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Hexentochter

Hexentochter

Titel: Hexentochter
Autoren: Nancy Holder , Debbie Viguié
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drohend die Hand über den Kopf hob und auf die nächststehende Statue der Göttin zielte... Wieder Hekate!
    Und wie vorhin im Garten, begann nun die Statue im Tempel zu weinen.
    Holly wurde augenblicklich aus ihrer Euphorie gerissen.
    Was tue ich denn da?
    Tu es, tu es, drängte Isabeau. Doch ihre Herrschaft über Holly war gebrochen.
    Mit flammenden Wangen ließ Holly den Arm sinken. Der Feuerball verschwand.
    Dann war Isabeau fort. Holly spürte, wie die Verbindung abbrach, als hätte jemand nach einem Telefongespräch aufgelegt.
    Entsetzt über das, was sie gesagt und getan hatte, eilte sie zu Amanda und murmelte: »Es tut mir leid, Manda. Es tut mir leid.« Sie brach in Tränen aus.
    »Ist schon gut«, entgegnete Amanda. Doch die Angst, die in ihrer Stimme mitschwang, strafte ihre Worte Lügen.
    Holly schmiegte das Gesicht an die Schulter ihrer Cousine und sagte: »Wir suchen nach Nicole. Wir werden sie retten.«
    Sir William, James und Nicole:
    Hauptquartier des Obersten Zirkels, im November
    Sir William sah mit großer Freude - und wehmütigem Neid - zu, wie Nicole Anderson, zu stummem Gehorsam verhext, die Hand in die seines Sohnes legte. Sir William selbst umwickelte ihre Hände mit einem in Kräuteröl getränkten Stoffstreifen und schlitzte ihnen die Handflächen auf, damit sich ihr Blut vermischte.
    Er wird mit ihr schlafen, sich ihre Macht nehmen und die restlichen Cathers-Hexen hierherlocken, und dann werde ich sie alle drei zum Yulfest bei lebendigem Leib verbrennen lassen.
    Die Nachricht war soeben eingetroffen: Holly Cathers und der traurige Rest ihres Covens waren nach London gekommen, mit dem Ziel, Nicole zu retten.
    Es amüsierte ihn, wie vorsichtig sie sich herumdrückten; José Luis Coven hatte es genauso gemacht. War ihnen denn nicht klar, dass London die angestammte Heimat des Obersten Zirkels war? Dass nichts, was hier vorging, unbemerkt bleiben konnte?
    Nichts. Auch James muss bewusst sein, dass ich von seinen vielen Plänen und Intrigen weiß, mich zu stürzen, dachte er, während er seinen Sohn, den Bräutigam, strahlend anlächelte. Michael Deveraux muss das ebenfalls klar sein.
    Die Deveraux sind ja so wunderbar hitzköpfig. Man weiß nur nie, in welche Richtung sie explodieren werden... und wenn ihre Lunte einmal angezündet ist, kann niemand sagen, wen es treffen wird.
    Das macht das Leben interessant. Und wenn man so lange gelebt hat wie ich, ist diese Würze ein seltenes und kostbares Geschenk - kostbar genug, um gefährliche Gegner am Leben zu lassen, obwohl sie längst mit ausgestochenen Augen im Garten verfaulen sollten.
    Die kleine Braut, die von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet vor ihm stand, schwankte leicht und blinzelte. Er sah das Grauen und die Verzweiflung in ihren Augen, als sie feststellte, dass sie nichts tun konnte, um diese Hochzeit zu verhindern. Sie konnte nicht sprechen und sich nicht weigern, James zu heiraten.
    Sir William amüsierte sich damit, Salz in diese Wunde zu streuen. Er hob den Kelch, in den das Blut des Brautpaars getropft war, prostete ihnen zu und sagte: »Es ist vollbracht. Ihr seid verheiratet.«
    Beinahe im selben Atemzug wandte er sich einem sehr jungen und sehr ehrgeizigen Hexer namens Ian zu, der vor allem danach strebte, ein bedeutender Hollywood-Regisseur zu werden, und sagte: »Sucht nach Holly Cathers und ihren Leuten, und schnappt sie euch. Wenn ihr sie nicht festhalten könnt, tötet sie auf der Stelle.«
    Michael, Eli und Laurent: Seattle, im November
    Der Mond hatte ab- und wieder zugenommen, und nun war er voll. Die Villa der Familie Anderson war verlassen. Vorsichtige Erkundigungen hatten ergeben, dass Richard Anderson umgezogen sei, zumindest vorübergehend, doch weder die dumme Gans von der Telefongesellschaft noch der Lakai der Versorgungswerke oder das Reisebüro, über das Richard normalerweise buchte, konnten Michael sagen, wohin er verschwunden war.
    Spielt keine Rolle. Ich werde ihn schon finden... wenn ich ihn brauche.
    Er stand im Garten hinter der prächtigen Villa, zusammen mit Laurent und Eli, der gerade erst aus London angekommen war und die Neuigkeit mitgebracht hatte, dass James und Nicole verheiratet waren.
    Eli hatte deutlich gespürt, dass es wohl Zeit wurde, reichlich Distanz zwischen sich und die vielen Intrigen in London zu schaffen und seine Position neu zu überdenken. Er hatte Jer nicht töten können - noch nicht - und ihm war klar geworden, dass er das auch erst tun sollte, wenn er seinem Vater ein
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