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HexenLust 1

HexenLust 1

Titel: HexenLust 1
Autoren: S York
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mich zu.
    »Du kannst mich nicht besiegen! Es ist unmöglich!«
    Seine flammenden Hände griffen nach mir und er brüllte: »Wenn du mir nicht helfen willst, dann wirst du eben sterben, du dumme Hexe!«
    Ich schrie auf, als die flammenden Hände meinen Hals umfassen wollten und ich die Hitze spürte. Ich wich voller Angst vor ihm zurück, unfähig, mir etwas Magisches auszudenken, das mir helfen konnte. Oh Gott, es war vorbei. Mein Rücken knallte an die Hallenwand, es gab kein Entrinnen, er würde mich töten. Die Hitze wurde unerträglich ...
    Dann krachten Schüsse durch die Halle und schlugen Funken. Mit einem wütenden Aufschrei sprang Nikolai zurück in die Wolke aus Qualm. Mein Kopf fuhr herum. Im Halbdunkel der Flammen schoss Maddox weitere Salven in den schwarzen Rauch, stürzte anschließend auf mich zu.
    Als ich seine Hand berührte und er mich zu sich in den Arm zog, schien eine Last von meinen Schultern zu weichen. Die dunklen Augen funkelten, als er meine Wange berührte.
    »Geht es dir gut?«, wollte er wissen und wischte Blut von meiner Stirn.
    Ich konnte nicht sprechen, so erleichtert war ich, ihn zu sehen, und nickte nur. Tränen schossen mir in die Augen, die ich tapfer zu unterdrücken versuchte.
    »Wie konntest du mich finden?«, stieß ich schließlich leise hervor.
    Ein kurzes Lächeln umspielte seinen Mund, dann strich er über das Amulett. »Ich spüre, wenn das Höllenfeuer zu lodern beginnt«, hauchte er, während sein Blick mit soldatischer Eifrigkeit den Raum absuchte.
    Ich verstand nicht. Schüttelte mit dem Kopf.
    »Wie konntest du ...«
    Doch meine Worte wurden von Nikolais dröhnender Stimme übertönt. »Hallo, kleines Brüderchen.«
    Maddox ließ mich los und drückte mich sanft hinter sich, um ein neues Magazin in die automatische Waffe einzulegen.
    »Hallo, Nikolai«, sagte er kühl und ging in die Hocke, als würde er jagen wollen. Dann zog er eine Kugel in den Lauf.
    »Folge mir«, flüsterte Maddox mir leise zu.
    »Sag bloß, dass du deiner kleinen Freundin noch nichts erzählt hast«, raunte Nikolai unsichtbar durch die Wand aus Qualm. Danach folgte ein verzerrtes Lachen, dass von der Decke zurückgeworfen wurde. »Nein, du hast ihr nicht erzählt, wer du wirklich bist. Dass die Seele unseres Vaters auch in dir wohnt.«
    Maddox war ruhig und spähte, jederzeit zum Schlag bereit, in die graue Wolke, die sich mehr und mehr ausbreitete.
    »Dabei hättest auch du ein wahrer Sohn unseres Vaters werden können«, fuhr Nikolai säuselnd fort, seine Stimme lechzte nach Rache. »Aber du wolltest ja nicht hören. Erinnerst du dich, wie wir versucht haben, dich zu einem von uns zu machen? Schöne Zeiten, diese monatelange Folterorgie. Vater hatte so viel Spaß daran.«
    Für einen kurzen Moment konnte ich eine Emotion in Maddox Gesicht erhaschen, doch sofort war sie verschwunden. Heruntergekämpft, wie etwas Schreckliches, das man zu vergessen versucht. Meine Hand auf seiner Schulter drückte nun fester.
    »Doch auch das konnte deinen inneren Dämon nicht zum Ausbrechen bewegen, bis du eines Tages hierhin geflüchtet bist. Auf die Erde, die du so liebst. Zu den Menschen, die du zu beschützen versuchst. Es wird vergebens sein.« Im Augenwinkel konnte ich einen Schatten erkennen, der sich sofort wieder auflöste. Nikolai schien nun überall. Seine Stimme war hell und provozierend.
    »Aber du weißt, dass der Dämon, das Böse, jederzeit auch in dir ausbrechen kann. Nur einen Moment des Kontrollverlustes. Nur eine Sekunde der verlorenen Beherrschung und es bricht auch in dir durch ... Die Bestie, die du so hasst und zu bekämpfen versuchst.« Nikolai lachte.
    Maddox Unterlippe zitterte nun gewaltig und in seinen Augen erkannte ich, dass Nikolai recht hatte. Das war es also. Der Grund, warum er sich mir so zaghaft näherte, warum er keine Gefühle zuließ, als hätte er Angst, etwas zu verlieren. Mir wurden jetzt schmerzlich seine Seele und seine Menschlichkeit bewusst.
    Sofort bekam ich Schuldgefühle. Ich blickte in Maddox Gesicht. Er richtete sich auf, die Schatten seiner Vergangenheit hatten ihn nun eingeholt. Keine Reaktion war aus seinen Augen zu lesen, keine Angst, kein Hass, er starrte einfach nur geradeaus.
    Nikolai nutzte diesen Moment der Unachtsamkeit und warf sich aus der Dunkelheit auf Maddox. Er reagierte schnell, schoss eine Salve auf den Angreifer. Doch es war nur eine Kugel, die seine Schulter streifte. Mit brennenden Fäusten donnerte er Maddox Schläge auf das Gesicht.
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