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Hexenwahn

Hexenwahn

Titel: Hexenwahn
Autoren: Jason Dark
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standen sie ebenfalls gefesselt an auf den Flößen stehenden Pfählen.
    Drei Hexen, die aus glänzenden Augen dem langsam hereinfahrenden Boot entgegenschauten.
    Bill Conolly wußte, daß er zu lange gewartet hatte. Unter den Blicken dieser grausamen Mörder würde er es nie schaffen, sich zu befreien.
    Und Samantha sprach das aus, was der Reporter dachte. »Pech für dich!«
    ***
    Wikka küßte das Messer!
    Sie hatte es in beide Hände genommen, berührte es an der Spitze und am Griff, hatte es verkantet und preßte ihre Lippen auf die Breitseite der Klinge.
    Dies war das Messer des Teufels. Durch seine Klinge sollte Jane Collins sterben.
    Die Detektivin lag vor der Hexe. Und über ihr befand sich der offene Schrein, in dem die Fratze des Satans auf dem schwarzen Samt leuchtete.
    Jane lag apathisch auf dem Boden. Das Mittel, mit dem sie betäubt worden war, wirkte noch lange nach. Und so sollte es auch sein. Jane würde sterben, man opferte sie dem Teufel, und die Klinge, die Wikka geküßt hatte, sollte ihr den Tod bringen. Schreiber stand hinter der knienden Wikka. Er überragte sie als auch Jane mit seiner Gestalt. Wie die Hexe hatte auch er sich umgezogen. Gordon Schreiber trug einen Mantel aus pechschwarzem Samt, dessen Hälften unter seinem Hals von einer Spange gehalten wurden.
    Wikka war ebenfalls bereit für die Hochzeit. Auch ihr Gewand war schwarz. Allerdings bestand es nicht aus Samt, sondern aus einem Material, das ihre Haut durchschimmern ließ. Es war durchsichtig wie eine Gardine, und der Stoff floß locker und in langen Wellen über den Körper der schönen Hexe. Die Kerzen brannten ruhig. Aus den schwarzen Stäben stachen die Flammen und beleuchteten auch das Gesicht des Satans. Ein sattes Rot auf dunklem Samt. Zwei Farben zwei Symbole.
    Rot für das Blut und schwarz für die Hölle. Für die ewige Verdammnis, für die unendliche Tiefe, in der das Höllenfeuer loderte und dem Teufel die Energien gab.
    Wikka verneigte sich. Dabei blieben ihre Lippen auf der blanken Messerklinge, und plötzlich drehte sie den Stahl herum. Die Schneide schnitt in ihre Unterlippe. Blut erschien - grünes Blut. Hexenblut!
    Auch die Haut der Hexe wurde grün. Von innen heraus schien sie zu leuchten. Für einen Moment wurde die Haut sogar durchsichtig, und man konnte hinter ihr das Schimmern der Knochen sehen, dann war sie wieder normal, aber mit dem grünen Schimmer behaftet.
    Jane Collins trug auch nicht mehr ihren Umhang. Nackt lag sie vor der knienden Hexe, während das grüne Blut auf ihren Körper tropfte. Jane zuckte zwar zusammen, als sie die Berührung spürte, danach war es ihr angenehm, denn von diesen Tropfen ging eine warme und gleichzeitig belebende Wirkung aus. Wikka schaute auf das Hexenblut. Es wirkte wie ein grüner Fleck auf ihrer weißen Haut. Dann drehte sie den Kopf und suchte den Blick ihres Bräutigams. »Hast du es gesehen?« flüsterte sie.
    Schreiber nickte.
    »Das genau ist die Stelle, die sich der Satan ausgesucht hat. Durch mein Blut habe ich ihn dazu aufgefordert, sich zu melden. Jetzt weiß ich, wo ich zuzustoßen habe.« Sie nickte und hob danach den Kopf, um den Teufel anzuschauen.
    Noch immer drangen aus seinem Maul kleine Atemwolken. Sie schimmerten giftgrün und stanken penetrant nach Schwefel. Dieses Parfüm der Hölle machte Wikka und Schreiber nichts aus. Sie atmeten es ein wie köstlichen Sauerstoff. »Bist du bereit, o Satan, das Opfer anzunehmen?« fragte die Oberhexe mit rauher Stimme.
    Ein Funkeln in den Augen, heftige Atemstöße, dann eine Stimme aus dem Maul. »Ja, ich bin bereit.«
    Wikka lächelte. »Bist du auch bereit, sie als Opfergabe für unsere Hochzeit anzunehmen?«
    »Auch das!«
    »Willst du unser Trauzeuge sein und uns deinen höllischen Segen geben?«
    »Ich werde beides.«
    »Willst du sie töten, oder soll ich ihr das Messer in den Leib stoßen?«
    »Du mußt sie mir als Opfer geben«, erwiderte die heiser krächzende Stimme. »Deshalb wirst du sie töten, und ich nehme dein Opfer gern an, Wikka. Die Macht des Satans muß endlich gestärkt werden. Wir haben zuviel an Boden verloren, das hört nun auf. Hast du mich genau verstanden?«
    »Das habe ich, Satan, und ich will, daß du uns unterstützt, denn unsere Feinde schlafen nicht. Sie sind uns bereits auf der Spur. Wir müssen kämpfen. Sie haben es geschafft, unsere Schwestern gefangenzunehmen.«
    »Sie werden keine Chance haben«, erwiderte die Teufelsfratze.
    »Feiert ihr die Hexenhochzeit so, wie es
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