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Himmelskraft

Titel: Himmelskraft
Autoren: Hans Dominik
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wird Millionen kosten, Brooker!«
    »Die Millionen werden da sein, Headstone! Sorgen Sie nur für die Seile und bessere Kollektoren!«
    »Ich werde deswegen nach Deutschland fahren, wenn es nicht anders geht, Brooker.«

Direktor Brooker nickte. »Tun Sie es, Headstone! Jetzt wollen wir zurückfahren. Hier ist nichts mehr zu tun.«
    »Sehen Sie, Professor, das ist unser alter Zacharias, wie er leibt und lebt.«
    »In der Tat, Herr Generaldirektor, und wie er mit seinen Blumen hantiert! Fast könnte man ihn darum beneiden!«
    Die Worte wurden zwischen zwei Leuten gewechselt, die hinter einem dichten Holunderbusch am Zaun eines ländlichen Gartens standen.
    Geraume Zeit beobachteten die beiden, wie der Alte mit liebevoller Sorgfalt ein Edelauge nach dem anderen unter die Rinde der Wildlinge schob und mit Faden und Baumwachs hantierte.
    »Unerklärlich bleibt’s mir doch«, brach endlich der Professor das Schweigen, »Zacharias ist kaum älter als Sie, Herr Dr. Bergmann. Er könnte noch heute der Generaldirektor unseres Konzerns sein. Das alles so plötzlich hinzuwerfen und sich hier in die ländliche Einsamkeit zurückzuziehen - eine rechte Erklärung dafür kann ich nicht finden.«
    »Aber ich bitte Sie, Herr Professor Livonius«, widersprach ihm der andere, »die Erklärung hat Zacharias vor seinem Austritt klipp und klar gegeben. Er sagte uns doch damals, daß er seinen Lebensabend nach seinem Geschmack verbringen wolle.«
    »Mag’s meinetwegen so sein«, meinte Professor Livonius kopfschüttelnd. »Mein Geschmack wäre es nicht, auf meine alten Tage hier zwischen Heidebauern zu sitzen.«
    Dr. Bergmann lachte. »Mein lieber Professor, Sie dürfen ja nicht glauben, daß unser alter Zacharias hier Gefahr läuft, zu verbauern. Sein Interesse an den wissenschaftlichen Fragen unseres Konzerns ist so lebhaft wie je. Nur mit dem kaufmännischen Kram will er nichts mehr zu tun haben.«
    »Ach so - wissenschaftliches Interesse! Das hängt wohl mit diesem ein wenig mysteriösen Doktor zusammen?«
    Generaldirektor Bergmann nickte. »Ganz recht, Herr Professor. Doktor Frank ist eine persönliche Entdeckung von ihm. Er ist stolz darauf, und ich glaube, er hat auch einigen Grund dazu. Denken Sie nur an die Halteseile, die wir dem Doktor und indirekt unserem Freunde Zacharias verdanken.«
    Der Alte im Garten, dem dieses Gespräch galt, war inzwischen mit seiner Arbeit zu Ende gekommen und schickte sich an, in das Haus zu gehen. Bergmann trat an eine offene Stelle und rief über den Zaun: »Hallo, Johannes, da sind wir!«
    »Tag, Franz! Guten Tag, Professor!« erwiderte der Angerufene. »Bitte nach rechts, Herrschaften! Da hat der Zimmermann eine Tür in den Zaun gemacht.« Lachend kamen Dr. Franz Bergmann und Professor Livonius in den Garten. Noch einmal eine herzliche Begrüßung mit kräftigem Händedruck, dann gingen sie mit dem alten Zacharias in eine Buchenlaube und machten es sich auf einer Rundbank bequem. »Ich bekam gestern nachmittag deinen Brief und bin darauf heute morgen gleich mit Livonius losgefahren«, eröffnete Bergmann das Gespräch.
    »Und ich bekam früh dein Telegramm. Der Doktor ist benachrichtigt. Wir brauchen uns hier nicht lange aufzuhalten; wenn’s dir recht ist, können wir gleich zu ihm rübergehen.«
    »Hat er’s geschafft?« wollte Bergmann wissen. Zacharias nickte. »Die kalte Kathode ist da!«
    »Werden wir sehen dürfen, wie er’s gemacht hat, Herr Zacharias?« fragte Professor Livonius. »Wir haben keine Geheimnisse vor ihnen«, erklärte der Alte. »Nur will ich Sie an Ihre Verpflichtung zu unbedingter Verschwiegenheit erinnern.« Professor Livonius streckte ihm die Rechte hin. »Meine Hand darauf: Über meine Lippen soll kein Wort kommen!«
    Zacharias schlug ein, Bergmann legte als dritter seine Hand darauf. »Du hast recht, Johannes. Absolute Verschwiegenheit ist hier Pflicht. Außer uns beiden wird niemand aus dem Konzern etwas davon erfahren. Livonius wird die Patentschriften selber nach den Angaben deines Doktors fertigmachen.«
    »Das ist gut, mein lieber Franz«, stimmte ihm Zacharias bei. »Dann wollen wir jetzt hinübergehen.« Ein kurzes Stück Wegs, und sie traten in ein Gebäude, das, nur von einem Drahtzaun umgeben, mitten in der freien Heide stand. Als die Besucher in eine geräumige blitzblanke Diele kamen, erwartete sie bereits Dr. Frank.
    Der Generaldirektor begrüßte den Doktor als einen Bekannten. Professor Livonius, der ihn zum ersten Male sah, war von seinem Anblick
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