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Himmlisch Verliebt

Himmlisch Verliebt

Titel: Himmlisch Verliebt
Autoren: Melody James
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Klemmbrett. »Du wirst unser Sportreporter.«
    Jeff schaut Mr Harris an. »Echt?«
    Mr Harris nickt, und Jeffs Gesicht verzieht sich zu einem Grinsen. Ich notiere in Gedanken meine erste Notiz für Tracy – Augen beginnen zu glitzern, wenn er lächelt.
    »Das ist der Hammer.« Jeff greift nach seiner Sporttasche. »Ist es okay, wenn ich jetzt abhaue? Ich bin schon spät dran für das Fußballtraining.«
    »Eine Sache noch.« Cindy gibt ihm sein Blatt und räuspert sich. »Ich brauche einen Redakteur für alle Spiele der Woche – Fußball, Basketball, Hockey usw. Wäre das machbar?«
    »Auch die Spiele der Mädchenmannschaften?« Jeff hebt die Augenbrauen.
    »Na klar!« Cindy streicht sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. »Die Hälfte unserer Leser sind Mädchen.«
    Ausgezeichnet! Das ist noch besser, als ich erwartet hatte. Jeff wird Tracy live und in Farbe auf dem Feld beobachten. Hoffentlich wird er, wenn er sie erst einmal spielen sieht, ganz hin und weg sein. Ich male mir aus, wie er am Spielfeldrand steht und völlig verblüfft über ihre Fähigkeiten ist, während sie gerade ein Tor schießt. Ich stelle mir vor, wie er sie anfeuert und seine Augen vor Bewunderung glänzen. »Oh, Tracy, du warst großartig!«, schreit er. Und wenn sie ihm vom Feld entgegenläuft, umarmt er sie und schwingt sie in der Luft herum. Ich weiß nicht, warum ich das vorher nicht gesehen habe.
    Zurück in der richtigen Welt, fällt die Tür hinter Jeff ins Schloss, als er sich auf den Weg zum Training macht. Cindy richtet ihre Aufmerksamkeit jetzt auf Barbara. Die wiederum blinzelt Cindy begierig zu. Sie erinnert mich an einen vernarrten Welpen, der sich schon auf ein Leckerli freut.
    »Barbie, du kümmerst dich um das Thema Lifestyle«, sagt Cindy. »Ich brauche 500  Wörter pro Woche über etwas, das den Schülern der
Green Park High
gerade wichtig ist.«
    »Ja, Cindy.« Barbara kritzelt etwas in ihr Notizbuch, bevor sie sich ein Handout nimmt.
    Jetzt blinzele ich Cindy wie ein Welpe an. Sie hat tolle Aufgaben vergeben. Welche wird sie mir zuteilen? Auch wenn ich ihr nicht gemailt habe, muss etwas für mich übrig sein. Redakteurin für Zeitgeschehen? Reporterin in Sachen Schülerbelange? Meine Handflächen kribbeln. Ich möchte meinen Plan für den Fahrradschuppen-Artikel hinausposaunen, aber meine Zunge klebt an meinem Gaumen fest. Wie kann ich, eine einfache Neuntklässlerin, diesen obercoolen Zehntklässlern meine Ideen verraten? Was ist, wenn sie meine Vorschläge blöd finden?
    Cindy schaut mich nicht einmal an. »Ich werde die wöchentliche Beauty- und Fashionkolumne schreiben«, verkündet sie. »Ich möchte sichergehen, dass unsere erste Ausgabe großartig wird, deshalb sollten wir diese Woche noch einmal zusätzlich zusammenkommen, jetzt, da ihr alle eure Aufgaben habt. Wir treffen uns morgen um eins wieder hier.«
    Will steht auf und hängt sich seinen Rucksack über die Schulter. »Gut, ich erzähle Jeff von der zusätzlichen Redaktionssitzung«, sagt er und geht Richtung Tür.
    Sam löst sich von seiner Luftgitarre. »Sind wir fertig?«
    Cindy macht einen letzten Haken auf ihrem Klemmbrett und wirft ihm ein unwiderstehliches Lächeln zu. »Ja, bis morgen.«
    Sam nickt mir zu und grinst, als er aus dem Raum geht. Die Zwillinge folgen ihm und unterhalten sich aufgeregt, welches Computerspiel sie zuerst besprechen sollen.
    Mr Harris versucht, seine Jacke zuzuknöpfen, kann aber keinen Knopf finden. »Gut gemacht«, lobt er Cindy und macht sich in Richtung Tür auf.
    »Ich muss ein paar Bücher aus meinem Schließfach holen, Cindy«, ruft Barbara und schiebt ihre Brille nach oben. »Ich treffe dich am Tor.«
    »Alles klar.« Cindy steckt ihr Klemmbrett in ihre Tasche, während Barbara und Mr Harris den Abstellraum verlassen.
    Ist es jetzt gelaufen? War’s das? Ich bin geschockt. »Was ist mit mir, Cindy?« Meine Frage gleicht einem Quieken. Ich schlucke, nehme all meinen Mut zusammen und sage lauter: »Was ist meine Aufgabe?«
    Cindy guckt mich verdutzt an, als hätte sie vergessen, dass ich überhaupt anwesend war. Wahrscheinlich hat sie es tatsächlich vergessen. Nach ein paar Sekunden Stille lächelt sie. Aber ihre Augen bleiben kühl. »Ah ja, Gemma, nicht? Ich habe auch etwas für dich.«
    Ich halte die Luft an. Jetzt ist es so weit. Meine erste Aufgabe als Journalistin. In meinem Kopf halte ich wieder den Preis in die Höhe  ... danke, Thesaurus, danke, Google ...
    Cindys Lächeln gleicht jetzt eher einem
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