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Himmlische Verfuehrung

Himmlische Verfuehrung

Titel: Himmlische Verfuehrung
Autoren: Ally Trust
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verstand ich mich richtig gut. Sie war nicht so nervig, wie man es von kleineren Geschwistern kannte. Leslie ging noch zur Highschool. Das war ihr letztes Highschooljahr. Danach wollte sie Jura studieren und Anwältin werden. Sie hatte blonde Haare, war etwas kleiner als ich und hatte eine schlanke Figur. Sie kam vom Aussehen eher nach meinem Vater. Sie hatte die gleiche Haarfarbe und man sah Ähnlichkeiten im Gesicht. Ich dagegen ähnelte mehr meiner Mutter. Ich hatte nicht nur ihre Gesichtszüge, sondern auch ihre Haarfarbe geerbt. Sie war ein Meter sechszig groß oder klein, wie mein Vater oft sagte, um sie zu ärgern. Na gut gegen seine Größe war sie wirklich klein. Oft trug sie Schuhe mit hohen Absätzen, damit der Größenunterschied nicht so groß war. Ihre Haare trug sie zu einer flotten Kurzhaarfrisur. Ihre schlanke Figur und ihre Gene nicht gleich von einem Stück Schokolade zuzunehmen, hatten Leslie und ich zum Glück von ihr geerbt. Darüber war ich sehr froh. So musste ich nicht ständig darauf achten, was ich aß.
    „Mom, Dad, ich brauche noch eine Unterschrift für den Schulausflug am Montag, dass ich mitdarf“, warf sie schnell ein. Ich sah sie dankend an.
    „Wo wollt ihr denn hin“, fragte mein Vater.
    „Wir wollen ins Oregon Museum of Sience and Industry.“ Es war ein Technikmuseum, was neben Chemie und Physik auch ein U-Boot und ein Planetarium besaß. Die Lehrer der Highschool fuhren gerne mit ihren Schülern dorthin, weil man dort sehr viel lernen konnte. Allerdings brauchten die Schüler eine Einwilligung der Eltern, dass sie mitfahren durften.
    „Da kannst du viel lernen. Schau dir das U-Boot an. So etwas kriegt man nicht jeden Tag zu sehen. Hast du das Formular denn hier“, fragte mein Vater.
    „Ja, ich hol es eben.“ Leslie ging in den Flur, wo ihre Schultasche stand und holte das Formular und einen Stift. Meine Eltern unterschrieben es und sie packte es wieder ein.
    „So ich werde dann mal herübergehen“, sagte ich und stand auf. „Danke für das Essen, Mom.“
    „Gute Nacht Schatz“, erwiderte sie.
    „Gute Nacht. Bis morgen“, sagte ich und ging hinüber in mein Haus. Ich setzte mich im Wohnzimmer auf die Couch, schaltete den Laptop ein und stellte ihn auf meinen Schoß. Ich schaute nach meinen E-Mails. Es hatte sich einiges angesammelt, weil ich schon seit fast einer Woche nicht mehr nachgeschaut hatte. Als Erstes löschte ich die Werbemails, die zwei Drittel der gesamten E-Mails ausmachten. Die Übrigen schauten ich mir an. Es waren fünf E-Mails von Matt dabei. Ich las nur den Betreff, wo er immer wieder betonte, wie sehr er mich liebte und vermisste. Ohne die E-Mails gelesen zu haben, löschte ich sie. Ich wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Ich hatte auch keine Gefühle mehr für ihn. Für mich war Matt Vergangenheit. Nie wieder würde ich mich auf ihn einlassen. Ich beschloss, meine E-Mail-Adresse zu wechseln. Sollte er doch schreiben, wie viel er wollte. Sie würden jetzt nicht mehr bei mir ankommen. Ich richtete mir eine neue E-Mail-Adresse ein und löschte die Alte. Anschließend schrieb ich nur den wichtigsten Personen, also meiner Familie, jeweils eine E-Mail, dass ich eine neue E-Mail-Adresse hatte, und surfte noch etwas im Internet herum. Es hatte einen Vorteil, dass ich eine neue E-Mail-Adresse hatte, abgesehen davon, dass Matt mich nicht mehr belästigen konnte, bekam ich auch keine lästigen Werbemails mehr. Etwas Kaltes strich mir über den Arm und ich bekam eine Gänsehaut. Erschrocken schaute ich mich um. Aber ich sah niemanden. Ich beugte mich über die Couchlehne. Aber auch dahinter war niemand. Ich nahm an, ich hätte es mir nur eingebildet und setzte mich wieder hin. Allerdings hatte ich den ganzen Abend das Gefühl, das ich nicht alleine war. Es war genau das gleiche Gefühl, wie eine Woche zuvor im Vorlesungssaal. Es verschwand erst, als ich mich ins Bett legte.
     
    Das Wochenende fing schon gut an. Eigentlich wollte ich ausspannen, aber am Samstag rief um neun Uhr Mrs. Evans an, ob ich nicht im Laden aushelfen könnte, da Megan sich krankgemeldet hatte. Ich sagte zu und machte mich, nachdem ich mich gewaschen und angezogen hatte, auf den Weg zur Boutique. War sie wirklich krank oder hatte sie nur keine Lust? Ich tippte eher auf keine Lust, wollte ihr aber nichts unterstellen. Andererseits konnte ich das Geld für die Extrastunden gut gebrauchen. In der Boutique war heute einiges los. Mrs. Evans hatte wieder neue Ware bekommen, die ich
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