dass sie zitterte. Während er sie vor sich her die Treppe hinabführte, überschattete eine Erinnerung sein Gemüt und erstickte jeden Anflug von Gewissensbissen ob der Angst dieser Frau.
    „Bei allen Heiligen!“, fluchte Bronson, sein Gefährte, einige Stufen unter ihm. Er rang darum, die Kammerfrau festzuhalten. „Diese hier ist glatt in Ohnmacht gefallen.“
    Er warf Gareth einen unmutigen Blick zu, hob die dunkelhaarige Bedienstete hoch und schlang ihr die Röcke um die Beine, damit sie nicht über den Boden schleiften und ihn stolpern ließen. Die Kammerfrau war auffallend liebreizend. Ihre sahneweiße Haut war von keinerlei Pockennarben verschandelt, und ihre Lippen waren voll und weich. Das kastanienbraune Haar fiel ihr in langen Wellen über die Schultern und wurde nur von einem hauchzarten Schleier bedeckt. Ihre Augen hatten einen leicht exotischen Zug. Etwas an ihrer Form sowie die dichten Wimpern gemahnten Gareth an das Nomadenvolk in der Wüste, bei dem er das Jahr seiner Genesung verbracht hatte.
    „Vorwärts“, befahl er, denn er wollte sich vor der Cousine seines Feindes nicht mit Bronson streiten. Bronson hielt nichts von seinem Plan, aber sich an Edward du Bois zu rächen, erforderte nun einmal eine harte Hand.
    Und seine Gefangene einzuschüchtern war immer noch besser, als ihr körperlichen Schaden zuzufügen.
    „Musstet Ihr unbedingt sagen, dass sie die Nacht vielleicht nicht überlebt?“, fragte der vierschrötige Bronson unwirsch. Er trug die zierliche Magd quer vor sich auf den Armen und tastete sich, den Oberkörper seitwärts gedreht, die enge, gewundene Treppe hinab.
    Wer immer Edenrock errichtet hatte, hatte sich
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