Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Hexengift

Titel: Hexengift
Autoren: T.A. Pratt
Vom Netzwerk:
»Ich werde dich auf ein Brett fesseln lassen und dir so lange Urin ins Gesicht schütten, bis du dich entschließt, diesen Körper schleunigst wieder zu verlassen, und dann …«
    »Warte kurz!«, unterbrach ihn Marla und konzentrierte sich auf ihre Verbindung zu Genevieve, die immer noch wie gebannt Terry Reeves anstarrte. Gen , dachte sie, w arum knallst du dem Wichser nicht einfach eine ?
    Was? Das kann ich nicht. Was ist, wenn er …
    Er kann nichts anderes tun, als die Ohrfeige einfach einzustecken.
    Marla spürte so etwas wie Schadenfreude in Genevieve aufsteigen, die ihre Hand hob und Terry Reeves hart ins Gesicht schlug.
    Reave, der inzwischen einen ganzen Schwall weiterer
Drohungen ausgestoßen hatte, taumelte plötzlich einen Schritt nach hinten und hielt sich eine Hand an die Wange. »Was zum …? Wie hast du das …?«
    »Genevieve hat Terry Reeves gerade eine geknallt. Du hast’s gespürt, wie? Sieht ganz so aus, als ob zwischen euch beiden doch eine Verbindung besteht.«
    »Ich … ich werde meine Armee ausschicken, und sie wird sie finden, sie werden dich finden und Reeves. Er wird hier ein Leben wie in einem Palast haben, es wird ihm an nichts fehlen …«
    »Versuch’s doch«, sagte Marla. »Meine Leute sind bei ihm, und in dem Moment, da du auch nur einen Finger rührst, wird Terry Reeves sterben .«
    Marla sah, wie Reave tatsächlich zu schrumpfen begann. Zunächst fiel er unter die Zweimetermarke, dann weiter, bis er kaum noch einen Meter siebzig erreichte - Reeves Größe. Der Saum seines Mantels faltete sich bereits auf dem Boden. »Was verlangst du von mir?«, fragte er. »Einen Platz in meiner neuen Weltordnung? Das ließe sich arrangieren.«
    »Ja, natürlich, nimm mich auf in den erlesenen Führungskreis der neuen Vergewaltokratie. Fick dich, Reave! Alles, was ich will, ist, dass Genevieve dich als das sieht, was du bist.«
    Reave wimmerte.
    Drüben in Langfords Labor hatte die Ohrfeige Terry Reeves aufgeweckt. Er versuchte, sich aufzusetzen, aber die Gurte hielten ihn fest auf dem Tisch. »... Scheiße ist das? Kopfweh …«, nuschelte er, und Reaves Lippen folgten den Bewegungen, auch wenn er kein Wort sagte. Jetzt, da Terry Reeves wach war, wurde die Verbindung zwischen den beiden stärker - zusätzlich verstärkt durch Hamils Sympathiezauber
-, und Reave konnte jetzt wahrscheinlich auch sehen, was Reeves sah.
    Hamil beugte sich zu Reeves hinunter. »Terrence Reeves. Kommt Ihnen diese Frau bekannt vor?«
    Reeves kniff die Augen zusammen. »Hab sie noch nie gesehen.«
    Genevieve schauderte, und eine Woge der Abscheu durchflutete sie und Marla; aber diese Abscheu war schon einmal um einiges besser als Angst.
    »Sie haben sie vor fünfzehn Jahren in einer dunklen Gasse hier ganz in der Nähe vergewaltigt.«
    »Seid ihr von der Neighborhood Watch, oder was? Lasst mich gefälligst in Ruhe! Ich hab meine Strafe abgesessen. Ich hab sie nie angerührt«, plapperte sein Mund wie auf Autopilot, und jetzt kamen dieselben Worte auch über Reaves Lippen. Und irgendwo hörte man das Geräusch von Steinen, die aus dem Mauerwerk brachen und krachend in die Tiefe fielen.
    »Sie erinnern sich an mich«, sagte Genevieve ganz langsam. »Ich sehe es in Ihren Gedanken. Warum haben Sie es getan?«
    »Fick dich, du Hure! Lass mich gehen, ich hab nichts getan!«, brüllte Terry.
    Genevieve schüttelte den Kopf. »Sie wissen selbst nicht einmal, warum. Sie … tun es einfach. Weil es Ihnen Vergnügen bereitet. Ich war nicht mal ein Mensch für Sie.«
    »Ich habe Rechte«, stammelte Reeves.
    »Heute nicht«, meinte Rondeau nur und ließ sein Butterflymesser elegant auf- und wieder zuschnappen.
    »Er ist nur ein kleines Nichts «, murmelte Genevieve. »In seiner
Phantasie war er so stark in jener Nacht, nichts konnte ihn aufhalten, er kam sich vor wie eine Naturgewalt, dabei ist er einfach nur verrückt .« Und dann geschah etwas in ihrem Kopf, ein Damm brach, Fenster, die so lange verriegelt gewesen waren, wurden endlich aufgerissen, Gedankengänge, die so lange unterbrochen gewesen waren, kamen endlich wieder in Bewegung. Es fühlte sich an, als ströme Licht in ihren Kopf, und genauso plötzlich löste sich die Decke in Reaves Turmzimmer auf - man konnte sehen, wie sich bereits der neue Tag am Himmel von Felport ankündigte. »Er hat Angst vor mir«, rief Genevieve ebenso erstaunt wie erleichtert. Sie beugte sich ganz nahe an Reeves heran, dann schüttelte sie den Kopf. »Wir brauchen ihn nicht mehr. Lassen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher