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Himmlische Verfuehrung

Himmlische Verfuehrung

Titel: Himmlische Verfuehrung
Autoren: Ally Trust
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nicht gestottert. Das wäre mir unglaublich peinlich gewesen. Er sah so atemberaubend schön aus, dass mir die Worte im Halse stecken blieben. Bei seinem himmlischen Lächeln schmolz ich dahin.
    „Kannst du mir vielleicht sagen, wie ich zum Sekretariat komme“, fragte er und lächelte immer noch.
    „Ähm, ja. Einfach da vorne in das Hauptgebäude und dann gleich rechts die zweite Tür. Dann bist du schon da“, erklärte ich ihm und deutete mit der Hand auf das Gebäude, in das er gehen musste.
    „Danke. Das werde ich schon finden“, sagte er und machte sich auf den Weg. „Also dann, wir sehen uns“, rief er mir noch zu.
    „Ja“, flüsterte ich und stand wie verdattert da. Noch immer konnte ich den Blick nicht von ihm wenden und schaute ihm hinterher. Auch er drehte sich noch einmal zu mir um und lächelte mir zu, bevor er im Gebäude verschwand. Ich schüttelte kurz den Kopf, um die Benommenheit loszuwerden und ging ins Gebäude zum Vorlesungssaal.
    „Wer war das denn“, hörte ich eine Stimme hinter mir fragen. Ich drehte mich um und sah, dass es Monica war. Monica kannte ich schon von der Highschool. Sie war im selben Jahrgang wie ich gewesen und war auch dort schon wie jetzt sehr neugierig. Sie studierte ebenfalls Wirtschaftswissenschaften, wobei ihre Noten nicht besonders gut waren.
    „Das war nur jemand, der das Sekretariat gesucht hat.“ Das reichte. Mehr brauchte sie nicht zu wissen. Ich ging in den Saal und setzte mich auf den erstbesten Platz in der letzten Reihe. Monica folgte mir und nahm neben mir platz. Anscheinend reichte ihr meine Antwort nicht und sie wollte mehr hören.
    „Ihr standet aber lange zusammen.“
    „Nun ja, er hat mir geholfen meine Bücher aufzusammeln, die mir heruntergefallen sind und dann habe ich ihm den Weg erklärt.“ Wieso musste sie immer so neugierig sein?
    „Er hat dir aber noch zugerufen, dass ihr euch seht. Habt ihr euch verabredet“, fragte sie und ihr Blick wurde noch neugieriger.
    „Nein haben wir nicht. Er meinte damit, dass wir uns bestimmt auf dem Campus irgendwann noch einmal sehen.“ Das Wort irgendwann betonte ich absichtlich, damit sie daraus nicht doch noch etwas schließen konnte. Es war ja auch nichts. Ob ich ihn überhaupt noch einmal sehen würde, bei der Größe der Uni, war fraglich. Schade eigentlich. Ich wollte ihn sehr gerne wiedersehen. Seine Augen gingen mir nicht aus dem Kopf. Immer wieder hatte ich das Bild von seinem Gesicht vor mir. Es war so schön und hatte etwas Göttliches, Himmlisches. Monica gab sich endlich mit der Aussage zufrieden und die Vorlesung begann. Mr. Parker, der Dozent, der diese Vorlesung hielt, redete von Investition und Kapital, was das Thema der Klausur sein würde und zeigte dabei verschiedene Diagramme auf dem Projektor. Viel bekam ich nicht mit. Immer wieder sah ich Sixt, wie er vor mir gestanden und mich angelächelt hatte. Dabei hatte ich allerdings ein komisches Gefühl, als ob ich beobachtet werden würde. Ich drehte mich um, aber da war niemand. Auch von vorne oder der Seite schaute niemand zu mir. Ich konnte zumindest niemanden entdecken, der mich beobachtete.
    „Was ist“, flüsterte Monica und schaute mich an.
    „Nichts“, erwiderte ich und sah wieder nach vorne zu Mr. Parker. Aber das Gefühl wurde ich nicht los.
     
    Die Vorlesung war nach zwei Stunden vorbei und ich ging in die Mensa, um etwas zu essen. Ich hatte eine Stunde Zeit, bevor ich zu den zwei weiteren Kursen musste und diese nutze ich für das vorgezogene Mittagessen. Danach kam ich nicht dazu. Zwischen den beiden nächsten Kursen hatte ich nur zehn Minuten, um von einem zum anderen Kursraum zu kommen. Nach der Uni würde ich direkt zur Boutique fahren und dort bis 18 Uhr arbeiten. Monica folgte mir auf dem Fuße. Wir holten uns jeder ein Tablett, nahmen uns etwas zu essen und gingen zur Kasse, um zu bezahlen. Ich hatte mir einen gemischten Salat und dazu noch ein Ciabatta-Brötchen genommen. Zusätzlich hatte ich mir noch ein Sandwich gekauft. Dieses würde ich vor der Arbeit essen. Anschließend gingen wir zu dem Tisch, wo schon einige unserer alten Schulkameraden saßen. Wir trafen uns eigentlich jeden Tag in der Mensa, wenn unsere Kurse es zuließen. An dem Tisch saßen noch Josh, Claire, Bill, Dave und Emma. Ich stellte mein Tablett ab und setzte mich neben Claire. Ich ließ meinen Blick durch die Mensa schweifen, um zu schauen, was so los war und da sah ich ihn. Sixt saß mit vier weiteren Personen an einem Tisch in der
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