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Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt
Autoren: Mary Scott
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Menschen zu verstehen. Wäre sie verärgert gewesen, dann hätte es ihr vielleicht Spaß gemacht, sie bloßzustellen. Aber wie die Dinge lagen, empfand sie nur Bedauern darüber, daß sie so überstürzt und dumm gehandelt hatte.
    Ungestüm wie immer, nahm sie das erste Angebot für ihr Haus an, schrieb an Don, daß sie zunächst einmal ihre Möbel auf die Farm bringen würde, daß sie sich weigerte, über die nächsten sechs Monate hinauszudenken, »oder bis er eine Frau für sich fände.«
    Sie mußte zugeben, daß es die Schwäche ihres Bruders war, sich zu verlieben, und er konnte die Mädchen schlecht beurteilen. Als treue Schwester dachte sie sofort, daß die Mädchen auch die Männer schlecht beurteilen konnten, denn sonst hätten sie Don sofort festgehalten. Er sah natürlich nicht besonders gut aus, dunkel wie Tessa, und anstelle ihres hübschen Gesichtes hatte er eingefallene Wangen und einen breiten, energischen Mund. Außerdem war er groß und schlank, und sein dunkles Haar stand borstig in die Höhe, wie die kleinen Federn auf dem Kopf eines schwarzen Hahns. Aber er war ein großartiger Mensch, dachte Tessa stolz. Humorvoll, arbeitsam und freundlich, aber unglücklicherweise leicht beeinflußbar. Ja, sie würde besser nicht mit mehr als sechs Monaten rechnen.
    Und was würde sie dann tun, wenn ihr Haus verkauft war und sie alle Brücken hinter sich abgebrochen hatte? Bestimmt nicht hierher zurückkriechen; vielleicht konnte sie ein kleines Landhaus finden, fern von allem Trubel. Mit diesem Gedanken wandte sie sich achselzuckend von der Zukunft ab. Es ist noch früh genug, wenn der Tag gekommen ist...
    So fuhr Tessa an einem strahlenden Hochsommermorgen nach Norden, um ihren Bruder zu treffen und die Farm zu besichtigen, wo sie Pionierin werden wollte. Sie nannte es »das Land ausspionieren«, aber sie wußte, daß sie hingehen würde, ganz gleich, wie sonderbar der Ort sein mochte. Sie hatte ein Picknick eingepackt, und sie machten sich nach Westen in Richtung Küste auf.
    Don freute sich, sie zu sehen, und als er etwas mehr über »Träume« und das Nachspiel gehört hatte, sagte er: »Na ja, da du dich nicht aufgerafft hast, die Sache damals aufzudecken, vermute ich, daß du dich aus der Affäre ziehen willst, solange es noch geht. Aber wahrscheinlich wirst du mit dieser Farm nicht einverstanden sein. Es ist wirkliches Hinterland, wie du es noch nicht gesehen hast, denn es ist ein verlassener Ort — der Fortschritt ist daran vorbeigegangen, wie es so schön heißt. Es ist eine Farm wie vor dreißig Jahren, schrecklich primitiv noch dazu. Ich werde kein bißchen erstaunt sein, wenn du sie ablehnst, nachdem du sie gesehen hast, und schnell zu deinem netten kleinen Haus in der Stadt zurückkehrst.«
    »Das kann ich nicht tun. Es ist verkauft.«
    »Lieber Gott, bist du voreilig. Und was ist, wenn du die Farm nicht ausstehen kannst?«
    »Das werde ich. Und — wenn du mich satt hast und mich hinauswirfst, kann ich immer noch woanders etwas kaufen. In diese Stadt gehe ich nicht zurück.«
    »Diesmal bist du wirklich hereingefallen, nicht wahr? Was hat dich nur geritten?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich weiß es jetzt auch nicht.«
    Er lachte. »Du hast damals bestimmt nicht überlegt, das tust du nie. Denk nur an diesen langweiligen Menschen, mit dem du einmal verlobt warst und der dir immer gepredigt hat, dich auf morgen vorzubereiten.«
    »Edward Hall. Komisch, daß du ihn gerade jetzt erwähnst, denn ich habe jahrelang kaum an ihn gedacht, und gerade in letzter Zeit taucht er ziemlich oft in der Erinnerung auf. Ich glaube, er hatte recht damit, daß man zweimal überlegen sollte, bevor man etwas tut. Aber laß uns nicht mehr davon reden. Es ist geschehen. Am besten vergessen wir es.«
    Sie hatte es schon zu den Akten gelegt. Im Hinterland würde niemand etwas davon wissen, und sie würde sich darauf konzentrieren, für Don zu sorgen, ihm zum Erfolg seiner ersten Farm zu verhelfen und gut um ihn sorgen. Hier hielt sie inne. Sie würde damit beginnen müssen, eine gute Köchin zu werden. Männer brauchten ihre Mahlzeiten, und Pionierinnen waren herrliche Köchinnen, zumindest diejenigen, von denen sie gelesen hatte. Na ja, sie würde sich Mühe geben, obwohl sie das Kochen haßte. Natürlich nur so lange, bis Don das richtige Mädchen fand... Und was dann? »Es lohnt nicht, sich darüber den Kopf zu zerbrechen«, sagte Tessa laut.
    Don, der ziemlich schnell gefahren war und sich darauf konzentrierte, nach
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