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Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Titel: Hexer-Edition 18: Endstation Hölle
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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hinein in die Halle und betrachtete die bleigefassten Scheiben von innen.
    Da war nichts. Nicht der leiseste Hinweis darauf, dass durch dieses Fenster soeben die Sonne geschienen hatte. Was bei dem Nebel auch absolut unmöglich war.
    Noch einmal ging Howard hinaus und wieder zurück. Dann verschloss er kopfschüttelnd die Tür. Er suchte jene Stelle am Boden auf, an der er das Lichtspiel gesehen hatte, ging in die Hocke und strich mit den Handflächen über den Steinboden. Es knisterte leicht und die Härchen auf seinen Handrücken richteten sich auf.
    »Elektrizität«, flüsterte er überrascht. »Eine elektrostatische Aufladung!«
    Eilig untersuchte er die nähere Umgebung der Stelle. Die Aufladung war nur an diesem einen Teil des Bodens vorhanden und sie verlor langsam an Intensität und verschwand schließlich.
    Unter normalen Umständen hätte Howard der Erscheinung keine sonderliche Bedeutung beigemessen. Doch nicht so bei diesem Symbol. Howard war der ehemalige Time-Master des Ordens der Tempelritter und er kannte sich mit den magischen Zeichen des Ordens und denen der Weißen Magie aus.
    Der Kranz aus zwölf Strahlen mit dem ovalen Fleck in der Mitte war das Zeichen für Gott, wobei der Fleck als Symbol für Gottes Auge galt. Die zwölf Strahlen stellten die zwölf Apostel oder die zwölf Stämme Israels dar. Doch darüber gab es noch ein paar andere Auslegungen.
    Die zwölf Master des Templerordens wurden ebenfalls durch zwölf Lichtstrahlen symbolisiert. Ihr Zentrum war der Großmeister.
    Und die Manifestation des Zeichens konnte nur eines bedeuten! Howard stellte sich breitbeinig in die Mitte der Halle und fixierte jenen Bereich, der im Dunkeln unter der steinernen Treppe lag. Wenn sich jemand in der Halle verborgen hielt, dann nur dort.
    »Komm heraus, ich bin hier!«, rief er mit fester Stimme. Irgendwo erklang ein Poltern als Antwort – ein ganz und gar nicht magischer Laut – und dann tönte von oben eine grollende Stimme herab:
    »Komm ja schon. Was is ’n das für’n Lärm, den du machst?«
    Rowlf erschien am oberen Ende der Treppe und kam langsam herunter.
    »Vorsichtig!«, warnte Howard. »Bleib stehen!«
    Er schloss für ein paar Augenblicke die Augen, um sich zu konzentrieren. Er lauschte auf irgendetwas, ohne genau beschreiben zu können, was es war. Doch er rechnete insgeheim damit, dass einer seiner ehemaligen Ordensbrüder ins Haus eingedrungen war und sich dort versteckt hatte. Es hätte ihn allerdings gewundert, wenn einer der Templer nochmals seinen Fuß über die Schwelle von Andara-House gesetzt hätte. Deutlich waren ihm noch die Ereignisse der letzten Wochen in Erinnerung.
    »Is ’n los?«, fragte Rowlf nach einer Weile und setzte sich wieder in Bewegung. Er kam vollends die Treppe herunter und baute sich vor Howard auf. »Haste Probleme mit irgendwas?«
    »Nein, nein«, machte Howard. Er war verwirrt. Irgendetwas hier war … falsch. Doch was? Gedankenverloren deutete er zum Tisch hinüber. »Lass uns frühstücken. Robert wird bald zurück sein. Jedenfalls hoffe ich es.«
    Rowlf machte keine Anstalten, ihm zu folgen. Er starrte an Howard vorbei in den Livingroom und runzelte die Stirn. »Was ’n jez los?«, brummte er. »Wo kommt denn die Sonne her, bei dem Nebel?«
    Howard war herumgefahren, bekam jedoch nur noch das zweite Verblassen der Leuchterscheinung mit. Sie hatte nicht direkt mit den Templern zu tun, davon war er jetzt überzeugt. Dennoch musste sie eine Bedeutung besitzen.
    »Wir müssen uns vorsehen«, sagte er zu Rowlf. »Etwas ist hier im Gange!«
    »Wir könn’ ja den Kleenen fragen, wenn er zurückkommt«, schlug der Hüne vor.
    Howard schüttelte missbilligend den Kopf.
    »Glaubst du, dass wir nicht allein damit zurechtkommen?«, fragte er. »Und ich glaube …« Er ging noch einmal zu der Stelle, an der das Zeichen erschienen war, und sah zum Fenster hoch. »Ja«, fuhr er fort. »Es ist das Haus, Rowlf! Es versucht, uns auf etwas aufmerksam zu machen.«
    »Auf ’ne Gefahr doch nich’, oder?«
    »Egal. Irgendetwas. Das Haus will uns warnen und es bedient sich magischer Zeichen, die den Mitgliedern des Ordens geläufig sind. Das ist kein Wunder; Erfahrungen mit den Templern hat dieses Haus inzwischen genug!«
    Er steuerte auf den Frühstückstisch zu.
    Die Teetassen begannen auf ihren Untersetzern zu klirren und der Korb mit dem Gebäck neigte sich langsam zur Seite und stürzte um. Die Brötchen kullerten zu Boden. Ein Zittern durchlief das Haus.
    »Es geht
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