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Heyne Galaxy 07

Heyne Galaxy 07

Titel: Heyne Galaxy 07
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Kirchen mit hohen Türmen.
    Es konnte einfach kein Zufall sein!
    Selbst Tina, die irdische Städte nur von Luftaufnahmen her kannte, sah das.
    »Eine Stadt wie auf der Erde«, flüsterte sie ergriffen. »Eine Stadt, von Menschen erbaut. Von uns … aber wie ist das möglich?«
    Noch niemals hatte der bloße Anblick einer Stadt soviel Fragen aufgeworfen und gleichzeitig alle beantwortet. Der Planet war bewohnt, das war die erste Feststellung. Die zweite war: Er war von Menschen bewohnt. Die dritte bewies: Es waren Menschen von der Erde.
    Die Schlußfolgerung war unvermeidlich.
    Wingate sprach sie aus:
    »Während wir unterwegs waren, erfanden sie den Überlichtantrieb!«
    Pause und Stille. Sekunden oder Minuten. Niemand wußte es. Dann brach es aus Wingate heraus:
    »Wir fliegen weiter! Wir werden nicht landen! Wir werden eine andere Welt finden. Eine unbewohnte Welt …«
    Tina starrte ihn an, als sei er verrückt geworden. Vielleicht war er es auch. Sein ganzes Leben, sein ganzes Lebensziel – in Sekunden war es zunichte geworden. Er hatte umsonst gelebt.
    »Nein«, sagte Rudd ruhig. »Natürlich sieht es so aus, als sei alles vergebens gewesen, aber wir werden trotzdem landen.«
    »Wir fliegen weiter!« brüllte Wingate unbeherrscht. »Wir finden eine neue Welt.«
    »Es ist unmöglich, Jim. Wir können nicht mehr. Du weißt so gut wie ich, daß es zu spät ist. Wir können die GOOD HOPE nicht mehr in den Raum zurücklenken.«
    Wingate ließ den Kopf hängen. Er wußte, daß Rudd recht hatte.
    Tina rief:
    »Ich finde es wunderbar! Und wir glaubten, vor uns läge eine harte und entbehrungsreiche Zeit. Nun ist alle Arbeit schon getan. Wie ist das alles möglich, Onkel Arthur?«
    Sie ist noch jung und voller Enthusiasmus, dachte Rudd. Ich benötige mehr Zeit. Ich muß erst begreifen, dann kann ich mich vielleicht auch freuen. Wingate wird sich nie damit abfinden. Er war zu sehr darauf eingestellt, hier eine Siedlung aufzubauen, den Pionier zu spielen, den Helden …
    »Materie-Transmission«, sagte Rudd. »Überlichtantrieb. Vielleicht auch Hyperraumflug. Wer weiß das? Einer der vielen Träume, die wir vor dem Start träumten, wurde einfach Wirklichkeit. Was spielt das schon für eine Rolle? Sie sind da. Sie müssen schon lange da sein, dreißig oder vierzig Jahre. Man sieht es an der Stadt.«
    Wingate sagte:
    »Und was taten wir? Wir krochen auf Händen und Füßen, um zum Ziel zu gelangen, und wir glaubten, dabei noch Geschichte zu machen.«
    In seinen Augen schimmerten Tränen.
    Als er seinen Sohn erschoß, waren keine Tränen zu sehen gewesen.
    Im Beobachtungsraum des Verteidigungszentrums von New City saßen drei Menschen vor den Kontrollschirmen. Zwei Männer und eine Frau. Ihre Gesichter drückten Zweifel und Sorge aus.
    »Zeb, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren«, erklärte Harry. »Was zu tun ist, muß sofort geschehen. Denkt nur an Samsonville. Die warteten auch solange, bis das Schiff der Perlies das Feuer eröffnete …«
    »Stimmt! Aber ist das dort ein Schiff der Perlies?« fragte Zeb. »Sieht doch nicht so aus. Ist viel zu groß.«
    »Es erinnert an überhaupt nichts, was wir kennen«, gab Harry zu. »Aber weil es so riesig groß ist, dürfen wir es nicht näher herankommen lassen. Dina, kannst du wirklich keine Funkverbindung erhalten?«
    »Ich versuche es die ganze Zeit. Ich fange auch elektrische Wellen auf, aber sie ergeben keinen Sinn.«
    »Wie bei den Schiffen der Perlies«, sagte Harry.
    Zeb schüttelte den Kopf. Er war weniger ungeduldig als Harry, wenn auch bestimmt genauso besorgt.
    »Harry, selbst wenn es die Perlies sind, eines Tages müssen wir Kontakt zu ihnen herstellen. Wir müssen mit ihnen sprechen. Sie sind Humanoiden, das wissen wir, und wir haben auch eine Ahnung, von wo sie stammen. Das ist aber auch alles, was wir von ihnen wissen, außer, daß sie uns technisch ein wenig unterlegen sind. Wir können keine Verbindung mit ihnen herstellen, wenn sie nicht landen.« Er seufzte. »Eines Tages müssen wir es riskieren, sie landen zu lassen.«
    »Aber nicht ein Schiff solcher Größe«, protestierte Harry. »Ein kleineres Schiff, meinetwegen. Und dann darf es nicht ausgerechnet auf die Stadt herabsteigen. Zeb, wir müssen es vernichten.«
    »Aber nein, Harry. Wir müssen es zumindest erst warnen. Mit einem Strahl. Das sollte sie aufmerksam machen.«
    »Nicht den Riesen. Wenn wir den Brocken nicht sofort vernichten, wird es zu spät sein.«
    Dina sagte:
    »Ich habe die Sonde im
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