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Himmlisch Verliebt

Himmlisch Verliebt

Titel: Himmlisch Verliebt
Autoren: Melody James
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ist damit beschäftigt, sich Dreck vom Schuh zu kratzen. Cindy beobachtet mich, als wäre ich ein unfähiges Kleinkind. Ich gucke nicht zu Will, aber ich spüre seinen Blick, als ich mich setze.
    Dann sagt er sogar noch etwas. »Bist du aus der Neunten?« Er klingt überrascht. »Hast du auch einen Namen?«
    »Du wirst vielleicht schockiert sein, aber alle Neuntklässler haben einen Namen.« Eine unbekannte Stimme lässt mich zusammenzucken. Sam Baynham – Sänger der besten Band der Schule und Zehnklässler – steht im Türrahmen. Er streift sich seine strubbeligen blonden Haare aus dem Gesicht und lächelt mich an. »Du bist doch ’ne Freundin von Savannah, oder?«
    Ich lasse meine Tasche zu Boden gleiten, fühle mich ohne sie aber nackt und hebe sie gleich wieder auf meinen Schoß. »Ja, G-G-Gemma«, stottere ich. Savannah ist so cool, jeder weiß, wer sie ist. Gerade wünschte ich, ich wäre sie.
    Cindy hat sich von einer Eisprinzessin in eine Cheerleaderin verwandelt. Sie strahlt. »Es freut mich so, dass du mitmachen kannst, Sam.« Und jetzt klingt sie, als würde sie das tatsächlich so meinen. Sie zeigt auf den Stuhlberg. »Hol dir einen.«
    Während Sam es sich gemütlich macht, starre ich hoffnungsvoll zur Tür und lehne mich vor, als sie sich öffnet.
    Phillip und David Senior kommen rein. Eindeutig Zwillinge, eindeutig Nerds und eindeutig Zehntklässler. Ich sinke zurück. Als sich die Tür wieder öffnet, bewege ich mich nicht einmal mehr.
    Barbara Tweed. Barbara ist Cindys beste Freundin und, Überraschung, Überraschung, aus der Zehnten . Ihre blauen Augen wirken hinter ihrer dicken Brille wie Untertassen, und ihr mausfarbenes Haar ist zu zwei ungleichen Zöpfen geflochten. Niemand weiß, warum die stylishe Cindy Jensen mit dem lieben, aber eindeutigen Fashiondisaster und Freak Barbara Tweed befreundet ist. Savannah vermutet, Cindy hängt gerne mit jemandem ab, neben dem sie besonders hübsch aussieht. Tracy meint, das sei eine bescheuerte Erklärung – Cindy brauche niemanden, um schön zu wirken. Ihre Theorie ist, dass Cindy es liebt, jemanden herumzukommandieren. Ich denke, die beiden waren schon befreundet, bevor es darauf ankam, wer cool und wer hübsch ist. Sie verbindet scheinbar eine Freundschaft, die nicht einmal die Highschool zerstören kann.
    Mr Harris holt einen Stuhl für Barbara, Cindy guckt auf die Uhr. »Ich nehme mal an, wir sind vollzählig.«
    Vollzählig? Hab ich was falsch verstanden? Waren überhaupt Leute aus der Neunten eingeladen? Ich versuche, mir den Flyer vom Schwarzen Brett ins Gedächtnis zu rufen. Er war rot. Ganz oben stand in großen Buchstaben WEBZIN . Ich fühle kalte Schweißperlen auf meiner Stirn, während ich versuche, mich an den Text zu erinnern. Abstellraum. Mittwoch, 15.45  Uhr. Bei Fragen bitte E-Mail an Cindy Jensen. Aber was noch? Jeder willkommen? Oder war es Nur für Zehntklässler? Mein Herz klopft schneller. Vielleicht musste das gar nicht draufstehen. Vielleicht hätte ich es von selbst rausgefunden, wenn ich mir die Mühe gemacht und Cindy angerufen hätte. Oh nein! Warum bin ich nur so doof? Ich drücke meine Tasche fester an meine Brust. Ich sollte nicht hier sein. Das ist offensichtlich. Ich komme mir vor wie ein Idiot. Warum hab ich angenommen, ich könnte –
    Mr Harris steht auf. Meine panischen Gedanken verstummen. »Okay, gut, danke, dass ihr alle zu diesem ersten Treffen des brandneuen
Green Park High Webzin
gekommen seid. Wie ihr wisst, sind die Elfer ziemlich beschäftigt mit ihrem Abschluss, aber es ist großartig, so viele aus der Zehnten begrüßen zu können.« Dann lächelt er mir zu. »Schade, dass keine Achtklässler da sind, aber immerhin haben wir jemanden aus der Neunten, der die Meinung der jüngeren Schüler vertreten kann.«
    Ich fühle mich hin- und hergerissen zwischen Erleichterung und Ärger. Die Meinung der jüngeren Schüler? Vielen Dank, Mr H.
    »Danke, Cindy, für deinen Vorschlag, dieses Webmagazin zu gründen.« Er nickt ihr wohlwollend zu, bevor er fortfährt. »Ich halte es für sehr wichtig, dass ihr euer Magazin selbst gestaltet und es ganz allein in euren Händen liegt. Ich werde mich ab jetzt im Hintergrund halten. Wenn ihr etwas braucht, bin ich da, aber letztendlich solltet ihr mich nur als Ansprechpartner innerhalb des Lehrkörpers betrachten. Das ist euer Magazin. Und das ist eure neue Redaktion.« Er schaut sich unsicher im vollgestellten Abstellraum um. »Der Hausmeister wird den Raum diese
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