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Himmelskraft

Titel: Himmelskraft
Autoren: Hans Dominik
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sich ebenfalls für diese neue Technik interessieren. Bei Ihnen da unten beschäftigt man sich auch schon damit. Ihre neue Station in der Bamangwatowüste hat nicht schlecht gearbeitet.«
    »Ich hoffe, sie wird auch weiter gute Arbeit tun, Herr Doktor«, entgegnete Turner.
    »Die nächste vielleicht, Mister Turner«, meinte Johannes Zacharias. »Die Station bei Tamasetse ist leider ein Raub der Flammen geworden.« Turner erschrak. Davon wußte er nichts.
    »Wie ist das möglich gewesen? War es vielleicht ein Sabotageakt?«
    »Man weiß es nicht«, meinte Dr. Frank.
    »Ich denke, wir werden heute noch Genaueres erfahren«, sagte Zacharias. »Ich erwarte noch einen alten Bekannten aus der Union. Er wird uns wahrscheinlich etwas Bestimmtes über den Unfall sagen können.«
    »Erst die Station in der Kalahari zerstört - jetzt die zweite in der Bamangwato vernichtet. Wie wird sich die United dazu stellen?« Turner sagte es mehr zu sich selbst als zu den anderen.
    Zacharias griff die Frage des Agenten auf. »Die United wird eine dritte Station bauen, und beim drittenmal wird sie Erfolg haben.«
    Turner vermochte die Zuversicht des Alten nicht zu teilen. »Ich glaube es erst, wenn ich’s sehe«, sprach er weiter. »Warum geht bei Ihnen alles glatt? Warum müssen wir so viel Lehrgeld zahlen?«
    »Headstone hätte es sparen können!« warf Dr. Frank dazwischen. »Sein Dickschädel ist daran schuld!« Turner wollte etwas erwidern, als Jochen Dannewald auftauchte und Zacharias etwas zuflüsterte. »Entschuldigen Sie mich!« sagte der Alte und stand auf.
    »Ich hätte Herrn Zacharias heute kaum wiedererkannt«, wandte sich Turner an den Doktor. »Er sieht heute ganz anders aus.«
    Dr. Frank lachte. »Er hat sich für den Besuch aus Südafrika fein gemacht.«
    Das Gespräch drohte zu stocken, als Turner zu etwas anderem überging.
    »Sie kennen das AE-Werk hier genau, Herr Doktor?«
    Der Doktor nickte. »Selbstverständlich, ich habe es ja mit gebaut.«
    »Schade, daß man nicht hineinkommen kann!« seufzte Turner.
    »Wenn Ihnen so viel daran Hegt, könnten Sie uns vielleicht begleiten«, sagte Dr. Frank. »Ich vermute, daß unser Freund aus der südafrikanischen Union das Werk auch zu sehen wünscht. Ich denke, wir werden später noch hinfahren.«
    Turner öffnete den Mund und schloß ihn wieder, ohne etwas zu sagen. Wild wirbelten die Gedanken in seinem Hirn durcheinander. Dieser Ingenieur, dieser Doktor erfüllte seine Bitte, er würde ihn in das Werk mitnehmen. Großartig! Er würde einen Bericht darüber schreiben. Wie würde Headstone den aufnehmen? Aber auch einem anderen noch, einem Freund aus der Union, würde, der Doktor das Werk zeigen. Wie reimte sich das mit dem früheren Verhalten der Europäer zusammen?
    »Tag, mein lieber Johannes!« sagte Dr. Bergmann, als Zacharias in die Diele kam, und schüttelte ihm die Hand. »Hier Mister Headstone! Ich glaube, du kennst ihn schon?«
    »Natürlich, Franz!« Zacharias trat auf Headstone zu und bot ihm die Rechte. »Willkommen, Mister Headstone! Aufrichtig erfreut, Sie nach langer Zeit wiederzusehen!«
    Headstone machte ein verdutztes Gesicht, während er den Händedruck erwiderte. Irgendwie kam ihm der Alte bekannt vor, aber er wußte nicht, wo er ihn unterbringen sollte.
    Zacharias merkte es und kam ihm zu Hilfe. »Denken Sie dreißig Jahre zurück, Mister Headstone! Erinnern Sie sich an Barkley Brothers in Detroit? Da war einmal ein Ingenieur - Joe Zack nannten ihn die Leute im Werk -, dem brachte Mister Miller, der Präsident des Konzerns, eines Tages seinen Neffen - fast noch ein Knabe war es -, Joe Zack sollte ihn anlernen.« Erinnerungsbilder an seine Studienzeit in den USA wurden in Headstone lebendig, während der Alte von längst vergangenen Zeiten sprach. Wie Schuppen fiel es jetzt von seinen Augen.
    »Joe. Joe Zack. Sie sind es, mein alter Lehrmeister von Detroit?«
    Der Alte lachte. »Wir sind beide unseren Weg gegangen, Mister Headstone, der eine so, der andere so.« Mehr und immer mehr wollte James Headstone von den weiteren Schicksalen des Alten wissen, der ihn vor drei Jahrzehnten in die Anfangsgründe der Technik eingeweiht hatte.
    Dr. Bergmann saß schweigend dabei. Lange ließ er die beiden ungestört reden und alte Erinnerungen austauschen.
    »So bin ich denn Direktor bei der United geworden«, hatte Headstone eben gesagt.
    »Old Zack wurde fünfzehn Jahre früher Generaldirektor des ZEK- Konzerns.« Bergmann hatte es nur leise vor sich hin
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