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Himmlisch verliebt

Himmlisch verliebt

Titel: Himmlisch verliebt
Autoren: Annette Weber
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klickte darauf. Dann wurde der Monitor zunächst weiß, anschließend zeigte er kleine Linien.
    Elias griff in seine Hosentasche und zog die Engelkarte heraus. Er legte sie neben die Tastatur, sah dann wieder auf den Bildschirm. Lilith folgte seinem Blick.
    L-I-L-I-T-H, tippte Elias nun auf eine der Linien, drückte dann eine Taste und starrte erneut auf den Monitor.
    Lilith bekam mit einem Mal riesige Angst. Was passierte hier? Warum schrieb dieser Junge ihren Namen in den Computer? Was wusste der Computer über sie. Mit klopfendem Herzen starrte Lilith auf die Seite, die sich nun öffnete.
    „Göttin der sumerischen Mythologie“, las Elias langsam. Dabei buchstabierte er die Wörter sumerisch und Mythologie sehr langsam. Lilith merkte sofort, dass er diese Ausdrücke noch nie gehört hatte. Elias bewegte die Maus, und das Bild wanderte weiter nach unten. „Ein Dämon“, murmelte Elias nun. „Und eine Frauengestalt in der Bibel.“ Seine Augen flogen über den Text.
    Lilith versuchte mitzulesen. Ihre Welt tauchte in diesem Text nicht auf. Kein Wort über Seraphin und die Geistwesen, auch kein Wort über die Seelen der Toten und die Lichtgestalten. Das war schon mal beruhigend.
    Aber Elias schien nicht aufzugeben. K-A-R-T-E-N-S-P-I-E-L und E-N-G-E-L tippte er nun ein.
    Wieder verfolgte Lilith sein Tun mit großer Sorge. Eins stand fest: Elias war entschlossen etwas über sie zu erfahren. Das war nicht gerade eine gute Voraussetzung, um jemanden unerkannt zu beschützen.
    Ein Kartenspiel erschien jetzt auf dem Monitor. Zweiundvierzig Karten lagen mit der Rückseite nach oben im Halbkreis da. Wenn man sie mit dem Mauszeiger anklickte, drehten sie sich um und tauchten vergrößert auf dem Monitor auf. Das Bild eines Engels war zu sehen. Er hieß Shanti. Die göttliche Kraft bindet sich in deine Lebensaufgabe , stand unter dem Bild.
    So ein Quatsch, dachte Lilith verärgert. Als wenn man durch ein Kartenspiel am Computer etwas über unsere Welt erfahren könnte. Dann aber fiel ihr das Kartenspiel von Merle wieder ein. Irgendwo gab es doch eine Verbindung zwischen dem Kartenspiel und ihrer Welt. Aber welche Verbindung war es? Und warum gab es sie? Aber vor allem: wie konnte sie das verhindern?
    Elias wiederum schien fest entschlossen zu sein sie hier im Kartenspiel zu suchen. Eine Engelkarte nach der anderen deckte er auf. „Shanti … Leila … Caressa … Verdammt noch mal. Wo ist sie?“, murmelte er leise. Dabei glitt der Mauszeiger über die Karten, drehte weiter und weiter die Karten herum.
    Lilith wusste sofort, dass sie nicht dabei war. Die Engel, die auf diesen Karten waren, hatte sie noch nie gesehen. Sie schienen einer anderen Gruppe anzugehören, als der von Seraphin. Aber das war ja nicht verwunderlich. Es gab schließlich unendlich viele von ihnen.
    Als Elias die letzte Karte aufgedeckt hatte, fluchte er leise. „Nichts“, murmelte er. Mit einem Ruck schob er die Tastatur zur Seite und betrachtete wieder die Karte, die er Merle gestohlen hatte. „Lilith“, murmelte er. „Wer bist du?“ Seine Finger glitten über das Kartenbild, über ihre Haare und ihr Gesicht. Es war, als ob er sie streichelte.
    Lilith überkam eine große Zärtlichkeit. Jetzt war er nicht mehr der nervige Elias, der vor dem Computer saß und sich nicht von seinem Spiel abbringen ließ. Der seine Mutter anbrüllte und sich in seiner Kapuze versteckte. Er sah plötzlich so liebevoll aus. Lilith verspürte den Wunsch, auch ihm über die Haare zu streicheln.
    Vorsichtig kam sie näher, strich ihm dann eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Da lächelte Elias. Dann stand er auf.
    „Du bist hier, Lilith, oder?“, fragte er.
    Lilith zuckte zusammen. Das konnte nicht wahr sein! Er konnte sie doch nicht sehen.
    Elias setzte sich wieder auf den Schreibtischstuhl, legte die Karte direkt vor sich und starrte darauf.
    Lilith spürte eine riesige Unruhe in sich. Ihr Körper fühlte sich auf einmal ganz anders an. So warm und so – so verdammt lebendig.
    Elias drehte sich zu ihr um. Seine Augen wurden groß.
    Er sieht mich!, dachte Lilith verzweifelt. Ich bin sichtbar für ihn. Und ich kann nichts dagegen tun …
    Elias stand auf.
    „Wer bist du?“, rief er und ging langsam auf sie zu.
    Lauf weg, hau hier ab!, dachte Lilith verzweifelt. Aber ihre Beine bewegten sich nicht.
    Elias stand nun direkt vor ihr. Seine Augen starrten direkt in ihre. „Du bist Lilith, oder?“, fragte er.
    Lilith nickte. „Ja“, sagte sie dann. Sie hatte schon
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