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Hier ist was faul!

Hier ist was faul!

Titel: Hier ist was faul!
Autoren: David Lubar
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einen Laternenpfahl gedonnert war.
    »Hoffentlich ist keiner verletzt«, sagte Mookie.
    Wir flitzten zu dem Auto. Ein Teil von mir wollte nicht zu nahe heran. Ich wollte wirklich niemanden sehen, der zermanscht worden ist.
    Ich verlangsamte mein Tempo, sodass Mookie vor mir ankam. »Sie ist kein Er«, sagte er.
    Ich blickte durch das Fahrerfenster. »Sie ist ein Es .«
    Der Fahrer war kein Mensch. Es war eine Art Roboterpuppe. Das aufblitzende Licht, das ich gesehen hatte, war nicht von einem Fernglas gewesen – sondern von seinen elektronischen Augen. Sie sahen wie die Zoom-Objektive einer Kamera aus. Auf dem Rücksitz lag eine Menge Ausrüstung, darunter etwas mit einer Antenne.
    »Wie ist es gefahren?«, fragte Mookie.
    »Schlecht«, antwortete ich. Es waren keine anderen Autos in der Nähe. Wer auch immer das Fahren erledigte, tat es von einem anderen Ort aus. Sie hatten also alles gesehen. »Es muss ferngesteuert sein.«
    Aus dem Kopf des Dings sprühten Funken.
    »Lass uns gehen«, sagte ich.
    »Moment«, sagte Mookie. »Ich will das Zeug auf dem Rücksitz checken.«
    Aus den Ohren des Roboters waberte Rauch. Sein Gesicht begann zu schmelzen. Ich erinnerte mich daran, was mit dem Eichhörnchen passiert war.
    Ich packte Mookie am Arm und zerrte wie verrückt daran. »Lauf!!«
    Wir waren weniger als einen halben Häuserblock entfernt, als das Ding im Auto explodierte und die Autotüren wegsprengte. Kurz darauf explodierte auch das Auto. Aber ich hatte uns gerettet. Unwillkürlich stellte ich mir den Applaus einer Zuschauermenge vor. Fast schon konnte ich ihre Gespräche hören.
    Wer ist dieser verblüffende Zombie-Held?
    So tot und doch so mutig!
    Wenn ich mal tot bin, will ich auch so sein wie er!
    »Was kommt als Nächstes?«, fragte Mookie, als wir langsam davontrotteten. »Hubschrauber? Fliegende Untertassen? Typen mit Raketenrucksäcken?«
    »Wenn ich das wüsste …«
    Mookie sah über die Schulter zurück. »Ich hätte nie gedacht, dass mit einem toten Kerl rumzuhängen tödlich sein kann.«

6
ZEIT TOTSCHLAGEN

    Als ich nach Hause kam, ging ich sofort zum Computer. Ich wollte unbedingt herausfinden, wer um alles in der Welt so viel elektronisches Spionagezeug besaß. Dann erinnerte ich mich an Abigails Warnung: Geh nicht ins Internet . Als ich ihren Ratschlag das letzte Mal ignoriert hatte, gab es Ärger. Dieses Mal würde ich auf sie hören. Ich ließ den Computer links liegen.
    Beim Abendessen waren Mom und ich alleine, weil Dad noch arbeiten musste. Mookie schlief wieder zu Hause, weil seine Eltern von ihrer Reise zurück waren. Das war mir recht. Er ist mein bester Freund, und ich hänge gerne mit ihm rum, aber wenn er schläft, macht er alle möglichen Geräusche. Von beiden Enden. Es ist, als hätte man einen Bauernhof im Schlafzimmer. Oder eine Tubaprobe.
    Ich schlüpfte unter die Bettdecke und schloss die Augen. Abund zu versuchte ich zu schlafen. Es ging nicht. Ich brauchte auch keine Bettdecke. Mir ist nie warm oder kalt. Aber es ist schwer, Gewohnheiten abzulegen. Und es ist irgendwie schön, unter einem Haufen Decken zu liegen.
    Ich stieg aus dem Bett, griff hinten in mein Bücherregal und zog mein Notizbuch hervor. Da stand alles drin – mein ganzer Superhelden-Plan. Ich suchte immer noch nach dem perfekten Namen für mich. Zombietyp. Zomboy. Mr Untot. Kapitän Kadaver. Die waren’s noch nicht. Aber ein Kostüm hatte ich mir schon ausgedacht. Ganz in schwarz und mit einem großen Z aus drei Knochen auf der Brust.
    Mookie wird auch ein Kostüm brauchen, weil er meine rechte Hand sein wird. Und einen Namen. Ich dachte an so was wie »Der Stolperer«.
    Abigail könnte für mich alles mögliche Zeug herstellen, so was wie Batman hat. Ich könnte durch die Schatten von East Craven schleichen und nach Leuten Ausschau halten, die gerettet werden müssen. Es wäre perfekt und fantastisch. Und das Beste war: Es konnte tatsächlich Wirklichkeit werden – sofern der Typ, der mir nachspionierte, nicht alles vergeigte.
    Nach einiger Zeit legte ich das Notizbuch zur Seite und wühlte in meinem Schrank. In einer Schachtel mit alten Spielsachen fand ich das halb fertige Modell eines Indy-Rennwagens – so einer mit Riesenspoiler. Ich kippte die Teile auf meinen Tisch und legte die Gebrauchsanleitung daneben. Obwohl ich mir für den Zusammenbau des Modells Zeit ließ, hatte ich es schon lange vor dem Morgen fertig.
    Ich ging wieder ins Bett. Das Haus knarzte und quietschte. Draußen hörte ich Autos
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