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Hexengift

Titel: Hexengift
Autoren: T.A. Pratt
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Sachen auf. Wir werden sie ihr zurückgeben, falls sie nicht für immer in eine angenehmere Traumwelt verschwindet.«

17
    »Wir haben gewonnen!«, rief Marla und platzte in ihr Büro, wo Ted und Joshua - der wundervolle Joshua, was für ein willkommener Anblick! - vor ihrem Schachbrett saßen und Dame spielten.
    »Hamil hat bereits angerufen. Das ist wunderbar«, sagte Ted und stand auf. »Er hat mir auch den Sympathiezauber erklärt. Es tut mir leid, hätte ich das geahnt, hätte ich Ihnen viel früher von Terry Reeves erzählt …«
    Marla packte und umarmte ihn. »Seien Sie still, Ted. Sie haben Ihre Sache großartig gemacht.«
    »Und was passiert jetzt als Nächstes?«, fragte Joshua.
    »Hm. Nun, die Stadt kommt allmählich wieder zur Ruhe. Die Monster sind weg, Reaves Turm ist zerstört, die Senklöcher verschwinden … ich bin die Strecke von Langfords Labor hierher zu Fuß gelaufen, und alles scheint wieder normal zu sein. Es wird zwar heute kein sonniger Tag werden, aber ich mag den Winter, solange sich nur nicht hinter jeder Schneeflocke ein Monster versteckt. Trotzdem gibt
es noch eine Menge zu tun - zum einen muss ich Kardec anrufen und ihm berichten, dass Zealand seinen Aufenthalt hier nicht überlebt hat. Hätte er überlebt, würde ich ihn aus Felport herausschmuggeln und Kardec und seine Zeitattentäter in die andere Richtung auf eine lustige Schnitzeljagd schicken.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich wünschte nur, ich hätte tatsächlich Grund, das zu tun.«
    »Und was ist mit Gregor und seinen Leuten?«, fragte Joshua.
    »Ach, Gregor? Der ist so gut wie tot«, erwiderte Marla. »Die anderen Magier werden seine Hinrichtung fordern, weil er mit Reave kollaboriert hat, und zusammen werden wir ihm die Tür eintreten und ihn nach draußen ans Tageslicht zerren, wo ich dann das Urteil vollstrecken werde. Ich weiß nicht, was er sich dabei gedacht hat, sich gegen mich zu verschwören. Er hätte es besser wissen müssen. Wir werden sein Rattenloch ausräuchern, ihn heraustreiben und ihm den Kopf abschlagen.« Sie zuckte mit den Achseln. »Verräter hinzurichten ist nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung, aber der Job bringt das manchmal so mit sich. Gregors Leute? ›Ich habe nur getan, was mir befohlen wurde‹, ist in meinen Augen keine allzu gute Entschuldigung, aber wir werden jeden Fall individuell beurteilen. Doch das kommt alles erst später. Wie wär’s mit Frühstück?«
    »Soll ich unten im Diner anrufen?«, fragte Ted. »Ich hörte im Radio, zwischen den ganzen Geschichten über Massenhysterie, eigenartige Tiere auf den Straßen und organisierte Banden von Plünderern, dass viele Geschäfte heute wieder aufmachen.«
    »Nein, Ted. Sie sind der Held des Tages, ich werde anrufen.
Steak, Eier, Hash Browns, alle Säfte, die sie haben - wir werden uns ein richtig feudales Festessen gönnen. Und danach, Joshua, werden wir beiden unsere kleine private Feier abhalten.« Marla ging zu ihrem Schreibtisch und griff nach dem Telefon.
    Ein unterdrückter Schrei, gefolgt von einem Gurgeln, veranlasste Marla dazu, sich wieder umzudrehen, noch bevor sie die Nummer gewählt hatte. Sie sah, wie Ted mit weit aufgerissenen Augen dastand. Er spuckte Blut, dann fiel er zu Boden. Joshua stand neben ihm, mit einem langen Messer in der Hand, dessen Klinge er gerade seelenruhig mit einem Stofftaschentuch abwischte. Wer trug heutzutage noch ein Stofftaschentuch bei sich? Joshua hatte einfach Stil.
    »Joshua?«, fragte sie verwirrt. »Was … warum hast du das getan?« Dann fiel ihr die einzig mögliche Erklärung ein. »War Ted der Maulwurf? Er war derjenige, der für Gregor gearbeitet hat, und du hast ihn unschädlich gemacht, bevor er mich hinterrücks angreifen konnte, richtig?«
    »Keineswegs, du bescheuertes Weib«, erwiderte Joshua. » Ich bin der Spion.« Er schüttelte den Kopf. »Ted war nichts weiter als ein unerträglicher, kleiner Spießer, der mich nicht einmal beim Damespielen gewinnen ließ, bis ich es ihm befohlen habe. Manche Menschen haben einfach keine Manieren.«
    »Joshua«, sagte Marla benommen, innerlich zerrissen. Er war so wunderschön, ihr Goldjunge, aber er hatte soeben Ted umgebracht, und er arbeitete für ihren Feind - bei den Göttern, was für ein genialer Plan, wie perfekt er ihn ausgeführt hatte! Am liebsten hätte sie ihm applaudiert.
    »Und selbst jetzt liebst du mich noch«, sagte Joshua kopfschüttelnd,
während er über Ted hinwegstieg, dessen Körper sich gerade seines Blutes
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