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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition)
Autoren: Lynn Raven
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damit, dass sie versuchen würde, ihn zu täuschen. Sie tat es nicht. Die Kräuter, mit denen sie den Dolch einrieb, nachdem sie ihn in Salz gereinigt hatte, die Beschwörung, die sie dabei sprach … Alles stimmte. Also glaubte sie denen, die behaupteten, dass er dazu tendierte, äußerst unschöne Dinge mit den Frauen zu tun, die ihn verärgerten. Zu Recht. Auch wenn seine Möglichkeiten begrenzt waren.
    Doch als sie sich vorbeugte und den Dolch in den Boden stoßen wollte, packte er sie am Handgelenk. »Zieh ihn richtig!«
    Empört kniff sie die Augen zusammen. »Du erwartest jetzt nicht ernsthaft von mir, dass ich einmal um dieses Haus herumkrieche, wenn ich einen Schutzkreis auch auf diese Weise ziehen kann.«
    »Ich zahle. Also wird es gemacht, wie ich will. Zieh den Kreis richtig!«
    Aus Empörung wurde Ärger. Ihr Blick sollte vermutlich einschüchternd sein. Er hob nur eine Braue.
    »Wie der Kunde wünscht.« Mit einer fast schnippischen Geste warf sie erneut ihr Haar zurück. »Aber das kostet dich extra, Kristen.«
    Seine Antwort war ein träges, arrogantes Lächeln.
    Wie ein Schatten folgte er Linda um das Haus herum, ließ sie den Kreis korrigieren, wo sie ihn schlampig ziehen wollte, immer darauf bedacht, seine eigene Magie im Zaum zu halten, obwohl es ihn in den Fingern juckte, ihr den Dolch aus der Hand zu nehmen und den Kreis selbst zu beenden. Die ganze Zeit brannte der Bannfluch auf seiner Haut. Ihr übertriebenes Stöhnen, als sie den Anfang des Kreises wieder erreichten, ignorierte er.
    »Fast geschafft. Gib mir die Katze.« Ihre Augen leuchteten, als sie ihn ansah. Blutmagie war für eine wie sie fast so gut wie Sex. In der Andeutung eines Schmollmundes schob sie die Unterlippe vor. »Bekommt ein braves Mädchen einen Kuss, wenn es hiermit fertig ist?«
    »Wir werden sehen.« Er kniete sich neben den Sack, löste die Schnur, griff hinein. Die Katze machte ihm klar, was sie von dem hielt, was sie offenbar mit ihr vorhatten, und grub ihm die Krallen in die Hand. Kristen fluchte, erwischte sie dann aber doch im Genick und zog sie aus ihrem Gefängnis. Eine graugetigerte Sie. Riesige grüne Augen starrten ihn an. Die Pfotenspitzen sahen aus, als hätte sie sie in weiße Farbe getunkt. Katzenpfotennagellack. Beide Hinterbeine waren bis über die Knöchel weiß. So hilflos sie in seinem Griff auch war: Ihre Zähne waren gebleckt.
    »Oh, was für eine Hübsche.« Linda trat heran. Der Dolch glänzte in ihrer Hand. »Leg sie auf den Boden.«
    Die Katze fauchte, versuchte sich frei zu winden, kaum, dass ihre Pfoten die Erde berührten. Kristen hielt sie erbarmungslos fest – und bezahlte dafür mit noch mehr blutenden Kratzern. Linda kauerte sich neben ihn. Murmelte die letzten Zauber. Hob den Dolch. Und stieß ein Zischen aus, als die Katze unvermittelt davonschoss, in der Dunkelheit verschwand.
    »Was zum …«
    Kristen hatte die Hand über ihrer um den Dolchgriff geschlossen, darauf bedacht, ihn selbst nicht zu berühren, drehte die Klinge. Eine knappe, harte Bewegung. Schneller, als Linda reagieren konnte. Die Spitze ging durch Haut und Fleisch wie heißer Stahl durch Butter. »Ich habe etwas Besseres.«
    Alles, was über ihre Lippen kam, war ein Keuchen.
    Kristen fing sie auf, schob sich halb hinter sie. Noch ein Ruck. Die Klinge rutschte tiefer. Diesmal erstickte er Lindas Schrei mit seiner freien Hand. »Das Blut einer Hexe ist deutlich mächtiger als das einer einfachen kleinen Katze, Liebling. Findest du nicht? Und für diesen Kreis ist das Beste gerade gut genug.« Er zog den Dolch aus ihrer Brust. Aus ihrer Kehle kam ein würgender Laut. Ihr Blut tropfte von der Klinge. Auf genau die Stellen, auf denen er es haben wollte. Noch immer die Hand über ihrer um dem Griff und nach wie vor peinlich darauf bedacht, nicht selbst mit dem Dolch und damit dem Zauber in Berührung zu kommen, beendete er den Schutzkreis. Linda wurde immer schwerer. Lag schließlich schlaff in seinem Arm.
    Er spürte das Beben in der Magie, als der Kreis sich endgültig schloss. Der Bannfluch regte sich auf seiner Haut. Für eine Sekunde wagte er nicht zu atmen. Bis da erneut nur das übliche, schwache Brennen war. Langsam stieß er die angehaltene Luft wieder aus, warf einen letzten Blick auf den Kreis. Perfekt. Niemand aus seiner Welt würde dieses Haus und seine Besitzerin jetzt noch für etwas Besonderes halten. Damit musste er nur noch alle übrigen Spuren auslöschen, um sicherzustellen, dass man die Bewohnerin
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