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Hier ist was faul!

Hier ist was faul!

Titel: Hier ist was faul!
Autoren: David Lubar
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sagte Denali.
    Ich starrte während des ganzen Mittagessens aus dem Fenster und verdächtigte jeden, der vorbeiging. War der alte Typ, der seinen Pudel ausführte, tatsächlich hier aus der Umgebung? War der Pizzalieferant, der beim Haus gegenüber hielt, in Wirklichkeit ein Spion? Waren die Vögel am Himmel wirklich Vögel?
    Ich musste mein Zombiesein geheim halten. Nicht nur, weil ich nicht wollte, dass jeder vor mir davonlief. Es gab noch etwas anderes. Ich hatte schon zwei Möglichkeiten gehabt, ein Held zu sein. Keine der beiden hatte ich geplant. Aber sie fühlten sich großartig an. Ich erinnerte mich an den Jubel, als ich den Schulsporttag gewonnen hatte und an die Gesichter der Menschen, als ich Abigail aus dem brennenden Haus getragen hatte. So wollte ich mich wieder fühlen. Ich wollte ein Held sein. Deshalb arbeitete ich gerade an einem Plan, wie ich ein Zombie-Superheld werden konnte.
    Die eine Sache, die ein Superheld unbedingt schützen muss, ist seine geheime Identität. Und ausgerechnet die war gerade in enormer Gefahr.

5
FANG DEN BALL

    Das Beste am Nicht-Mittagessen war, dass ich nicht mit Kantinenessen vollgestopft zum Sport gehen musste wie früher, als ich noch lebte.
    Mr Lomux ließ uns auf der Tribüne der Sporthalle Platz nehmen. Neben ihm stand eine fahrbare Schultafel. Das war kein gutes Zeichen. Worte waren nicht seine beste Disziplin. Er kam viel besser mit Pfeifen und Bällen zurecht.
    »Ringen.« Er ließ das Wort in der Luft schweben, als habe es irgendwelche besonderen Kräfte. Dann schrieb er es an die Tafel. Tatsächlich schrieb er es fast richtig.
    »Ringen ist mehr als nur Sport.« Er hielt inne und starrte uns einen Augenblick an. »In East Craven ist Ringen eine Lebensart. Wir essen, schlafen und atmen das Ringen.«
    »Gut, das schließt mich aus«, flüsterte ich Mookie zu.
    »Schade, dass man das Ringen nicht pupst«, sagte Mookie. »Ich wäre Champion.«
    Mr Lomux sprach weiter: »Wenn man in East Craven an die Highschool kommt, hat man die Chance, Teil eines der besten Teams im Bundesstaat – vielleicht sogar des ganzen Landes – zu werden, nämlich den East Craven Ravens . Nur die allerbesten Athleten schaffen den Sprung. Man kann nie früh genug mit dem Training beginnen.«
    Nie früh genug? Wir würden frühestens in vier Jahren auf die Highschool kommen. Wir waren noch nicht mal in der Mittelstufe. Ich sah mich auf der Tribüne um. Manche Schüler lehnten sich vor, als wären sie bereit, von ihren Sitzen aufzuspringen und anzufangen, miteinander zu kämpfen. Rodney ließ seine Armmuskeln spielen, wie die professionellen Wrestler das im Fernsehen machen, wenn sie in die Kamera brüllen. Ferdinand und ein paar andere Kids dagegen lehnten sich zurück, als wollten sie am liebsten weglaufen.
    Mookie hob die Hand.
    »Was ist?«, fragte Mr Lomux.
    »Können wir Namen bekommen?«, fragte Mookie. »Echte Ringer haben coole Namen. Können wir das machen? Ich will Mookasaurus sein.«
    Mr Lomux starrte Mookie einen Moment an. An seinem Kopf traten fünf kleine Adern hervor. Durch das Zählen der Adern wussten wir immer, wie wütend er war. Der Rekord lag bislang bei acht. Mookie wollte unbedingt wissen, ob sich auf diesem schweißnassen Kopf irgendwo eine neunte Ader versteckte.
    Ich dachte, Mr Lomux würde gleich anfangen zu brüllen. Doch er schüttelte nur den Kopf und wandte sich wieder seinem Vortrag zu. »Wir werden heute draußen trainieren. Aberbald wird es kälter. Am Mittwoch beginnen wir, an der Technik zu arbeiten. Das wollte ich euch jetzt schon wissen lassen, damit ihr euch vorbereiten könnt. Vielleicht wollt ihr zu Hause zusätzlich mit Hanteln trainieren.«
    Mookies Mund begann sich zu öffnen, aber ich hielt ihn mit der Hand zu. Mr Lomux schrieb Ringtechniken an die Tafel. »Wir werden Niederwürfe lernen, Befreiungstechniken üben, eine formale Ausbildung durchführen und euch zum Stolz von East Craven machen.«
    Er schrieb »Stolz« an die Tafel und legte die Kreide beiseite. »Ich werde euch zu wahrer Größe führen. Unser Sieg beim Sporttag war nur der Anfang.«
    Auweia, nicht das schon wieder. Nachdem unsere Schule die Perrin-Schule geschlagen hatte, war Mr Lomux ein paar Tage lang mit einem völlig vertrottelten Lächeln durch die Gegend geschwebt. Er hatte sogar für die gesamte fünfte Stufe Pizza ausgegeben.
    Ich glaube, er wollte noch einen Sieg. Ich konnte das verstehen. Zumindest mussten wir nicht gegen eine andere Schule antreten. Und was
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