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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung
Autoren: Diana Gabaldon
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trödelst, Fraser, kann es gut sein, dass du gleich endgültig tot bist.« John war ans Fenster getreten und spähte auf die Straße hinunter. Er wandte sich um, und ich sah, dass sein Gesicht zwar blass war, aber leuchtete wie eine Kerze.
    »Aye? Dann waren sie ein bisschen schneller, als ich dachte«, sagte Jamie reumütig und trat zu ihm ans Fenster, um einen Blick hinauszuwerfen. Er wandte sich wieder ab und lächelte. »Es ist schön, dich zu sehen, John – wenn auch nur kurz.«
    In Johns Augen leuchtete ebenfalls ein Lächeln auf. Er streckte die Hand aus und berührte Jamie kurz am Arm, als wollte er sich vergewissern, dass er tatsächlich da war.
    »Ja«, sagte er, und dann griff er nach dem Türknauf. »Doch komm. Die Hintertreppe hinunter. Oder … es gibt eine Treppe zum Speicher – Wenn du über das Dach gehen kannst -«
    Jamie sah mich an, und er hatte das Herz in seinen Augen stehen.
    »Ich komme zurück«, versprach er. »Sobald ich kann.« Er streckte die Hand nach mir aus, hielt jedoch mit einer Grimasse inne, wandte sich abrupt ab, um John zu folgen – und fort waren sie. Der Klang ihrer Schritte ging im Lärmen der Stimmen im Parterre unter. Ich hörte, wie sich die Haustür öffnete und eine raue Männerstimme Einlass begehrte. Mrs. Figg, die gute sture Seele, wollte jedoch nichts davon wissen.

    Ich hatte dagesessen wie Lots Gemahlin, viel zu erschrocken, um mich zu bewegen, doch Mrs. Figgs reichhaltiger Schimpfwörterschatz setzte mich schlagartig in Bewegung.
    Mein Verstand war über die Ereignisse der letzten fünf Minuten so erschüttert, dass er paradoxerweise völlig klar war. Es war einfach kein Platz darin für Gedanken, Spekulationen, Erleichterung, Freude oder sogar Sorge – die einzige geistige Fähigkeit, über die ich offenbar noch verfügte, war die Fähigkeit, auf einen Notfall zu reagieren. Ich packte meine Haube, rammte sie mir auf den Kopf und steuerte auf die Tür zu, während ich mir im Gehen die Haare hineinstopfte. Gewiss würde es mir gemeinsam mit Mrs. Figg gelingen, die Soldaten so lange aufzuhalten …
    Dieser Plan hätte möglicherweise sogar funktioniert, wäre ich nicht auf dem Treppenabsatz mit Willie zusammengestoßen – buchstäblich, da er gerade die Treppe hinaufgestürmt kam und heftig mit mir kollidierte.
    »Mutter Claire! Wo ist Papa? Da unten sind -« Er hatte mich am Arm gepackt, als ich rückwärtsstolperte, doch seine Sorge um mich trat in den Hintergrund, als jetzt jenseits der Treppe ein Geräusch im Flur erklang. Er blickte in die Richtung, aus der es kam – und ließ mich los, während ihm die Augen aus dem Kopf traten.
    Jamie stand am Ende des Flurs, vielleicht drei Meter von uns entfernt; John stand neben ihm, weiß wie ein Leintuch, und seine Augen taten es Willies nach. Diese Ähnlichkeit mit Willie war zwar auffallend, doch angesichts der Ähnlichkeit, die Jamie mit dem neunten Grafen von Ellesmere hatte, ging sie völlig unter. Williams Gesicht hatte sich verhärtet, während er heranreifte. Es hatte jeden Babyspeck verloren, und zu beiden Enden des Flurs starrten mir die tiefblauen Katzenaugen der Frasers aus den kühnen, stabilen Knochen der MacKenzies entgegen. Und Willie war alt genug, um sich täglich zu rasieren; er wusste, wie er aussah.
    Willies Mund bewegte sich, doch der Schock verschlug ihm die Sprache. Sein wilder Blick richtete sich auf mich, auf Jamie, dann wieder auf mich – und er sah die Wahrheit in meinem Gesicht.
    »Wer seid Ihr?«, sagte er heiser, als er dann ganz zu Jamie herumfuhr.
    Ich sah, wie sich Jamie langsam aufrichtete, ohne den Lärm in der unteren Etage zu beachten.
    »James Fraser«, sagte er. Sein Blick war mit brennender Intensität auf William gerichtet, als wollte er sich jede Kleinigkeit eines Anblicks einverleiben, der sich ihm nie wieder bieten würde. »Früher hast du mich Alex MacKenzie genannt. In Helwater.«
    William blinzelte, blinzelte erneut, und sein Blick wanderte vorübergehend zu John hinüber.
    »Und wer – wer zum Teufel bin ich? «, wollte er wissen, und das Ende der Frage erhob sich zu einem Quäken.
    John öffnete den Mund, doch es war Jamie, der antwortete.

    »Du bist ein stinkiger Papist«, erklärte er überdeutlich, »und dein Taufname ist James.« Ein Hauch von Bedauern huschte über sein Gesicht, dann war es fort. »Es war der einzige Name, den ich dir geben durfte«, sagte er leise, die Augen auf seinen Sohn gerichtet. »Es tut mir leid.«
    William fuhr sich mit der linken
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