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Himmlisch verliebt

Himmlisch verliebt

Titel: Himmlisch verliebt
Autoren: Annette Weber
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wahr sein – war Lilith selbst zu sehen.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Elias stellte sich neben Lilith und betrachtete die Karten ebenfalls. „Was ist das für ein Spiel?“, erkundigte er sich.
    „Das ist ein Engelspiel“, sagte Merle und lächelte. „Ich bin irgendwie so ein Eso, weißt du? Ich glaube nämlich an Engel.“
    „Typisch Mädchen“, grinste Elias. „Die glauben ja auch, dass Vampire in der Sonne glitzern.“
    Merle lachte.
    „Ich habe den Spleen allerdings von meinem Vater“, erklärte sie. „Er behauptet, die Geistwesen sehen zu können.“
    „Das klingt wirklich verrückt“, meinte Elias.
    „Das stimmt“, gab Merle zu. „Aber es hat mich immer interessiert. Naja, nicht jeder kann was damit anfangen.“
    Lilith hörte überrascht zu. Ob es tatsächlich Menschen gab, die Geistwesen sehen konnten?
    „Mein Vater sammelt auch Engelkarten“, erklärte Merle. „Er behauptet, dass er dadurch mit den Geistwesen in Verbindung treten kann.“ Sie strich über die Karten. „Es gibt viele verschiedene Kartenspiele“, fuhr sie fort. „Dieses hier ist ganz neu.“ Noch einmal strich sie über die Karten. Danach wollte sie das Kartenspiel zur Seite legen, doch Elias legte seine Hand auf ihren Arm.
    „Warte mal. Wie geht das Spiel?“, wollte er wissen.
    Merle winkte ab. „Ach, ist doch eigentlich nur ein Spaß. Ich überprüfe damit, welcher Schutzengel wen beschützt. Ich befrage mein Kartenspiel. Dabei lasse ich meine Hand über das Spiel gleiten und ziehe eine Karte.“
    „Aha“, nickte Elias. Es hörte sich gar nicht so ironisch an, wie Lilith erwartet hatte. „Und wer ist dein Schutzengel?“, wollte er wissen.“
    „Der hier.“ Merle zog eine Karte aus dem Spiel, auf dem ein Junge abgebildet war. Er hatte dunkelbraunes kinnlanges Haar und schwarze Augen. Ein bisschen asiatisch sah er aus. „Das ist Sunjay“, erklärte sie. „Er ist immer bei mir. Ich spüre ihn oft.“
    Lilith wusste sofort, dass Merle Recht hatte. Auch sie spürte nun, dass noch ein anders Geistwesen im Raum war. Aber sie konnte ihn nicht sehen.
    „Und woher weißt du das so genau?“, fragte Elias überrascht.
    „Als ich das Kartenspiel ausprobiert habe, habe ich ihn immer wieder gezogen“, erklärte Merle. „Jetzt weiß ich, dass er bei mir ist. Das gefällt mir.“
    „Naja, wenn es dir nichts ausmacht, dass immer ein fremder Typ um dich rum ist“, grinste Elias. Wieder beugte er sich über das Kartenspiel. „Seltsame Typen sind dabei. Dieser hier zum Beispiel. Oder die da!“ Elias tippte auf ein paar Wesen, die wirklich merkwürdig aussahen.
    Auch Lilith betrachtete sie. Einige dieser Geistwesen kannte sie. Sie gehörten Seraphins Gruppe an. Andere dagegen hatte sie noch nie gesehen. Vielleicht gehörten sie zu einer anderen Gruppe, vielleicht waren sie auch schon länger auf der ersten Stufe unterwegs, um jemanden zu beschützen.
    „Kannst du mir auch sagen, wer mein Schutzengel ist?“, wollte Elias wissen.
    Lilith war alamiert. Warum fragte er das?
    „Das kannst du selbst heraus finden“, sagte Merle, nahm die Karten und mischte sie. Dann reichte sie Elias das Kartenspiel. „Leg es mit der Rückseite nach oben im Halbkreis auf den Schreibtisch“, erläuterte sie. „So wie ich es vorher gemacht habe.“
    Das tat Elias.
    „Und nun such dir eine Karte aus. Aber spür genau hin. Nimm die Karte, von der die meiste Energie ausgeht.“
    „Energie? Das ist echt Mädchenkram“, lästerte Elias. Trotzdem ließ er seine Hand über den Karten schweben. Er konzentrierte sich wirklich, ließ seine Hand hier und dort einen Augenblick verweilen.
    Als er eine Karte griff, um sie aufzudecken, wusste Lilith sofort, dass er ihr Bild in der Hand hielt. Was ist das für ein verteufeltes Spiel, dachte sie unglücklich. Wie soll ich mich denn jetzt verhalten?
    Elias drehte die Karte um und legte sie auf die Schreibtischplatte. Dann starrte er auf das Bild mit dem blonden Mädchen und den grau-blauen Augen. „Lilith“, las er.
    Nun beugte sich auch Merle über das Bild. „Witzig, dass du einen weiblichen Schutzengel hast und ich einen männlichen“, sagte sie nachdenklich.
    „Naja.“ Elias lachte. „Ich bin froh, dass ein Mädchen bei mir ist. Und die hier sieht dazu noch irre gut aus.“
    Lilith wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Es war ein komisches Gefühl, dass er über sie redete, und sie direkt neben ihm stand.
    Elias legte die Karte in den Stapel zurück und mischte ihn neu. „Ich
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