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Himmlisch verliebt

Himmlisch verliebt

Titel: Himmlisch verliebt
Autoren: Annette Weber
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Schule gegangen bin.“
    „Alter, Mann“, sagte Dennis.
    „Die hat mir echt Computerverbot erteilt. Hat mir die Tastatur weggenommen. Und dann auch noch die Sicherung rausgedreht.“
    „Alter, nee“, wiederholte Dennis.
    „Kannst gerne zu mir kommen, wenn du willst“, meinte Moritz. „Ich spiele Counterstrike.“
    „Wir können auch mal wieder `ne Lan-Party machen“, schlug Ümüt vor.
    Inzwischen waren sie an der Schule angekommen. Die vier betraten die Klasse. Lilith blieb neben ihnen. Sie war ziemlich aufgeregt. Schon so lange Zeit war sie nicht mehr in einer Schule gewesen. Hier hatte sich allerdings nicht viel verändert. Sogar Tafeln und Kreide gab es noch.
    „Wer ist das denn?“, rief Elias in dem Moment. Er drehte sich direkt zu Lilith um und starrte sie an.
    Lilith erschrak. Konnte er sie etwas sehen?
    „Ach so, Alter. Das ist Merle. Die ist seit vorgestern in unserer Klasse“, berichtete Dennis.
    Lilith bemerkte nun, dass Elias nicht sie anschaute, sondern zu einem Mädchen hinüberblickte. Einem Mädchen mit schmalem Gesicht und blonden schulterlangen Haaren. Sie sah ein wenig seltsam aus, mit weit auseinanderstehenden großen blauen Augen.
    „Das ist so `ne Superschlaue“, erklärte Ümüt. „Die hat eine Klasse übersprungen und will es jetzt mal bei uns versuchen.“
    „Und warum muss sie ausgerechnet an meinem Tisch sitzen?“, regte sich Elias auf.
    Die Freunde lachten.
    „Alter, vielleicht dachte die Berger, du hättest es nötig.“
    Elias zischte eine wütende Antwort, die Lilith nicht verstand. Dann ging er zu dem Mädchen hinüber.
    „Tach.“
    Das klang alles andere als freundlich.
    „Hallo.“ Das Mädchen lächelte. „Ich heiße Merle. Deine Klassenlehrerin hat mich hier hingesetzt. Du warst ja nicht da. Ich hoffe, es ist dir recht.“
    „Passt schon“, brummte Elias. Er nahm seine Tasche und stellte sie in die Mitte der Bank. Sie bildete eine Grenze zwischen den beiden. Dann redeten sie nicht mehr miteinander.
    Der Unterricht begann.

3.

    Schule war immer noch so wie früher. Lilith freute sich darüber. Sie hatte sich in der hinteren Reihe auf einen leeren Stuhl gesetzt und verfolgte den Englischunterricht mit großem Interesse. Elias schien das anders zu gehen. Er hatte seinen Kopf in die Hände gestützt und starrte in sein Englischbuch. Aber Lilith konnte genau sehen, dass er nicht wirklich auf die Buchstaben guckte. Seine Lehrerin ließ ihn jedoch in Ruhe.
    Nach einer Doppelstunde klingelte es zur großen Pause. Elias stand auf. Auch das Mädchen neben ihm verließ den Klassenraum.
    Lilith hatte Mühe, ihnen zu folgen. Das Treppenhaus war voller Schüler. Besonders die Fünftklässler rannten wie die Irren durch das Treppenhaus. Wie gut, dass ich die nicht beschützen muss, dachte sie erleichtert.
    Elias ging mit schnellen Schritten zu seinen Freunden hinüber, die sich in einer Ecke des Schulhofes versammelt hatten.
    „Na, Merle, wie geht es dir denn in der neuen Klasse“, hörte Lilith plötzlich eine Stimme hinter sich. Auch Elias schien das gehört zu haben, denn er drehte sich um. Lilith folgte seinem Blick.
    Eine Schülergruppe war auf Merle zugegangen und umkreiste sie.
    „Jetzt kannst du endlich mal zeigen, was du drauf hast“, sagte ein Mädchen. Ihre Stimme klang höhnisch.
    „Und du musst nicht mehr auf uns Idioten Rücksicht nehmen“, tönte eine andere Stimme. Die Stimme eines ziemlich großen und ziemlich kräftigen Jungen.
    Lilith sah, wie Merles große Augen noch größer wurden. Richtig ängstlich sah sie aus.
    „Was wollt ihr von ihr? Lasst sie doch in Ruhe“, rief nun Elias.
    Dafür hatte ihn Lilith sofort lieb. Er hatte sich ja eigentlich nicht besonders um das Mädchen gekümmert. Nie hätte sie gedacht, dass er sich für sie einsetzen würde.
    „Stehst du auf sie?“, blaffte der breitschultrige Typ daraufhin. „Wahrscheinlich bist du auch so ein superschlauer Streber.“
    „Jedenfalls nicht so ein Volltrottel wie du“, gab Elias zurück. „Kann schon verstehen, dass sie aus eurer Klasse weg wollte. Viel scheint ihr ja nicht auf dem Kasten zu haben.“
    O Mann, halt doch die Klappe, dachte Lilith erschrocken.
    „Was hast du gesagt?“
    Der Schrank kam jetzt auf Elias zu.
    „Lass ihn in Ruhe, Marcel!“, rief jetzt Merle. Ihre Stimme klang ängstlich.
    Auch Lilith war jetzt auf der Hut. Denn Elias Gesicht sah nicht mehr so mutig aus, wie vorhin. Es war deutlich blasser geworden.
    „Jaja, ich lass ihn gerne in Ruhe“, grinste
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