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Hier ist was faul!

Hier ist was faul!

Titel: Hier ist was faul!
Autoren: David Lubar
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wusste nicht, dass man so einfach ein Fernrohr bauen konnte.
    »Beeil dich«, sagte sie. »Das Eichhörnchen könnte jeden Moment abhauen.«
    Ich nahm das Rohr und warf einen Blick hindurch. »Hey, alles steht auf dem Kopf.«
    »Natürlich«, sagte Abigail. »Die Linsen kehren alles … ach, vergiss es. Guck einfach durch.«
    Ich blickte hindurch. Es war nicht nur alles auf den Kopf gestellt. Es war auch viel näher. Hätte ich Gänsehaut bekommen können, hätte ich sie auf jeden Fall jetzt bekommen. In der Nahaufnahme gab es keinen Zweifel mehr. Das Eichhörnchen hielt keine Walnuss fest.
    Ich hatte recht. »Es ist eine Eichhörnchen-Kamera.«
    »Das bedeutet Ärger«, sagte Abigail. »Jemand spioniert dir nach.«

4
EICHHÖRNCHEN-ALARM

    »Weshalb sollte mir jemand nachspionieren?« Das ergab keinen Sinn. Ich reichte Abigail das Fernrohr. Noch bevor sie durchschauen konnte, fiel das Eichhörnchen vom Mast. Ich rannte zum Fenster und sah hinaus.
    Das Eichhörnchen lag neben dem Mast auf dem Boden. Es stand auf und machte ein paar schwankende Schritte. Aus der Unterseite seines Schwanzes sprühten Funken.
    Funken?
    Es machte noch ein paar Schritte. Kleine Rauchwolken pufften aus seinen Ohren. Dann noch mehr Funken. Sein Pelz fing Feuer.
    Das Eichhörnchen explodierte!
    Glänzende Teile hüpften über die Straße. Es war ein Roboter-Eichhörnchen! Während ich noch starrte, wurden die Teile von einem Auto überfahren.
    »Nathan!«
    Ms Delambre zeigte auf meinen Platz. Ich schlich mich zurück. Abigail, Mookie und ich hatten während der restlichen Stunde keine Möglichkeit mehr, miteinander zu sprechen. Jedes Mal, wenn wir es versuchten, blickte uns Ms Delambre an wie ein kurz vor dem Ausbruch stehender Vulkan. Ein explodierender Lehrer ist weitaus gefährlicher als ein explodierendes Eichhörnchen.
    Ich beschloss, dass es sicherer war, bis zur Pause den Mund zu halten. Doch ich hatte den Verdacht, dass noch jemand außer meinen Freunden wusste, dass ich kein stinknormaler Junge war. Das war die einzig sinnvolle Erklärung dafür, weshalb mir plötzlich jemand nachspionierte.
    Während der Rest der fünften Klasse Ball spielte, ein paar Körbe warf oder einander nachjagte, steckte ich mit Mookie und Abigail bei der kaputten Schaukel die Köpfe zusammen, weil uns dort niemand stören würde.
    »Irgendjemand weiß, dass ich ein Zombie bin«, sagte ich. »Ihr habt die Filme gesehen. Die Leute wollen nicht mit Zombies rumhängen. Das Einzige, was sie machen, ist, vor ihnen abzuhauen und zu schreien.«
    Abigail tätschelte mir die Schulter. »Es gibt keinen Grund, durchzudrehen. Alles, was wir wirklich wissen, ist, dass dich jemand beobachtet. Ein gutes Konzept besteht darin, alle verfügbaren Tatsachen zusammenzutragen, bevor man eine Schlussfolgerung zieht.«
    »Jemand weiß über mich Bescheid. Das ist eine Tatsache.« Ich hasste die Vorstellung, dass jemand mein Geheimnis entdeckt hatte, und das ausgerechnet jetzt, wo ich an einem Konzept arbeitete, bei dem ich mein wahres Wesen vollständig vor derWelt verbergen musste. Bislang war ich noch nicht einmal bereit gewesen, diese Idee mit meinen Freunden zu teilen.
    Abigail schüttelte den Kopf. »Vielleicht auch nicht. Vielleicht vermuten sie einfach nur etwas. Wenn sie dein Geheimnis bereits kennen würden, müssten sie dir nicht nachspionieren, stimmt’s?«
    »Ja, das mag sein«, sagte ich. »Aber wie kann es angehen, dass sie auch nur etwas ahnen?«
    Abigail ließ sich auf die Kante der Schaukel plumpsen. »Da bin ich mir nicht sicher. Aber die Polizei hatte Onkel Zardo sofort gefunden, nachdem Mookie das Verschwinde-Schmerz über dich geschüttet hatte. Du warst da, als er festgenommen wurde. Onkel Zardo hat mir dauernd erzählt, dass ihm jemand nachspionieren würde. Ich habe das nie besonders ernst genommen. Jetzt frage ich mich aber, ob da nicht doch etwas Wahres dran war.«
    »Und du hängst jede Nacht vorm Computer«, sagte Mookie. »Mein Vater hat mir erklärt, dass man alles nachverfolgen kann, was du am Computer machst. Deshalb wollte er keinen anschaffen. Mom hat ihn aber dazu überredet, weil er das Einkaufen so viel einfacher macht. Die ganze Zeit gewinnt sie im Internet irgendwelche Sachen. Wie das Dinner in Vermont oder den Jahresvorrat an Goldfischfutter. Falls wir jemals ein Aquarium bekommen, sind wir voll vorbereitet.«
    »Der Computer?« Ich überlegte, wie viel Zeit ich online verbrachte. Nachdem ich meine Hausaufgaben erledigt und in den
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