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Hexenwahn

Hexenwahn

Titel: Hexenwahn
Autoren: Jason Dark
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geplant war.«
    »Das werden wir!« flüsterte Wikka. »Das werden wir bestimmt!«
    Sie stand auf und blickte ihren Bräutigam an. »Hast du gehört, was der Satan gesagt hat?«
    »Ja.«
    »Du hast durch meine Schlangen ein magisches Leben erhalten. Deshalb gehörst du endgültig zu uns. Um den Bund noch fester zu schließen, werden wir die Hexenhochzeit feiern. Mit deinem und meinem Blut besiegeln wir das Bündnis für die Ewigkeit. Es fesselt dich ebenso, wie es mich fesselt, keiner kann aus dem Bündnis fliehen, es sei denn, der Tod.« Sie lachte. »Aber wer sollte uns schon töten? Da gibt es wohl keinen, dem dies gelingen könnte. Nein, wir sind zu mächtig, und wir werden noch mächtiger.« Sie hob das Messer an und hielt es so, daß es sich zwischen ihrem Gesicht und dem des Gordon Schreiber befand.
    Einige letzte grüne Schlieren liefen noch an der Klinge entlang, sammelten sich an der Spitze und tropften zu Boden.
    Wieder legte die Hexe die Klinge gegen ihren Mund. In den Augen las Schreiber eine Aufforderung. Er beugte seinen Kopf vor, und die Lippen berührten den Stahl auf der anderen Seite. Sie küßten die Klinge. Eine Messerklinge, durch die Jane Collins den Tod finden sollte.
    Das Opfer selbst merkte davon nichts. Apathisch lag die Detektivin auf dem Boden. Im Rücken spürte sie die Kälte der Planken, obwohl sie mit Teppichboden bespannt waren, undüber ihren nackten Körper rann ein Schauer. Jane lag dort in starker Apathie. Sie merkte nicht, was um sie herum vorging, sie hatte sich dem fremden, magischen Zauber völlig ergeben und war ihm erlegen. Sterben?
    Daran dachte sie nicht. Als sie die Augen weit aufriß und nach oben schielte, da sah sie, daß die Hexe und Gordon Schreiber eine Art Brücke über ihr gebildet hatten. Wikka stand links, Schreiber rechts von Jane.
    Beide hatten sich vorgebeugt, so daß ihre Lippen die Seiten der Messerklinge berühren konnten. Grüner Brodem wurde ihnen in die Gesichter geweht. Es war Nebel aus der Hölle, der durch den Mund des Teufels drang. Jane nahm den Geruch kaum war. Sie befand sich fast in einer anderen Welt.
    Wikka hob den rechten Arm. Die Finger legten sich um den Messergriff.
    Dann zuckte sie zurück, hielt das Messer jedoch fest, so daß es sich weiterhin in einer Höhe mit ihrem Mund befand. »Ich werde sie töten«, flüsterte Wikka. »Ihr Blut wird unseren Pakt besiegeln.«
    Schreiber nickte.
    Er war nervös. Auf seiner Stirn lag der Schweiß. Sein Brustkorb hob und senkte sich unter langen Atemzügen. Er spürte genau, daß die Entscheidung dicht bevorstand und daß er sie nicht mehr umgehen konnte. Er wollte es auch nicht.
    Wikka kniete wieder. Das Messer hielt sie jetzt mit beiden Händen fest.
    Ihre Haare waren nach vorn gefallen. Die Spitzen ruhten auf den Schultern, dessen weiße Haut unter dem schwarzen dünnen Gewand schimmerte. Gleich war es soweit.
    »Satan«, flüsterte die Hexe, »der du das Teuflische erschaffen hast und der du in der Lage bist, es deinem Diener wieder zu nehmen, gib uns nun die Kraft, das zu tun, was für dich wichtig ist. Was dir beweist, daß wir uns voll und ganz in deine Hände geben und unter deinen Schutz stellen. Beschütze uns vor den Feinden des Tages, laß zu uns kommen die Gestalten der Nacht, die Boten der Finsternis, die Diener des Grauens und der Verdammnis. So flehen wir dich an, und sei bereit, dein Opfer anzunehmen.« Plötzlich fuhr ein Sturm durch die Kabine. Er drang aus dem Maul der Teufelsfratze. Es wurde kalt und gleichzeitig heiß.
    Asmodis hatte sich gemeldet und sein Einverständnis erklärt. Wikka hielt die Augen geschlossen, während Gordon Schreiber den Kopf in den Nacken gelehnt hatte. Sein Mund stand halboffen. Er lauschte den Klängen der Hölle und hörte auch etwas anderes dazwischen. Schreie!
    Sie waren weit entfernt, schienen sogar aus dem Höllenfeuer zu stammen, wo die Seelen der Dämonen und Dämonendiener qualvoll jammerten und weinten. So jedenfalls glaubte er. Er senkte den Blick.
    Wikka kniete vor Jane Collins. Die Arme hatte sie erhoben, die Finger umklammerten den Griff des Messers. Sie selbst starrte auf den vor ihr liegenden nackten Körper, und die Spitze der Waffe wies dorthin, wo das grüne Hexenblut einen Fleck hinterlassen hatte.
    Die Kerzenflammen flackerten, als würde sich jemand im Raum befinden und stark atmen. Licht und Schatten wechselten sich in einem dämonischen Spiel ab, umwandelten die Gesichter der Anwesenden in Fratzen, die Ähnlichkeit mit der des
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