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Heyne Galaxy 07

Heyne Galaxy 07

Titel: Heyne Galaxy 07
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Kontakt mit uns aufzunehmen …«
    Dinas Visiphon summte. Dina nahm den Hörer ab und lauschte. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Sie legte den Hörer wieder auf.
    »Es war der Funkchef«, sagte sie dann. »Er hat sich geirrt. Das Radar-Radio wurde erst vor dreiundvierzig Jahren eingeführt.«
     

Das Feuer, das Schwert und das Paradies
    (THE FIRD AND THE SWORD)
     
    Frank M. Robinson
     
     
    Warum begeht ein Mensch Selbstmord …?
    Templin befestigte den Haltegürtel und legte sich zurück auf die gepolsterte Andruckliege. Die Lichter in der Kabine wurden dunkler, das sicherste Zeichen für den kurz bevorstehenden Start. Tief im Innern des Schiffes begannen die Antriebsmaschinen zu summen. Der Ventilator surrte, und Templin spürte den süßen Geruch des Schlafgases in seiner Nase. Schlaf ließ sich leichter ertragen als die Monotonie des endlosen Raumes und der unveränderliche Anblick der ewigen Sterne.
    Selbstmord? Es gibt Tausende von Gründen, sich umzubringen. Krankheiten, finanzielle Schwierigkeiten, Familienzwiste … Vielleicht auch eine unglückliche Liebe. Oder viel kompliziertere Gründe. Wenn jemand sein Lebensziel nicht erreichte oder nicht nach seinen Idealen leben konnte. Sogar aus Weltschmerz.
    Er roch plötzlich Tabak, der sich mit dem Schlafgas vermischte. Eckert hatte sich eine Zigarette angezündet und blies den Rauch in Richtung des erleuchteten Schildes mit der Aufschrift: Rauchen verboten.
    Eckert lag auf der Liege neben Templin. Er hatte schon graue Haare und diente lange in der Raumflotte. Er war verläßlich und erledigte alle Aufträge zur vollsten Zufriedenheit seiner Vorgesetzten. Er war es auch gewesen, der Templin von Don Pendletons Selbstmord berichtet hatte.
    Aber Pendleton war nicht der Typ, der Selbstmord beging. Er gehörte zu jenen Leuten, denen das Leben Freude bereitete und die alles erreichten, was sie erreichen wollten.
    Eckert war in sein Büro gekommen, entsann sich Templin. Ohne ein Wort zu sagen, hatte er sich vor das Szeneriefenster gestellt und die Schneeflocken betrachtet, die langsam nach unten schwebten. Dann hatte er auf die Kontrollen gedrückt, und die Sonne schien. Dabei ließ er es regnen. Ohne sich umzudrehen, hatte er Templin dann mitgeteilt, daß Pendleton sich umgebracht hatte.
    Das Gas in der Kabine glühte rot. Templin begann müde zu werden.
    Gemeinsam mit Eckert hatte er sich die Akten Pendletons durchgesehen. Er stammte aus guter Familie, und ein Fall von Selbstmord oder Geisteskrankheit war unbekannt. Er hatte die höhere Schule besucht und studiert. Schließlich hatte er die Diplomatenlaufbahn eingeschlagen. Er war überall beliebt gewesen, hatte gute Freunde und galt als ausgeglichener Charakter und sportlicher Typ.
    Bald werden wir alle ihn vergessen haben, dachte Templin, und es wird nichts bleiben als eine Seite Statistik. Und wenn wir ihn nicht vergessen, wird die Erinnerung allmählich verblassen, ohne daß wir etwas dagegen tun können.
    Die Kabine war nun voller Gas. In wenigen Minuten würden die beiden Männer eingeschlafen sein.
    Pendleton war zwei Jahre auf Tunpesh gewesen, einem kleinen Planeten, der um eine Sonne des Typs G kreiste. Die Raumflotte hatte den Planeten erst kürzlich entdeckt und entschieden, daß man diplomatische Beziehungen pflegen sollte. Also schickte man Pendleton. Da er der erste irdische Diplomat auf dieser Welt war, ging er natürlich allein und ohne Begleitpersonal. Mehr war auch nicht notwendig. Tunpesh war eine friedliche Welt. Die Eingeborenen empfingen die Terraner freundlich – wenigstens hieß es so in den Berichten.
    Sollte man sich getäuscht haben?
    Jedenfalls landete eines Tages unerwartet ein Frachter auf Tunpesh, wegen Antriebschadens, und der Kapitän wollte dem Repräsentanten der Erde einen Höflichkeitsbesuch abstatten. Aber es gab keinen Pendleton mehr. Die Eingeborenen berichteten, daß er sich selbst getötet habe. Sie führten den Kapitän zu einem kleinen Erdhügel, der mit frischen Blumen bedeckt war.
    Templin dachte an die kleine Kiste, die er mit an Bord genommen hatte. Die Eingeborenen von Tunpesh waren zwar friedfertig, aber trotzdem hatte er die Kiste mitgenommen. Sie war angefüllt mit fabrikneuen Atomstrahlern, kleinen Nadelpistolen und plumpen Gasgewehren. Man würde die Waffen vielleicht brauchen. Leute wie Pendleton brachten sich nicht einfach um. Leute wie Pendleton mußten ermordet werden.
    Es war völlig dunkel in der Kabine geworden. Jeden Augenblick mußte nun
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