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Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure
Autoren: T Brisbin
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Hochzeitsnacht noch Jungfrau gewesen war, dann hätte das ohne Weiteres erledigt werden können. Doch hier standen Ländereien und Titel auf dem Spiel, ja, sogar Menschenleben – und nicht zu vergessen die Zukunft von Marian und Ciara.
    „Und da ist noch etwas, Duncan“, warf Eachann ein. „Die Art, wie sie und ihr Kind ums Leben gekommen sind, kam der Familie immer seltsam vor. Es war davon die Rede, dich in der Angelegenheit aufzusuchen.“
    „Warum das?“
    „Es hat sich herumgesprochen, dass du die Roberts… dass du Marian geheiratet hast und dass sie eine Tochter hat. Sie haben einen Teil der Rätsel entschlüsselt und glauben nun, dass das Mädchen Beitris’ Kind sein könnte.“ Als Duncan die Stirn in Falten legte, fuhr Eachann fort: „Beitris’ Tod löste seinerzeit alle möglichen Gerüchte aus, aber die Geschichte von der Robertson-Hure ließ alles andere in Vergessenheit geraten. Beitris’ Clan hat Robertsons Erklärung nie geglaubt und ist ebenfalls auf der Suche nach der Wahrheit.“
    „Könnt ihr weiterreiten?“, wollte er wissen.
    Als sie nickten, kehrte er zurück in den Saal und sprach mit dem Laird über das, was sie von ihm benötigten. Nicht einmal eine Stunde später waren sie bereits unterwegs nach Lairig Dubh, aber da das Wetter auch diesmal gegen sie war, brauchten sie vier Tage, ehe sie daheim eintrafen. Nachdem sie das Tor durchschritten hatten, musste Duncan feststellen, dass Broch Dubh in ein bewaffnetes Lager verwandelt worden war.
    Mit einem Satz sprang er vom Pferd, um nach Marian zu suchen, doch dann entdeckte er Connor, der vor den Türen zum Bergfried stand und bereits auf ihn wartete. Er schickte seine Leute fort und folgte dem Laird zu einem Ort, an dem sie ungestört reden konnten. Duncan kannte diesen Bereich hoch oben auf der Burgmauer zwischen zwei Türmen als die eine Stelle in der Festung, die nur vom Laird oder von seiner Frau betreten werden durfte.
    „Sie trafen zwei Tage nach deiner Abreise ein“, begann Connor ohne Vorrede. „Sie verlangten dich zu sehen, und ich bot ihnen an, bis zu deiner Rückkehr zu bleiben.“
    „Und die Wachen?“ Duncan konnte sich nicht daran erinnern, jemals bewaffnete Wachleute an den Toren von Broch Dubh gesehen zu haben.
    „Es traf uns unvorbereitet. Marian ging über den Hof in den Saal, und sie sahen sie. Es fielen Bemerkungen …“ Connor ließ den Satz unvollendet, da er nicht erklären musste, welcher Art diese Bemerkungen gewesen waren. „Ihre Krieger sind jetzt in den Ställen untergebracht, wo sie bewacht werden. Nur Beitris’ Vater, zwei Brüder und eine Schwester halten sich im Bergfried auf.“
    „Und Marian?“
    Connor stieß den Atem aus, der in der Kälte als Wolke langsam davontrieb. „Vor ihrer Tür steht eine Wache. Ciara ist bei den anderen Kindern im Kinderzimmer, wo sie vor ihnen sicher ist.“ Connor schaute hinauf zum Turm, wo sich seine Frau aufhielt. „Und Jocelyn ist nicht sehr glücklich darüber. Margriet ist die Einzige, die sich in ihrer Gesellschaft aufhalten kann, ohne jedem von ihnen den Kopf abreißen zu wollen.“
    „Haben ihre vielen Jahre im Dienst des Herrn sie so viel Geduld gelehrt?“, fragte Duncan. Ruriks Frau war in einem Kloster aufgewachsen und besaß jahrelange Erfahrung im Umgang mit schwierigen Menschen.
    „Zum Teil ja, allerdings trägt sie auch keine Waffen bei sich, wenn sie mit ihnen zusammen ist.“
    Er musste lächeln, als er hörte, mit welchem Eifer alle darauf bedacht waren, Marian zu verteidigen. Dann sah Connor ihn an und stellte ihm die Frage, auf die er nicht antworten wollte.
    „Sie behaupten, es sei ihr Kind und Beitris sei gestorben, als sie das Mädchen zur Welt brachte.“
    Nach allem, was Connor bei Jocelyns letzter Niederkunft mitangesehen hatte und was ihm vermutlich von ihr anvertraut worden war, wusste Duncan, dass sein Laird diese Möglichkeit ebenfalls in Erwägung zog. Aber wenn es laut ausgesprochen wurde, dann würde es sie alle verdammen.
    Lange genug standen sie schweigend nebeneinander, um Connor deutlich zu machen, was Duncan unausgesprochen gelassen hatte. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er seinen Laird jemals belogen hatte, weder absichtlich noch ungewollt, und ein gallebitterer Geschmack lag auf seiner Zunge, obwohl er auch jetzt nicht die Unwahrheit gesagt hatte.
    Knirschende Schritte auf dem Neuschnee ließen die beiden Männer aufmerken, die sich umdrehten, um zu sehen, wer sich ihnen näherte. Dort, wo die Mauer an den
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