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Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure
Autoren: T Brisbin
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erzählen. „Anstatt darüber erfreut zu sein, stritten sie sich immer weiter. Ich glaube zwar, dass sie sich nach wie vor liebten, aber etwas musste zwischen ihnen vorgefallen sein, auch wenn ich keine Vorstellung davon hatte, was es sein mochte. Um Beitris’ Gesundheit stand es während der gesamten Schwangerschaft nicht allzu gut, und die Hebamme warnte davor, das Kind könnte zu früh zur Welt kommen.“
    Für einen Moment schloss sie die Augen und erlebte den Anfang dieser schrecklichen Nacht aufs Neue. Sie hatte fest geschlafen, als sie Beitris auf einmal hörte, wie sie im Korridor vor ihrem Zimmer nach Iain rief. Sie zog ein Unterkleid und einen Morgenmantel an, öffnete die Tür und entdeckte Beitris, die nach Atem rang, während Blut an ihren Beinen herablief.
    „Sie stand vor Iains Gemächern, starrte auf etwas, was sie dort sah, und dann sank sie auf die Knie.“
    „Was hat sie gesehen, Marian?“
    Die Vorstellung, Iains Geheimnis zu verraten und damit deutlich zu machen, welche Opfer ihre Freundin gebracht hatte, nur um ihrem Ehemann den Erben zu schenken, den er selbst niemals bekommen konnte, hatte sie lange Zeit zutiefst gequält. Aber Duncans Wort und Ehre würden deswegen angezweifelt werden, und das, nachdem er ihretwegen bereits verspottet worden war. Er verdiente, die Wahrheit zu erfahren. Doch der Entschluss, ihm die Wahrheit zu sagen und es auch in die Tat umzusetzen, das waren zwei grundverschiedene Dinge.
    „Iain ist nicht an Frauen interessiert“, sagte sie. So ein einfacher Satz, der so einen schrecklichen Preis gefordert hatte. „Ich bezweifle nicht, dass er Beitris geliebt hat, aber er konnte nicht …“
    Duncan legte seine Hand auf ihre. „Ich verstehe schon. Erzähl weiter.“
    „Beitris hatte Schmerzen und machte sich auf die Suche nach ihm. Sie entdeckte ihn zusammen mit zwei oder drei anderen Männern und sah mit an, wie sie …“ Sie hatte es nie richtig verstanden, daher war es schwierig, das zu akzeptieren und wiederzugeben, was ihr von Beitris anvertraut worden war. „Ich glaube, ihm war nicht klar, in welcher Verfassung sie war. Er muss gedacht haben, dass sie ihn ertappt hat und vor Schreck weggelaufen ist. Jedenfalls schloss er die Tür und verriegelte sie, damit er nicht noch einmal gestört wurde.“
    „Mein Gott!“, flüsterte Duncan. „Und damit war es dir überlassen, ihr zu helfen? Wo war denn dein Vater?“
    Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie an Ciaras Geburt und Beitris’ Tod zurückdachte. „Ich rief nach meinem Vater und brachte Beitris in ihre Gemächer. Ich dachte, er holt die Hebamme, doch stattdessen trat er die Tür zu Iains Zimmer ein und entdeckte, was Beitris vor ihm gesehen hatte …“
    Sie unterbrach sich und atmete angestrengt durch. Als sie die Augen schloss, tauchten all diese Bilder wieder auf.
    „Komm, Beitris, die Hebamme wird bald hier sein“, hatte sie gesagt. „Leg dich ins Bett und versuch, gegen die Schmerzen anzukämpfen.“
    Als sich Beitris auf die Bettkante gesetzt hatte, war Marian vor Entsetzen fast ohnmächtig geworden, so viel Blut hatte die Schwägerin bereits verloren. Dann hatte Beitris laut gestöhnt, die Beine angewinkelt und zu pressen begonnen.
    „Nein, Beitris, nicht!“, hatte sie gerufen. „Warte auf die Hebamme!“
    Sie schaute zu Duncan und bemerkte, dass ihm Tränen in den Augen standen. „Dann kam mein Vater mit Iain zu uns. Sie hatten eine Vereinbarung erzielt, was seine … seine Vorlieben betraf, und er sagte, nur ein wahrer Sohn eines Robertson würde den höchsten Platz im Clan einnehmen.“
    „Das hat er gesagt?“
    „Aye. Wenn das Kind ein Junge sei, würde er es töten. Aber als er sah, dass sie ein Mädchen zur Welt gebracht hatte, war es ihm gleich. Er zeigte auf mich und sagte, meine Schreie hätten andere aufmerksam werden lassen, also sei es meine Aufgabe, kein Wort darüber verlauten zu lassen.“
    „Dieser Bastard“, knurrte Duncan. „Wieso hast du dich damit einverstanden erklärt, Marian?“
    „Sie war meine Freundin, Duncan. Wäre ich nicht so beharrlich gewesen, hätte sie vielleicht einen anderen Mann geheiratet und ein langes und glückliches Leben geführt. Sie würde noch leben, hätte ich ihr nicht eingeredet, meinen Bruder zu heiraten.“
    „Nicht mal du konntest wissen, was passieren würde. Nichts davon ist deine Schuld.“
    „Mein Vater sagte, er würde dafür sorgen, dass die Wahrheit niemals bekannt wird, sollte ich damit einverstanden sein. Er schwor
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