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Himmlische Verfuehrung

Himmlische Verfuehrung

Titel: Himmlische Verfuehrung
Autoren: Ally Trust
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er mich mochte oder nicht. Fakt war zumindest, dass ich bei so einem gutaussehenden Jungen keine Chance hatte. Ich war mit meinen ein Meter fünfundsechzig und den fünfundfünfzig Kilo nur ein einfaches, durchschnittliches Mädchen. Ab und zu trieb ich Sport. Ich hatte mir einen Crosstrainer gekauft, der zu Hause in meinem Wohnzimmer stand. Abends vor dem Fernseher trainierte ich mit ihm, wenn ich Lust hatte. Aber ich war nicht auf einen Dauerdiättrip, sondern aß, worauf ich Hunger hatte. Wobei ich schon drauf achtete, dass es mit den Süßigkeiten nicht zu viel wurde. Vom Äußeren war ich eher durchschnittlich. Blaue Augen, braune schulterlange Haare. Meine Haare trug ich mal offen, mal zum Zopf. Schminken tat ich mich eher dezent. Also nur die Augen. Ich hatte keine Lust mir tonnenweise Make-up ins Gesicht zu schmieren und nach ein paar Jahren, ohne Schminke alt auszusehen. Meine Augenbrauen waren gezupft und die Fingernägel gepflegt, aber ich ging nie auf eine Sonnenbank nur, um braun zu sein oder benutzte verschiedene Cremes. So etwas brauchte ich nicht. Ich sah etwas jünger aus, als ich war. Darüber war ich froh. Bei Ausweiskontrollen sah ich es als Kompliment an, wenn jemand sagte „Das hätte ich nicht gedacht. Ich hätte dich jünger geschätzt.“ Es gab an dieser Uni Mädchen, die viel hübscher waren als ich. Also warum sollte Sixt etwas von mir wollen, wenn er doch jedes Mädchen haben konnte?
     
    Als ich am Dienstag nach der Uni zu meinem Auto ging, bemerkte ich, dass mein Vorderreifen auf der Fahrerseite platt war.
    „Oh nein, das kann doch nicht wahr sein“, dachte ich und legte erst einmal meine Bücher und die Tasche ins Auto. Anschließend hockte ich mich neben dem Wagen und schaute mir den Reifen an. Ich sah einen Riss im Reifen. Jemand hatte ihn mir zerstochen. Was sollte ich jetzt tun? Ich hatte noch nie einen Reifen gewechselt und wusste gar nicht, was ich zu tun hatte. Ich beschloss, meinen Vater anzurufen. Er konnte mir bestimmt sagen, wie ich den Reifen zu wechseln hatte. Ich holte mein Handy aus meiner Tasche und wollte gerade die Dienstnummer von meinem Vater wählen, als ich eine Stimme neben mir hörte.
    „Kann ich dir helfen“, fragte die Stimme. Sie kam mir bekannt vor. Ich drehte mich um und schaute in ein lächelndes Gesicht. Es war Sixt.
    „Wenn du Reifen wechseln kannst. Ich kann es nämlich nicht“, erwiderte ich, lächelte zurück und steckte das Handy wieder ein.
    „Natürlich kann ich das. Ich brauche nur einen neuen Reifen, einen Wagenheber und ein Radkreuz. Hast du so etwas?“
    „Ich glaube schon. Das müsste alles im Kofferraum sein“, sagte ich und ging hinter mein Auto. Dabei sah ich einige Meter weiter von mir entfernt Terina stehen, die mich anstarrte. Was wollte sie denn hier? Sixt kam zu mir und ich sah, wie sie mit einem wütenden Ausdruck im Gesicht verschwand. Ich wusste nicht, was das sollte. Es war mir aber auch egal. Ich stand hier mit dem gutaussehendsten Jungen auf der Welt und er wollte mir helfen. Ich öffnete den Kofferraum und fand die Sachen, die Sixt brauchte, unter der Kofferraumabdeckung.
    „Hier ist es. Ich hoffe, es ist auch alles dabei“, sagte ich und schaute ihn an. „Ähm, du brauchst das aber nicht tun. Ich meine, wenn du etwas anderes vorhast ... . Ich will dich nicht aufhalten.“
    „Nein das tust du nicht. Ich helfe dir gerne“, erwiderte er und nahm die Sachen aus dem Kofferraum. Ich schloss die Heckklappe und wir gingen zur Vorderseite des Wagens.
    „Hat dir nie jemand gezeigt, wie man einen Reifen wechselt“, fragte er.
    „Nein, noch nie. Allerdings hatte ich auch noch nie einen platten Reifen“, gab ich zu.
    „Dann zeig ich dir das jetzt mal. Es ist gar nicht schwer“, grinste er.
    „Na gut. Dann kann ich es das nächste Mal selbst.“ Wir hockten uns beide auf dem Boden und Sixt schaute sich den Reifen genauer an.
    „Dir hat jemand in den Reifen gestochen“, stellte er fest und sein Gesicht wurde ernst.
    „Ich weiß. Ich hab es vorhin schon entdeckt. Ich weiß nur nicht, wer so etwas tut.“
    „Es gibt immer solche Verrückten, die anderer Leute Sachen kaputtmachen“, entgegnete er, nahm den Wagenheber und stellte ihn unter das Auto. „So als Erstes musst du das Auto aufbocken. Das geht so.“ Er nahm den Hebel und betätigt ihn einige Male. „Dann musst du die Radmuttern aus dem Rad drehen.“ Er schnappte sich das Radkreuz und begann die Radmuttern herauszuholen. Ich schaute ihm aufmerksam zu, was
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