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Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers

Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers

Titel: Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Deck des vorbeirasenden Langbootes sprang und mit wirbelnden Schwertern, Äxten und Keulen auf uns eindrang.
    Einer von ihnen sprang zu kurz, verlor auf dem glitschigen Stein der Uferbefestigung den Halt, stürzte rücklings ins Wasser und versank mit einem Schrei, als er zwischen die Wand und den Rumpf des Schiffes geriet. Er tauchte nicht wieder auf.
    Looskamp packte sein Schwert mit beiden Händen, trat mit einem raschen Schritt vor mich und spreizte die Beine. Im ersten Moment wollte ich ihn beiseite schieben, aber er stieß nur ein zorniges Brummen aus und stieß mich abermals zurück.
    Dann waren sie heran.
    Die Wikinger schienen in dem breitschultrigen Flamen mit dem weißen Templergewand instinktiv den gefährlicheren Gegner erkannt zu haben, denn gleich vier von ihnen stürzten sich auf Looskamp, während die beiden anderen in seinen Rücken zu kommen versuchten und mich attackierten.
    Ich schwang meinen Degen, stürzte mich den beiden Angreifern todesmutig entgegen – und starrte verdutzt auf meine Hände, die plötzlich leer waren. Einer der Wikinger hatte mir den Degen mit einer fast spielerischen Bewegung seiner Streitaxt aus den Händen geschlagen.
    Ich prallte zurück, fühlte den feuchtkalten Stein der Mauer in meinem Rücken und schalt mich in Gedanken einen Narren. Looskamp hatte mich nicht zurückgestoßen, weil er ein so netter Mensch war oder sich um meine Gesundheit sorgte, sondern weil er genau gewusst haben musste, wie lächerlich mein Stockdegen gegen die wuchtigen Schwerter und Keulen der Nordmänner war!
    Die beiden Wikinger kamen mit wiegenden Schritten näher. Jetzt, da ich waffenlos war, schienen sie es gar nicht mehr so eilig zu haben, mich zu erledigen; im Gegenteil. Sie schienen mit einem Male Gefallen an dem Spiel zu finden.
    Einer von ihnen verzog das Gesicht zu einem hässlichen Grinsen, legte Axt und Schild zu Boden und kam mit erhobenen Fäusten näher, während der andere ein Stück zurücktrat, das Schwert kampfbereit in der Faust, falls ich seinen Kameraden wider Erwarten doch besiegen sollte.
    Meine Gedanken überschlugen sich. Unter normalen Umständen hätte ich eine gute Chance gehabt, auch gegen zwei solcher Männer mit bloßen Händen bestehen zu können. Aber die scheinbare Fairness, die sie an den Tag legten, war nur eine Finte, eine kleine Grausamkeit, um mich in Sicherheit zu wiegen und mich so umso mehr quälen zu können. Der Zweite würde keine Sekunde zögern, mir sein rostiges Schwert in den Leib zu rammen, falls ich seinen Kumpan auch nur in Schwierigkeiten bringen sollte.
    Als der Wikinger angriff, wirbelte ich mit einem verzweifelten Satz herum, tauchte unter seinen zupackenden Armen hindurch – und griff seinen Kameraden an.
    Der Nordmann war viel zu überrascht, um auch nur reagieren zu können. Mein Fuß traf seine verrottete Lederrüstung dicht über dem Herzen, schleuderte ihn zurück und ließ ihn zusammenbrechen.
    Ich fiel, rollte mich blitzschnell herum und trat nach dem zweiten Wikinger. Er taumelte, fiel mit haltlos rudernden Armen nach vorne und stützte sich an der Wand ab.
    Als er sein Gleichgewicht endlich wiedergefunden hatte, war ich hinter ihm. Diesmal ließ ich ihm keine Chance. Ich drehte mich halb um meine Achse, riss den Arm hoch und traf seinen ungeschützten Nacken.
    Der Wikinger brach mit einem lautlosen Seufzer in die Knie, blieb einen Moment reglos hocken und kippte dann nach vorne.
    Ich fuhr herum, bückte mich nach dem Schwert des einen, riss die Waffe an mich und war mit einem Satz neben Looskamp.
    Meine Hilfe kam buchstäblich im letzten Augenblick. Der Templer kämpfte wie ein Wahnsinniger. Seine Hiebe krachten mit unglaublicher Gewalt auf Schilde und Schwerter seiner Gegner herunter und er schien mindestens vier Arme zu haben, so schnell schlug er zu. Aber er stand einer vierfachen Übermacht gegenüber und es handelte sich um Krieger, die mindestens so kräftig und erfahren waren wie er. Looskamps Gewand war bereits zerfetzt; er blutete aus einem halben Dutzend Wunden und sein Atem ging schwer.
    Mit einem gellenden Schrei warf ich mich in das Getümmel. Die schartige Klinge in meiner Hand zuckte in einem geraden Stich vor, bohrte sich knirschend durch eine Lücke in der Panzerung eines der Männer und tötete ihn auf der Stelle. Der Krieger hatte nicht einmal gemerkt, dass er plötzlich nicht mehr einem, sondern gleich zwei Gegnern gegenüberstand.
    Mein Eingreifen entschied den Kampf. Die drei überlebenden Wikinger waren
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