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Himmlische Verfuehrung

Himmlische Verfuehrung

Titel: Himmlische Verfuehrung
Autoren: Ally Trust
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mich war klar, dass ich ihn niemals zurückhaben wollte. Wir waren zwei Jahre zusammen gewesen. Die erste Zeit war es auch schön. Er war liebe- und verständnisvoll. Aber dann veränderte er sich. Er fing an, über mein Leben bestimmen zu wollen. Ständig forderte er von mir, mich zwischen ihm und meiner Familie zu entscheiden. Wenn ich mal etwas vorgehabt hatte, der Geburtstag von einem aus meiner Familie zum Beispiel, wo ich hingehen wollte, war er sauer gewesen, obwohl er ebenfalls eingeladen war. Er wollte nie hingehen und ich sollte es dann auch nicht. Genauso war er einmal sauer gewesen, weil ich nicht mit ihm im Urlaub gefahren war. Es war mitten im Semester und ich konnte nicht zwei Wochen bei den Vorlesungen fehlen. Matt studierte nicht. Er ging arbeiten und konnte sich einfach Urlaub nehmen. Bei mir ging das nicht. Ich musste bis zu den Semesterferien warten. Ich konnte zwar mal ein oder zwei Tage in der Uni fehlen, aber zwei Wochen waren dann doch sehr viel und ich hätte einiges in den Vorlesungen verpasst. Das wollte Matt aber einfach nicht verstehen. Er kontrollierte mich regelrecht. Immer wieder wollte er wissen, wo ich war, was ich tat oder mit wem ich mich traf. Er rief ständig an oder schrieb SMS. Antwortete ich ihm nicht sofort, war er sauer und unterstellte mir, dass ich keine Zeit für ihn hätte und andere Leute wichtiger wären, als er. Sogar wenn ich in der Uni war, ließ er mich nicht in Ruhe. Er engte mich zu sehr ein und so etwas mochte ich nicht. Ich brauchte etwas Freiheit und wollte weder etwas vorgeschrieben bekommen, was ich zu tun hatte, noch wollte ich kontrolliert werden. Vertrauen war für mich in einer Beziehung sehr wichtig. Doch Matt vertraute mir nicht, obwohl ich ihm keinen Grund gegeben hatte, es nicht zu tun. Denn ein weiterer wichtiger Punkt in einer Beziehung war für mich die Treue. Und ich war ihm immer treu gewesen. Er dagegen belog mich mehrmals und ich nahm an, dass er sich mit anderen Frauen traf. Er klaute mir sogar Geld von meinem Bankkonto. Er hatte sich meine Bankkarte aus meinem Portemonnaie genommen und hatte am Geldautomaten Geld abgehoben. Woher er die Pin-Nummer hatte, wusste ich nicht. Vielleicht hatte er sie ausspioniert, als ich am Geldautomaten gewesen war. Er war öfter dabei gewesen. Aber eigentlich hatte er immer Abstand gehalten, während ich Geld abgehoben hatte. Er hätte eigentlich die Eingabe der Pin-Nummer nicht sehen können, weil ich immer darauf geachtet hatte, dass niemand sehen konnte, was ich eingab. Wenn ich ihn nicht dabei erwischt hätte, wie er die Bankkarte wieder zurück in mein Portemonnaie gesteckt hatte, hätte er es wahrscheinlich wieder getan. Seitdem hatte ich sehr auf die Karte aufgepasst. Zu seiner Entschuldigung meinte er nur, dass er das Geld dringend für seinen Wagen gebraucht hatte. Aber richtig entschuldigt hatte er sich nicht und das Geld hatte ich auch nicht zurückbekommen. Und dann kam Terina. Lange blonde Haare, große Oberweite und eine schlanke Figur. Wir lernten sie auf einer Party kennen. Terina und ich verstanden uns gut und konnten uns prima unterhalten. Wir freundeten uns an und unternahmen einiges zusammen. Dabei merkte ich erst gar nicht, wie sie sich an Matt heranmachte. Sie war eigentlich bekannt dafür, dass sie nur mit den Jungs ins Bett wollte. Das hatte ich hinterher von anderen Leuten gehört. Da war es aber schon zu spät gewesen. Matt fiel auf sie herein. Ich wusste nicht, ob sie noch zusammen waren. Es interessierte mich auch nicht. Ich hatte mit der Beziehung abgeschlossen und wollte mit ihm auch nichts mehr zu tun haben, genauso wenig wie mit ihr. Ab und zu bekam ich von ihm eine E-Mail, wo drin stand, wie sehr ich ihm fehlen würde und das er mich zurück wollte. Aber die löschte ich sofort, ohne zu antworten. SMS schickte er mir ebenfalls gelegentlich, genauso wie er mich ab und an anrief. Ich reagierte weder auf die SMS noch auf die Anrufe und wechselte meine Handynummer. Es war noch nicht einmal wegen ihm. Mein Vertrag lief aus und ich wechselte zu einem günstigeren Anbieter. Nach all diesen Erkenntnissen, dass ich ausgenutzt, belogen und betrogen worden war, hatte ich mir geschworen, mich nie wieder zu schnell auf jemanden einzulassen und zu vertrauen, damit ich nicht wieder enttäuscht wurde.
    Ich schaute noch einmal zu dem Tisch herüber, aber da saß niemand mehr. Verwundert schaute ich mich in der Mensa um. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass sie gegangen waren. Ich stand auf,
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