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Highlander meiner Traeume

Highlander meiner Traeume

Titel: Highlander meiner Traeume
Autoren: Carrie MacAlistair
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Tätigkeit inne. Was fantasierte sie denn da? Logan Kerr war ein Feind, und sie selbst schwebte in großer Gefahr, wenn sie sich weiterhin um seine Verletzungen kümmern würde. Doch sie wusste, dass sie nichts dazu bringen würde, den Schotten davonzujagen oder gar zu verraten.
    Gegen Mittag kam ein Junge aus dem Dorf und richtete Aline aus, dass der Bürgermeister erst abends heimkommen würde. Ein Bauer hatte Hector zum Essen eingeladen – und danach würde es mit Sicherheit ins Wirtshaus gehen.
    Aline gab sich Mühe, nicht zu erleichtert zu wirken; sie dankte dem Jungen mit einem neutralen Lächeln und hoffte, er würde das aufgeregte Zittern ihrer Hände nicht bemerken. Kaum hatte sie die Tür wieder geschlossen, setzte sie in Windeseile Wasser zum Warmwerden auf, schlug ein halbes Dutzend Eier auf und rührte sie in einer Schüssel cremig. Rührei mit Speck, warme Milch und frisch gebackenes helles Brot wollte sie Logan bringen, dazu warmes Wasser und Handtücher, damit er sich waschen konnte.
    Als Aline mit dem Wassereimer in die Scheune kam, schlief Logan wieder, zugedeckt mit seinem Plaid im Tartan seines Clans. Aline versuchte, diesen Mann als das zu betrachten, was er war: Ein wilder Highlander, der mit seinen Kameraden Alines Landleute in Angst und Schrecken versetzte und den König abzusetzen versuchte!
    Vorsichtig stellte Aline den Eimer ab und berührte Logan sanft an der Schulter, bis dieser erschrocken auffuhr und zu einem riesigen Breitschwert griff, das neben ihm lag und das Aline bisher noch nicht gesehen hatte.
    Als Logan sie erkannte, ließ er das Schwert sinken. „Verzeiht, ich wollte Euch nicht erschrecken.“
    „Schon gut.“ Verlegen strich sie sich über ihre Schürze, bevor sie zu dem Eimer zeigte. „Ich habe Euch Wasser, Seife und ein Rasiermesser gebracht. Vielleicht möchtet Ihr Euch etwas ... frisch machen, während ich mich um Euer Essen kümmere.“
    Logans Blicke waren dankbar auf sie gerichtet, als er sagte: „Ich konnte mich wochenlang nicht waschen, auf einem Feldzug gibt es wichtigere Dinge als Sauberkeit.“
    Als er sich aufrichtete, sah Aline, dass sein Leinenhemd zerschlissen war und beschloss, ein neues aus Hectors Wäschetruhe zu stehlen, um es Logan zu geben.
    „Lasst Euch Zeit mit der Körperpflege.“ Sie lächelte gehetzt. „In der Zwischenzeit bereite ich Euch eine deftige Mahlzeit zu und suche saubere Wäsche für Euch.“
    Von so viel Mitgefühl war Logan schier überwältigt – so überwältigt, dass ihm das Sprechen schwer fiel, als er sich bedankte. Nicht auszudenken, er wäre in der Scheune eines Bauern gelandet, der sofort Alarm geschlagen hätte. Eigentlich hatte Logan nur die Nacht in Ruthemore verbringen wollen, um sich etwas auszuruhen. Doch die Wunde hatte stark geblutet und geschmerzt, sodass an ein sofortiges Aufbrechen nicht zu denken war.
    Erschöpft sank Logan zurück, nachdem Aline die Scheune wieder verlassen hatte. Doch dann erinnerte er sich an das warme Wasser, und er begann sich gründlich zu waschen, bevor er sich rasierte.
    *
    Immer wieder flogen Alines Blicke zum Küchenfenster, aber die Straße vor dem Haus blieb leer bis auf ein paar streunende Hunde und einige Kinder, die von ihren Eltern nach draußen geschickt worden waren, weil die schottischen Soldaten nun keine Gefahr mehr darstellten.
    Die heiße Pfanne mit dem Rührei in der einen, einen großen Becher mit warmer Milch in der anderen Hand, unter dem Arm ein sauberes Hemd, huschte Aline schließlich wieder in die Scheune und wich unwillkürlich einen Schritt zurück, als sie den Mann im Heu sah. Der wilde und schmutzige Highlander hatte sich in einen gutaussehenden glatt rasierten Mann verwandelt, der sehnsüchtig zu der dampfenden Pfanne schielte.
    „Jetzt kann ich wenigstens Euer Gesicht richtig sehen“, sagte Aline mit einem kleinen Lächeln. „Später könnt Ihr Euch umziehen.“
    Gierig schaufelte Logan Rührei mit Speck in sich hinein, trank dazwischen etwas Milch und war in diesem Moment der Ansicht, noch nie solche Köstlichkeiten zu sich genommen zu haben. Befangen stand Aline daneben und wusste nicht genau, was sie sagen oder tun sollte. Erst als Logan ihr die leere Pfanne zurückgab und sich für das Essen bedankte, bemerkte sie schüchtern, dass sie ihn solange versorgen würde, bis er wieder gesund war und seinen Kameraden folgen konnte.
    „Vielleicht kann ich es irgendwann einmal wieder gutmachen, was Ihr für mich getan habt“, sagte er, zog sich ungeniert
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