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Hexengift

Titel: Hexengift
Autoren: T.A. Pratt
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waren. Natürlich war niemand zufrieden mit dem, was er bekam. Jeder Einzelne von ihnen war der Meinung, er hätte mehr verdient für seine Leistungen, worauf Marla eher verärgert als diplomatisch reagiert hatte, indem sie ihnen erklärt hatte, sie sollten gefälligst froh sein, dass überhaupt noch etwas zum Aufteilen übrig war. Einzig und allein die Tatsache, dass sie Felport gerade vor der sicheren Vernichtung gerettet hatte, verhinderte eine offene Revolte, und es gab jetzt eine Menge schwelender Ressentiments gegen sie. In der Tat hatte sie Langford den größten Teil von Susans Vermächtnis angeboten, weil er den wesentlichen Beitrag dazu geleistet hatte, Reave zu stoppen, aber er hatte abgelehnt. Er wollte lieber weiter unbehelligt vor sich hin forschen, ohne irgendwelchen Verantwortlichkeiten oder anderweitigen Verpflichtungen nachkommen zu müssen. Hätte er Marlas Angebot allerdings angenommen, hätten die anderen Magier wahrscheinlich lauthals nach ihrem Kopf geschrien. Aber zumindest würde sie ihm als Entgelt für den Tropfen Gorgonenblut ein neues Labor einrichten.
    »Es heißt, du hättest ein kleines Wunder an Schadensbegrenzung vollbracht, richtig große Magie«, fuhr Rondeau fort. »Zumindest benehmen sich die Normalen nicht so, als hätten sie gerade mit angesehen, wie die Stadt von Monstern überrannt wird.«
    Marla schüttelte einen Klecks Ketchup aus der Plastikflasche und spießte mit ihrer Gabel ein paar Hash Browns auf. »Ich kann nicht behaupten, dass es mir was ausmachen würde, wenn mir dieses Verdienst zugeschrieben wird, aber in Wahrheit haben wir das alles Genevieve zu verdanken. Ich habe sie gefragt, ob sie die Wogen nicht ein bisschen glätten
könnte, immerhin hat sie als Manipulatorin einiges drauf. Also hat sie einfach bei jedem braven Bürger, der etwas gesehen hat, das er sich nicht erklären kann, die entsprechende Erinnerung ins Kurzzeitgedächtnis verschoben, wo sie dann verblassen wird wie die Erinnerung an einen Traum. Es treiben sich zwar noch ein paar Bundesbeamte in der Stadt herum, die den ersten Hinweisen nachgehen, die sie ganz zu Beginn von Reaves Offensive bekamen, aber der Bürgermeister wird sie schon beruhigen können. Er wird ihnen einfach erklären, dass manche Leute während des Blizzards wohl ein bisschen durchgedreht sind. Außerdem haben die Augenzeugen eigentlich auch nicht viel zu berichten. Das wird sich von ganz allein erledigen.«
    »Wow, das ist heftiges Zeug«, meinte Rondeau. »Und ich bin froh, dass Genevieve zu den Guten gehört. Nun, ich meine, im Großen und Ganzen. Jetzt zumindest.« Er warf einen begierigen Blick auf Marlas letztes Stück gebratenen Speck, besaß aber genug gesunden Menschenverstand, es sich nicht zu grabschen. »Und wie geht es dir mit, du weißt schon, der Sache mit Joshua?«
    Marla starrte auf ihren Teller und zuckte mit den Achseln. »Ich bin nicht gerade scharf darauf, mich auf eine neue Beziehung einzulassen, so viel ist schon mal sicher. Aber Genevieve hat mir auch in dieser Sache sehr geholfen.«
    »Wie das?«
    »Ich wollte die Erfahrung mit Joshua nicht vollkommen vergessen. Verraten zu werden, nur weil ich so sehr im Liebestaumel war, dass es mir meinen Verstand vernebelt hat, ist eine wertvolle Lektion. Aber eine Erinnerung hat sie aus meinem Gedächtnis gelöscht.«

    »Und welche?«
    »Die an den Sex mit ihm. Es heißt doch, wenn man einmal mit einem Liebesflüsterer geschlafen hat, macht es einem mit keinem anderen mehr Spaß. Man kann jeden anderen im Vergleich dazu einfach vergessen, und ich hatte keine Lust, für den Rest meines Lebens zur Enthaltsamkeit verdammt zu sein. Und jetzt kann ich mich nicht einmal mehr daran erinnern, mit ihm geschlafen zu haben. Ich weiß nur noch so wenig von dem Geplänkel zwischen uns, dass ich es überhaupt nicht vermisse.«
    Rondeau lachte. »Wenn du jemals, du weißt schon, überprüfen willst, ob du dem Sex noch was abgewinnen kannst, klopf einfach an meine Tür …«
    »In deinen Träumen, Rondeau. Nur in deinen Träumen.«

Danksagung
    Auch bei diesem Buch haben mir eine Menge Leute geholfen. Die ersten Leser, die mir mit wertvollen Ratschlägen und Einsichten zur Seite standen, waren Jenn Reese, Sarah Prineas, Michael J. Jasper, John Sullivan, Greg van Eekhout und natürlich meine geliebte Partnerin H. L. Shaw. Meine Agentin, Ginger Clark, gab mir wertvolle Ratschläge und sprach mir immer wieder Mut zu, und Juliet Ulman ist die beste Lektorin, die ich mir nur vorstellen
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