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Himmelskraft

Titel: Himmelskraft
Autoren: Hans Dominik
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gesagt.
    Headstone hatte es gehört. »Ich denke, das sind Sie?« fragte er.
    »Sein Nachfolger, Mister Headstone! Vor mir ist er’s gewesen.«
    »Warum sind Sie’s nicht mehr?« wollte Headstone wissen.
    »Weil ich genug gearbeitet und genug verdient habe, Mister Headstone.«
    Jochen kam in die Laube und begann das Geschirr abzuräumen.
    »Ich denke, Sie erwarten noch Gäste?« fragte Turner.
    »Die Kaffeezeit ist vorbei«, erwiderte Dr. Frank mit einem Blick auf die Uhr. »Wer zu spät kommt, muß mit etwas anderem vorliebnehmen. Wovon sprachen wir vorhin? Ach ja, ich sagte Ihnen, daß das AE-Werk eine Schöpfung des Friedens ist. Das erscheint mir wesentlich, Mister Turner. Es ist wohl das erstemal in der so viele tausend Jahre alten Geschichte der Technik, daß wir es mit einer Erfindung zu tun haben, die für Kriegszwecke einfach unbrauchbar ist. Unserer Energiewirtschaft, dem Wohlstand der Völker, dem allgemeinen Frieden werden die neuen Werke dienen. Ich sehe Gott sei Dank keine Möglichkeit, sie zu anderen Zwecken zu mißbrauchen, wie es bisher noch mit jeder Erfindung geschehen ist.«
    Dr. Frank brach ab, weil Jochen wiederkam. Er stellte Gläser auf den Tisch und eine eisgekühlte Bowle. »Kommen die anderen Herrschaften bald?« fragte der Doktor.
    »Ja, sie sind schon unterwegs«, sagte Jochen. Henry Turner sah plötzlich drei andere Gestalten herankommen. Seine Blicke wurden starr. »Was - was ist das, Herr Doktor? Wer kommt da?«
    »Herr Dr. Bergmann, der Generaldirektor der Zentraleuropäischen Kraftwerke.«
    »Nein, Herr Doktor! Der andere. der da in der Mitte geht, das ist doch.«
    »James Headstone, Mister Turner! Headstone von der United. Er will unser AE-Werk sehen, und wir wollen es ihm zeigen.«
    »Ihr Werk der Konkurrenz zeigen.?«
    »Es wurde eine Vereinbarung geschlossen zwischen der United und uns«, konnte Dr. Frank eben noch sagen; dann stand Headstone vor dem Tisch.
    »Guten Tag, Herr Doktor!« begrüßte er Dr. Frank, blickte dann fragend auf Turner, als ob er ihn noch niemals in seinem Leben gesehen hätte.
    »Darf ich bekannt machen?« übernahm Zacharias die Vorstellung. »Mister Turner - Mister Headstone. Die Herren sind Landsleute.«
    »Ah, der Herr, den Sie uns empfohlen haben, Herr Doktor, sozusagen als Verbindungsoffizier zwischen unseren Konzernen?«
    »Ganz recht, Mister Headstone!« bestätigte Dr. Bergmann die Frage Headstones. »Nach dem, was Herr Doktor Frank mir sagte, ist Mister Turner für eine derartige Stellung hervorragend geeignet. Es fragt sich nur, ob er gewillt ist, sie anzunehmen. Wir haben noch nicht Gelegenheit gehabt, mit Mister Turner darüber zu sprechen.«
    Dr. Frank griff nach dem gläsernen Schöpflöffel und schenkte die Gläser voll. »Wir können es ja jetzt tun«, meinte er. »Auf Ihr Wohl, Mister Turner!« Henry Turner hob sein Glas, um dem Doktor Bescheid zu tun, blickte dabei auf die anderen und wußte nicht, wie ihm der Kopf stand.
    »Your health, old Zack!« sagte Headstone zu dem Alten.
    »Your health, James!« erwiderte der.
    »Einen Schluck auf Barkley Brothers in Detroit!« sagte Headstone.
    »Den Rest auf Barkley Brothers!« tat ihm der Alte Bescheid und trank sein Glas mit einem Zuge leer. Turner überkam das Gefühl, als ob er in einem verzauberten Kreise säße.
    Er griff nach seinem Glas, das Dr. Frank frisch gefüllt hatte. »Ihr Wohl, Sir!« sagte er und trank Headstone zu.
    »Ihr Wohl, Sir!« sagte Headstone und tat ihm Bescheid. »Die ZEK legen Wert darauf, Sie für unsere beiden Konzerne zu gewinnen«, fuhr er fort. »Die United ist mit dem Vorschlag einverstanden. Sie würden in dieser Stellung der Vertrauensmann beider Gruppen sein. Wie denken Sie darüber?«
    »Ich bin bereit, die Stellung anzunehmen, Mister Headstone!«
    Generaldirektor Bergmann hob sein Glas und trank Turner zu. »Auf eine glückliche Arbeit in Ihrem neuen Wirkungskreis, Mister Turner! Sie werden der United alles zu berichten haben, was wir Ihnen hier zeigen. und unserm Konzern alles, was Sie bei Ihren Besuchen in der Union erfahren. Wir versprechen uns sehr viel von Ihrer Tätigkeit, Mister Turner!«
    Dr. Frank sah nachdenklich in sein Glas, und hätte Turner seine Gedanken gekannt, wäre er vielleicht auch nachdenklich geworden.
    Der Mann ist im Grunde ein anständiger Kerl, dachte Dr. Frank bei sich. Aber er steht noch zu sehr unter dem Einfluß Headstones. Wir werden ihn hier erst einmal richtig in die Mache nehmen müssen, dann wird er wohl werden, was
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