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Himmlisch Verliebt

Himmlisch Verliebt

Titel: Himmlisch Verliebt
Autoren: Melody James
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stattdessen nur neue Fahrradständer aufstellen lassen. Dann gäbe es kein Örtchen mehr für heimliche Knutsch-Stelldichein .
    Eine Idee für meinen ersten
Webzin
-Artikel blitzt in meinem Kopf auf. Pete und Laura sind nicht die Einzigen, die den Schuppen für ihre intimen Zweiertreffen nutzen. Oh mein Gott! Ich hab schon die Überschrift vor Augen. » SOS ! Rettet unseren Fahrradschuppen!« Mit einem gut geschriebenen Artikel könnte ich eine ganze Kampagne zur Rettung des alten Gebäudes starten. Und den Hoffnungslosen Hoffnung und den Ungeliebten Liebe –
    Ein fliegender Fußball trifft mein Bein. »Hey!«
    Als er weghüpft, stoppt Tracy ihn gekonnt mit dem Fuß.
    Savannah lächelt. »Guck mal, wer da kommt und seinen Ball wiederhaben will«, flüstert sie.
    Tracy schaut hoch, als Jeff Simpson uns entgegenrennt.
    »’tschuldigung«, murmelt er. »Hab meinen Ball verloren.«
    Tracy kickt den Ball hoch und spielt ihn geschickt Richtung Jeff.
    »Nicht schlecht.« Jeff nimmt den Ball an und balanciert ihn auf seinem Fuß.
    »Jep, du aber auch nicht«, sagt Tracy leise.
    »Danke.« Er hebt den Ball und lässt ihn ein paarmal von einem Fuß zum anderen hüpfen, bevor er ihn wieder an Tracy abgibt. Sie kickt ihn geschickt zu ihm zurück.
    Es ist, als würde man eine dieser TV-Natur-Dokus anschauen. Ich kann fast schon die Stimme aus dem Off in meinem Kopf hören. Nun werden wir Zeugen des Dating-Rituals von Fußball-Verrückten, die einander mit ihrer ausgefeilten Fußarbeit und ihrer Dribbling-Technik beeindrucken wollen.
    Jeff legt seinen Kopf schief und mustert Tracy. »Wow.«
    Ich kann sehen, wie Tracy rot anläuft, und bereite mich schon mal darauf vor, ihn mit einem Kommentar abzulenken. Aber Jeff redet weiter.
    »Wir könnten jemanden wie dich in unserem Team gebrauchen.« Er bückt sich nach dem Ball. »Schade, dass du kein Junge bist.«
    Als er sich umdreht und wegläuft, starrt Tracy ihm nach. »Er wünscht, ich wäre ein Junge !«, jammert sie.
    »Wenigstens hat er gemerkt, dass du ein Mädchen bist …«, sage ich aufmunternd. Savannah schnappt sich ihre Tasche. »Der checkt das schon noch.« Sie schwebt gen Eingang. »Irgendwann kommen sie alle drauf.«
    *******
    »Anfang des 16 . Jahrhunderts untersuchte der deutsche Astronom Johannes bla mathematisch bekannte astronomische bla, um drei Gesetze über die Bewegung von Planteten bla …« Mrs Murrays Stimme dröhnt monoton durch das Klassenzimmer. Neben mir fängt Tracy an zu gähnen. Ich greife zu meinem Füller.
    Der Direktor möchte den Fahrradschuppen abreißen. Er behauptet, mit den neuen Fahrradständern werde mehr Raum für den Spielplatz zur Verfügung stehen. Aber was wird uns dieser Platz nutzen?
    »Natürlich sagt uns Newton, dass die Größe des bla antiproportional zum Quadrat der Entfernung von bla ist.«
    Ich höre Mrs Murray kaum noch.
    Es geht hier um öffentlichen Raum.
    Dieser Artikel wird der Hammer.
    Knutschen ist privat. Man will seine Ruhe und keine Gaffer.
    Mrs Murray dreht sich um und beginnt, an die Tafel zu schreiben. Mein Füller fliegt nur so über mein Notizbuch.
    Keiner würde ein Lehrerzimmer mit Glaswänden bauen. Nehmt ihr uns unseren Schuppen weg, so nehmt ihr uns auch unser Recht auf Romantik.
    Die Glocke läutet.
    »Als Hausaufgabe«, ruft Mrs Murray, während die Klasse anfängt, mit den Stühlen zu rücken, »lest Kapitel bla.«
    Schnell lasse ich das Notizbuch in meine Tasche gleiten. »Ich muss dann mal weg zur
Webzin
-Sitzung«, sage ich zu Tracy. »Wünsch mir Glück.«
    »Du brauchst kein Glück«, antwortet sie. »Du bist die geborene Journalistin. Du wirst sie umhauen.«
    Ich lächele ihr zu und bin nicht zum ersten Mal glücklich, dass sie meine beste Freundin ist. »Also, sollte ich es jemals schaffen, Journalistin zu werden, muss ich aber unbedingt das Exklusivinterview kriegen, wenn du Kapitänin der Fußballnationalmannschaft wirst.«
    Tracy schlägt ein. »Darauf kannst du wetten.«
    Ich springe auf, schmeiße dabei fast meinen Stuhl um und laufe zur Tür.
    »Vergiss nicht, mich anzurufen und mir zu sagen, wie’s gelaufen ist!«, schreit mir Tracy hinterher.
    »Okay!« Ich stürme aus dem Klassenzimmer und nehme auf der Treppe immer zwei Stufen auf einmal. Ich darf auf keinen Fall zu spät kommen. Meine komplette Zukunft als Journalistin könnte davon abhängen.
    Der alte Lagerraum, in dem wir uns treffen wollen, liegt auf der anderen Seite des Gebäudes. Endlich dort angekommen, bin ich deshalb
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