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Himmelskraft

Titel: Himmelskraft
Autoren: Hans Dominik
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ungefähr vorstellen«, meinte Bergmann, ebenfalls lächelnd. »Hast du neue Nachrichten aus Südafrika?« fragte Zacharias.
    »Nichts Bestimmtes, Johannes. Ich weiß nur sicher, daß Headstone die Probe bekommen hat und damit bei der Aluminium Corporation gewesen ist. Einige Zeit wird es natürlich dauern, bis die Herrschaften begreifen, daß sie es allein nicht schaffen können, und zu uns kommen. Aber kommen müssen und werden sie; darauf kannst du dich verlassen.«
    »Was gedenkst du zu tun, Franz, wenn sie kommen?«
    »Darüber bin ich mir noch nicht schlüssig. Man könnte ihnen die Seile einfach liefern, man könnte auch einen Lizenzvertrag mit ihnen schließen. Dann müßte man ihnen allerdings das Herstellungsverfahren bekanntgeben - aber das sind ja kaufmännische Dinge, für die interessierst du dich doch nicht mehr.«
    »In diesem Falle doch, Franz! Höre auf meinen Rat: Liefere ihnen die Seile, aber gib das Verfahren nicht preis! Ich habe meine bestimmten Gründe dafür.«
    »Wie du wünschst, Johannes«, erwiderte Bergmann. »Zur gegebenen Zeit werde ich deinen Rat befolgen.«
    Im Forschungsinstitut der Aluminium Corporation in Windhuk fand eine Besprechung zwischen James Headstone, Professor Curtis und Dr. Jefferson statt. Auf der Tischplatte lag das Knäuel, das nun schon Wochen hindurch Unruhe und viel Arbeit in der Südafrikanischen Union verursachte, seitdem es einmal in Turners Hände geraten war. Eine beträchtliche Anzahl anderer Litzen lag daneben. Neu und blank sahen sie aus. Unschwer ließ sich erkennen, daß sie erst vor kurzem frisch aus der Fabrikation gekommen waren, aber die Herren von der Corporation hätten gern auf allen Glanz verzichtet, wenn ihre Erzeugnisse sonst nur dem europäischen Muster gleichgekommen wären. Seit geraumer Zeit ließ James Headstone die Ausführungen und Erläuterungen der beiden anderen mit steigender Ungeduld über sich ergehen. Jetzt warf er sich mit einer brüsken Bewegung in seinen Sessel zurück und machte seiner Erregung Luft.
    »Sie gehen um den Kernpunkt der Sache herum wie die Katze um den heißen Brei. Sagen Sie mir endlich klipp und klar, was Sie erreicht haben!« Nach kurzem Räuspern antwortete Professor Curtis: »Die Legierung Ihres Musters haben wir auf hundertstel Prozent genau analysiert und nachgemacht. Aber. « Headstone wischte mit der Hand über den Tisch. »Klipp und klar, meine Herren: Ihr Draht ist noch nicht so fest wie der deutsche?«
    Professor Curtis nickte, ohne etwas zu sagen. »Haben Sie Aussicht, Ihr Erzeugnis zu verbessern, wenigstens einigermaßen an das Vorbild heranzukommen?« fragte Headstone.
    Die beiden Herren von der Corporation sahen sich fragend an.
    »Wir werden weiterarbeiten, Mister Headstone«, erklärte Curtis. »Wir werden nicht ruhen und rasten, bis wir es erreicht haben. Dafür verbürge ich mich Ihnen im Namen der Corporation.«
    »Wann wird das sein, Professor?«
    »Es würde die Angelegenheit beschleunigen, Mister Headstone«, mischte sich Dr. Jefferson ein, »wenn Sie uns das Werk nennen könnten, aus dem Ihre Litze stammt. Wir könnten dann vielleicht durch unsere >Vertreter< in Mitteleuropa etwas über das neue Verfahren ermitteln.«
    Headstone richtete sich in seinem Sessel auf. »Verehrter Herr Doktor: So klug bin ich selber. Wenn ich das Herstellungswerk wüßte, hätte ich schon meine eigenen > Vertreten damit beauftragt, Genaueres über die Sache in Erfahrung zu bringen. Aber das ist nicht so einfach. Wenn Ihre
    Vertreter etwas unternehmen wollen, so mögen sie’s versuchen. Meine Leute sind mit ihrer Kunst zu Ende; ich will es hier ganz offen aussprechen.« Damit verabschiedete sich Headstone.
    Er verließ das Haus der Aluminium Corporation, um zum Flugplatz zu fahren. Unterwegs ließ er vor dem Hauptpostamt halten und gab ein langes Telegramm auf. Adressiert war es an Mister Henry Turner, zur Zeit Braunschweig, Germany.
    Kurze Zeit später hielt Mister Turner die Depesche Headstones in seinen Händen und las sie mit reichlich gemischten Gefühlen. Den Herstellungsort der bewußten Litze ausfindig machen! Leicht gesagt, aber schwer getan, brummte der tüchtige Agent vor sich hin. Lange überlegte er hin und her. Gegen Mitternacht kam ihm eine neue Idee. Mit dem wunderlichen Alten, der ihm das verwünschte Ding damals gab, mußte er wieder in Verbindung kommen. An dieser Stelle mußte er den Faden wiederaufnehmen.
    Am nächsten Morgen war der Agent schon früh unterwegs. In flotter Fahrt trug ihn
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