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Highland Secrets

Highland Secrets

Titel: Highland Secrets
Autoren: Elena MacKenzie
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leicht nervös, was sich in aufgeregtem Plappern niederschlug.
    Ich sah die Maske in meinem Spiegelbild an und lächelte. Zeit einmal auszubrechen, einmal jemand anders zu sein. Mich bis zu dem Punkt treiben zu lassen, wo mein Mut mich verließ.
    Mein Herz klopfte aufgeregt, als ich die Tür öffnete und nun doch le ises Stimmengewirr von unten heraufdrang. Ich ignorierte das ängstliche Ziehen in meinem Magen, atmete tief ein und trat in den Flur hinaus. Eine kichernde Frau in einem sehr kurzen grünen Kleid mit blonden Haaren bis zur Taille kam die Treppen hinaufgerannt, wandte sich laut kreischend zu einem Mann in weißem Hemd, dunkler Anzugjacke und Kilt um, der hinter ihr herkam und unter seiner Maske hervor grinste. Sie liefen eilig an mir vorbei, ohne mich zu bemerken. Die Frau verschwand im Bad, warf dem Mann die Tür vor der Nase zu und dieser blieb seufzend vor der Tür stehen.
    Ich lachte leise vor mich hin, weil ich die Szene romantisch fand. Vielleicht waren sie ein Paar. Dann wandte ich mich ab und steuerte in meinen silbernen Riemchensandalen die Treppe an. Von unten kam noch mehr Gekicher nach oben. Zwei Männer in Kilts standen unten an der Treppe und unterhielten sich. Einer von ihnen sah zu mir hoch, sein Blick verweilte etwas länger auf meinem Körper als auf meinem Gesicht, aber ich nahm es ihm nicht übel. Die Maske verbarg alles, was wichtig wäre. Als ich an den Männern vorbeiging, wandte ich mein erhitztes Gesicht ab. Ich wollte nicht schon jetzt zeigen, dass ich nicht halb so sicher war, wie ich versuchte , zu erscheinen.
    Den anderen Stimmen folgend betrat ich eine große Halle, die fast so wirkte, wie der Ballsaal eines Schlosses oder die »Halle« einer Burg , in der die Krieger vor Jahrhunderten saßen und sich mit Wein, Weib und Gesang vergnügt hatten. Ungefähr fünfzig maskierte Menschen standen in Gruppen beieinander und schwatzten, tanzten oder flirteten. Keiner sah zu mir her, also konnte ich sie alle in Ruhe einer Musterung unterziehen. Die Frauen schienen fast alle schlank, deutlich weniger rund als ich es war. Hätte ich ein Problem mit meinem Körper gehabt, wäre meine geborgte Selbstsicherheit wohl spätestens jetzt verloren, aber da ich noch immer der Meinung war, dass nur Rundungen eine Frau weiblich aussehen ließen, störten mich die dünnen Mädchen nicht. Die Männer waren bunter gewürfelt, dünn und schlaksig, dick oder muskulös und breitschultrig. Einige trugen Kilts und andere Anzughosen oder Jeans.
    Ich blieb weiter in der Tür stehen und spielte mit mir selbst das Spiel: wer ist dein Gastgeber? Ich schloss die Frauen aus, denn aus dem Brief des Professors wusste ich, dass er einen Sohn hatte. Ich schloss auch die Männer aus, die grauhaarig waren. Mein Blick blieb an einem Mann in dunklen Jeans hängen, der seine Hose wirklich perfekt ausfüllte. Er stand mit seinem breiten Rücken zu mir und hielt ein Tablett mit Gläsern in der Hand. Da ich sonst niemanden außer Alfred sah, der bediente, nahm ich an, dass er der Sohn des Professors sein musste. Ich beobachtete ihn eine Weile, er flirtete lautstark mit mehreren Frauen, die sich wie verliebte Hennen um einen Hahn gescharrt hatten.
    Und verlieben musste man sich in ihn. Als er sich umwandte und zur Tür sah, umspielte ein Lächeln seine Lippen, das jede Frau erzittern lassen würde. Und diese hellen eisblauen Augen, die mich aus der Maske heraus ansahen … Solche Augen hatte ich noch nie gesehen. Sie wirkten wie poliertes Eis auf einem Wintersee oder wie die eines Huskys und standen damit in so starkem Kontrast zu seinem schwarzen Haar, dass mir der Atem stockte und mein Herz einen Satz machte, als dieser Mann mich ansah. Eine seiner Hennen klopfte ihm auf die Schulter und verlangte seine Aufmerksamkeit zurück.
    Ich riss mich von ihm los, nur um gerade rechtzeitig zu bemerken, dass der Zwilling dieses Mannes gerade auf mich zukam. Er hatte das gleiche Lächeln aufgesetzt , das sofort ein Ziehen zwischen meinen Schenkeln auslöste und mich nervös werden ließ, und diese markanten Augen sahen mir fest ins Gesicht. Das einzige, was die beiden unterschied, war der Kilt in den grün-blauen Farben der MacLeods, den dieser Mann trug. Einen winzigen Moment lang wünschte ich, er würde auch enge Jeans tragen, damit ich das Spiel seiner Oberschenkelmuskeln sehen konnte, während er immer näher kam.
    »Ich habe gesehen, wie du meinen Cousin gemustert hast«, stellte er breit grinsend fest und entblößte weiße
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